Marburg-Con 2004

Am 24. April 2004 war es wieder soweit: Nach einer einjährigen Pause fand im hessischen Marburg erneut die beliebte [Marburg-Con]http://www.marburg-con.de statt. Die Veranstaltung, die dieses Jahr unter dem Motto „Welten des Horrors“ stand, startete in alter Tradition mit einer Romanbörse bereits morgens um 9 Uhr. Viele Besucher und Interessenten fanden den Weg in den großen Saal des Bürgerhauses Wehrda.

Bei zahlreichen Händlern gab es nicht nur die Möglichkeit, die neusten Bücher der deutschen Kleinverlage zu erstehen, sondern auch gut gefüllte Kartons mit Romanheften, Taschenbüchern, Comics und Hörspielen aus dem Antiquariat zu durchforsten. Schon in den ersten Stunden der Convention sah man viele mit Suchlisten herumstöbern, um ihre Sammlung zu vervollständigen. Und bei dem riesigen Angebot hatte man auch bei fast allen Serien das Glück etwas zu finden.

Gegen 14 Uhr wurde die Con von den Veranstaltern offiziell eröffnet und begann mit einer Lesung von _Heike Wolf_ aus ihrem DSA-Roman „Spielsteine der Götter“ im kleinen Saal. Nach dem Beitrag, der vor allem bei den Fantasy-Freunden Anklang fand, startete um 15 Uhr der Vortrag von _Christian Montillon_: „Wie Dan Shocker Larry Brent erfand und die Gruselheftromane geboren wurden“.

Hierzu hatte er zahlreiche Skripte und Exposés von Dan Shocker zur Hand, die den Werdegang des Serienhelden von der Planungsphase bis zum endgültigen Serienstar, wie wir ihn heute kennen, belegten. Dabei erfuhr man auch bisher unbekannte Fakten, wie zum Beispiel die Tatsache, dass für Larry Brent eigentlich der Name Larry Kent vorgesehen war. Um diese frühen Vorlagen und Ausarbeitungen den vielen Fans zur Verfügung zu stellen, plant Christian Montillon ein Paperback, das im |Blitz|-Verlag erscheinen soll.

Der 16-Uhr-Programmpunkt gehörte _Thomas Birker_, dem Produzenten der MacKinsey-Hörspiele. Neben Hörproben erläuterte er die Geschichte seiner Firma |Dreamland Productions| und verriet einige Geheimnisse der nächsten Produktionen. Neben den MacKinsey-Hörspielen 03 („Kampf gegen den Grünen Tod“) und 04 („Die toten Augen von Balmoral“) gelang es Thomas Birker, die Verträge für eine neue Grusel-Hörspielserie unter Dach und Fach zu bringen. Autoren wie H. G. Francis und Hugh Walker stellen ihre Romane zur Vertonung zur Verfügung.

Als nächstes war _Walter Appel_ am Zuge. Er las, während im großen Saal die Anproduktion eines |Maddrax|-Fanhörspiels stattfand, im kleinen Saal aus seinen bei der |Romantruhe| erscheinenden Romanen, der Serie „Geister-Schocker“.

Den vorletzten offiziellen Programmpunkt gestaltete _Markus K. Korb_, indem er professionell seine beim |Blitz|-Verlag herausgegebene Buchreihe „Edgar Allan Poes Phantastische Bibliothek“ vorstellte. Während er die Handlungen der Bücher erläuterte, stand ihm _Mark Freier_ zur Seite, der die Reihe grafisch betreut und mit seiner unverwechselbaren Coverarbeit versieht. Die Stimmung, die Korb durch seine Erläuterungen bei den Zuhörern hervorrief, konnte man nur als atemberaubend beschreiben. Fasziniert von den Geschichten, den Autoren und den Ausführungen verging die Zeit wie im Fluge.

Der endgültige Höhepunkt des Tages war jedoch die lang erwartete Preisverleihung des |Marburger Vereins für Phantastik e.V.| Bei einem Kurzgeschichtenwettbewerb zu dem Thema „Eine unheimliche Verwandlung“ gab es zahlreiche Einreichungen, die, in zwei Fanmagazinen zusammengefasst, allesamt beim Team der Veranstalter käuflich zu erwerben war. Als Sieger aus dem Wettbewerb ging _Markus K. Korb_ mit seiner Geschichte „Joanna“ hervor.

Zweiter Sieger wurde _Ralph Haselberger_ mit seiner Story „Die Gedanken lasse ich treiben“ und den dritten Platz heimste _Christian Boller_ mit der Geschichte „Niemandsland“ ein. Von _Thomas Backus_ wurde der Pokal an den stolzen Gewinner des ersten Platzes überreicht, unter der Vorgabe, die anbei überreichte Flasche Sekt zu köpfen und aus dieser zu trinken.

Nach dem endgültig letzten offiziellen Programmpunkt, der kurz vor 20 Uhr sein Ende fand, wurde es erst richtig gemütlich. Die immer noch zahlreich anwesenden Fans, Verleger, Autoren und Künstler gaben sich ein Stelldichein. Diskussionen über weitere Projekte waren ebenso zu hören wie Planungen neuer Miniserien, Klärungen von Storylines und auch einfach nur Gespräche mit Autoren über die „gute alte Zeit“, sowie die Zukunft der bekannten Serien. Die Möglichkeit, endlich mal den sonst nur von Büchern, Romanen und Internetseiten bekannten Namen wie W. K. Giesa, Walter Appel, Martin Kay, Jörg Kaegelmann und vielen anderen Fragen zu stellen und mit ihnen interessante Gespräche zu führen, wurde rege genutzt.

Auch der zu späterer Stunde gezeigte |Professor Zamorra|-Film „Satans Todesschwadron“, der über Laserbeamer vorgeführt wurde, heizte die Stimmung nur noch mehr an. Der Film ist einer, den man wirklich gesehen haben sollte. Hochrangige Besetzung, klasse Handlung, tolle Effekte und herausragende Synchronisation. Ein Film mit Kultstatus!!!

Dieser Film ist übrigens nicht öffentlich und wird nur im privaten Rahmen der beteiligten Schauspieler oder auf Conventions vorgeführt. Ein weiterer Grund, die nächsten Marburg-Con nicht zu verpassen.

_Christian Daber_
mit freundlicher Unterstützung und Genehmigung durch [Gruselromane.de]http://www.gruselromane.de