Holger Haag – Mein erstes … Was lebt im Wald?

Gut Holz!

Weißt du wie du das Alter von Bäumen erkennen kannst?
Hast du schon einmal den Wald bei Nacht erlebt?

Dieser Naturführer stellt dir die 66 häufigsten Tiere und Pflanzen unserer Wälder vor. Zusätzlich findest du Tipps & Tricks zum Bestimmen und Fährtenlesen und Anregungen für spannende Tage im Wald. (Verlagsinfo/Umschlagstext)

Bei „Mein erstes – Was lebt im Wald?“ handelt es sich unschwer erkennbar um einen weiteren Titel aus der mit „Endecken.Erkennen.Erleben“ untertitelten „Mein erstes…“-Reihe, welche KOSMOS seit einiger Zeit in überarbeiteter Form herausbringt. Dabei hat nicht nur das äußere Erscheinungsbild der altehrwürdigen Serie für kleine Naturforscher ein Facelift, sondern gleichwohl auch der Inhalt eine Frischzellenkur spendiert bekommen. Inzwischen wirbt der Verlag bei einigen Ausgaben seiner Naturführer auch gern mit „Vom NABU empfohlen“. So auch bei diesem Buch, welches 2014 das Licht des Buchhandels erblickte und das pädagogische Rauschen im Blätterwald bereichert.

Inhalt & Eindrücke

* Los geht’s!
* Insekten, Spinnen und Tausendfüßer
* Schnecken, Amphibien
* Säugetiere
* Vögel
* Moose, Farne, Blumen
* Pilze
* Bäume
* Expedition in die Natur
* Register

Farbtafeln auf den Doppelseiten am Beginn und Ende: Übersicht aller 66 vorgestellten Waldbewohner und Zentimeterskala am Rand
Farblich markierte Kästen mit Zusatzinformationen: „Erstaunlich!“ , „Wichtig zu wissen!“, „Schau genau!“, „Mach mit!“
Landschaftssymbol: Vorkommen
Totenkopfsymbol: Giftig!
Tiersymbol: ungefähres Größenverhältnis
Skala: Monate an denen das jeweilige Tier / die Pflanze am besten zu beobachten ist

Die inhaltliche Gliederung aller Titel aus der komplett überarbeiteten „Mein erstes…“-Reihe gleicht sich bzw. folgt einem festen Schema. Im Kapitel „Los geht’s !“ wird grundsätzlich erst einmal erläutert, was das Buch überhaupt zu vermitteln versucht und wie man es am besten einsetzt. In diesem Falle gibt es explizit jungen Waldbesuchern Orientierungshilfe, wobei es definitiv dafür konzipiert ist auch gerne mitgenommen, statt nur stumpf zuhause konsumiert zu werden. Der dieser Reihe eigene Schutzumschlag und das angenehm portable Format prädestinieren das Büchlein – wie seine Vettern – nämlich dazu in den Rucksack oder auch eine größere Jackentasche gesteckt zu werden. Selbstverständlich spricht nichts dagegen zuvor schon mal den einen oder anderen Blick hineinzuwerfen und sich vorab einzustimmen. Inklusive der Bitte der Natur eventuell entnommene Tiere (Käfer, Insekten, Würmer etc.) pfleglich zu behandeln und alsbald wieder in die Freiheit zu entlassen, sowie keine Pflanzen unnötig abzupflücken oder gar zu verzehren, zumal einige davon sogar tatsächlich giftig sind.

Ein Erwachsener sollte eigentlich immer zugegen sein – idealerweise einer, der entweder das Buch auch einzusetzen weiß oder sich in der Natur anderweitig ausreichend auskennt. Die Unterscheidung beispielsweise zwischen dem sehr schmackhaften Bärlauch, dem giftigen Maiglöckchen und dem ebenso giftigen Buschwindröschen sollte jedenfalls keinem Kind allein überlassen werden. Die drei sind sich in Vorkommen und einigen Äußerlichkeiten recht ähnlich. Gut, dass insbesondere bei solchen Pflanzen immer auch das Totenkopfsymbol neben dem Namen zu finden ist. Apropos – wieder einmal sind die wissenschaftlichen Bezeichnungen nirgendwo aufgeführt, was erneut als äußerst bedauerlich zu werten ist. Nun mag man argumentieren, dass Kinder das nicht benötigen, ich aber behaupte, es ist unerlässlich dem wissenshungrigen Nachwuchs gleich auf diese Art von vorneherein beizubringen wie enorm wichtig die griechische bzw. lateinische Nomenklatur bei der Bestimmung von Flora und Fauna ist. Dafür hat man diesmal nicht nur ausschließlich auf schöne Zeichnungen bei der Illustration gesetzt, sondern auch mal ein paar aussagekräftige Fotos verwendet.

Fazit

Handwerklich kann man auch diesem Titel der Reihe keine wirklich ernstgemeinten Vorhaltungen machen. Sieht man von den erneut fehlenden wissenschaftlichen Bezeichnungen ab. Er ist, wie fast alle seine gleichnamigen Brüder und Schwestern auch, lediglich ein Appetizer, der Lust auf weitere Naturexkursionen und eigene Entdeckungen machen soll – das Buch erklärt nicht ausufernd wie und warum etwas ist, sondern stellt kurz und knackig 66 prominente Waldbewohner im Überblick vor, deren man auch durchaus angesichtig werden kann. Natürlich ist das weder erschöpfend noch super-detailliert, zudem überschneiden sich die Büchlein der Reihe inhaltlich zum Teil, sodass die vorgestellten Tiere, Pflanzen und Pilze nicht besonders üppig – gemessen an ihrer Zahl – ausfallen. Das Erfolgserlebnis allein ist aber manchmal schon eine starke, treibende Kraft. Wichtig wie der Bestimmungsteil ist somit auch der Abschnitt für die Praxis, den Wald immer wieder neu zu entdecken und zu erforschen. Der NABU-exkursive Rezensentendaumen weist klar in Richtung Wipfel.

100 Seiten, Softcover mit Schutzumschlag
Durchgehend farbig bebildert
Autor: Holger Haag
Gestaltungskonzept: Britta Petermeyer
Redaktion: Dr. Heike Hermann
© 2014 – Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
ISBN 987-3440140468

www.kosmos.de

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