Perry Rhodan – Rebell gegen ES (Silber Edition 97)

Die Handlung:

Anfang des Jahres 3584: Der Widerstand in der Milchstraße wächst – immer mehr Völker arbeiten gegen die Laren und die von ihnen als Statthalter eingesetzten Überschweren. Dabei hat Hotrenor-Taak, der Verkünder der Hetosonen, den Gegner längst im eigenen Stützpunkt. Die Rechengenies des Konzils, die Kelosker, folgen nicht mehr seinen Vorgaben, sondern ihrem eigenen Plan, der die Letzten ihres Volkes in einem fernen Bereich des Kosmos vereinen soll. Hotrenor-Taak könnte das vereiteln; das Schicksal der Milchstraße und ihrer Völker liegt damit in seiner Hand.

Auch Kershyll Vanne rebelliert. Der sogenannte Mehrfachmensch, der sieben menschliche Bewusstseine in seinem Körper trägt, wehrt sich gegen die Superintelligenz ES ebenso wie gegen die Laren. In der fernen Zukunft könnten seine Bewusstseine eine fantastische Evolution durchlaufen – aber werden sie dabei noch Menschen bleiben? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ganze 11 Heftromane haben es in diese Silberlesung geschafft! Das allein garantiert schon mal für eine Menge Abwechslung und viele unterschiedliche Ideen. Wie zum Beispiel die, Ernst Ellert wieder mit ins Spiel zu bringen, den Mutanten mit der für mich interessantesten Geschichte. Der teilt sich ja mittlerweile einen Körper mit dem Bewusstsein eines Zwölfjährigen. Hier wird er von den Autoren mal wieder aus der Ewigkeit geholt, bevor er wieder in sie zurückgeschleudert wird … der arme Ernst.

Nebenbei lernen wir dabei Barkon kennen, der heißt wie der Planet, von dem er kommt und wie die Sonne, um die dieser sich dreht. Auch er taucht plötzlich auf und gibt ein kurzes Gastspiel … später in der Serie ist er übrigens für zwei weitere Hefte noch mal mit dabei, aber das wars auch schon.

Dann gehts nach Dhoom … klingt wie ein Ego-Shooter, ist aber ein Planet, auf dem insektoide Einwohner hausen. Die werden von den Laren bekämpft und wenn die nicht hier aufgetaucht wären, hätte ich erstmal so gar nicht gewusst, warum uns die Autoren diese Wesen vorgestellt haben und wie das dem Zyklusfortschritt zuträglich sein sollte.

Aber wir bleiben auf dem Planeten und erleben nun den titelgebenden Rebellen gegen ES. Das ist Vanne, der eigentlich im Dienst der Superintelligenz steht, die gerade einige Milliarden menschlicher Bewusstseine in neue Körper abstrahlen will. Vanne stellt sich quer, ES ist sauer und versucht ihn zurückzuholen. Nebenbei erleben wir noch eine Verschwörung gegen Hotrenor-Taak, die aber irgendwie zur Nebensache wird.

Nun gibts eine Umblendung zur REDHORSE, auf der Ronald Tekener weilt, aber nicht lang, denn ein seltsamer, roter Nebel kommt zu Besuch und sorgt für Wirbel. Den veranstalten auch die extrem gewalttätig gewordenen Riesen-Haluter, die auf dem Asyl-Planeten, auf dem sie von ihren Leuten ausgegrenzt wurden, Jagd auf andere Intelligenzen machen. Hier hat der Ober-Aggro-Haluter Ross das Sagen, der die nächste Hörzeit im Mittelpunkt steht. Das tut auch Ronald Tekener, mit dem wir ein Planetenabenteuer auf eben diesem Planeten erleben und nebenbei auch herausfinden, was „Kannibalkristalle“ sind und welche Wirkung sie haben. Wie die Autoren diese neutralisieren, das ist schon eine Idee, die ich nicht erwartet hätte. Ein wenig kompliziert, aber durchaus originell, auf jeden Fall.

Originell ist sicher auch, was ES mit den ganzen Bewusstseinen so anstellt, denen die Superintelligenz habhaft geworden ist. Was aber so auf EDEN II passiert mit den ganzen so geschaffenen Konzepten, das hätte für mich eigentlich auch gestrichen werden können, ohne dass es aufgefallen wäre.

Und dann wären da noch die Laren und ein großes Schwarzes Loch und das Unternehmen „Pilgervater“, das die verstreuten Menschen wieder zu Terra zurückbringen soll. Was die Laren auf der anderen Seite des Loches erleben und wer gegen „Pilgervater“ ist, das erfahren wir genauso … wie den Schlussakkord von ES. Denn ES plant offenbar, die Erde wieder zurück ins SOL-System zu bringen. Da war der Planet ja schon viele, viele Silberlesungen nicht mehr. Seit Nr. 77 um genau zu sein. Zeit wirds.

Das Hör-Erlebnis:

Andreas Laurenz Maier weiß gut zu unterhalten. Auch wenn er manchmal wie ein Märchenonkel klingt, weil er an der einen oder anderen Stelle gern ein wenig zügiger hätte lesen können … für meinen Geschmack zumindest. Aber durch gerade diese manchmal etwas behäbige Art kann er für mehr Eindruck sorgen. Es klingt wichtiger, was er berichtet und es klingt erlebt und nicht abgelesen.

Bei den Dialogen wird er manchmal etwas brummiger, grantiger, gehetzt, aufgewühlt, gehaucht, aber auch mal höher und bei den von ihm vertonten Laren zusätzlich noch krächzig. Das hört aber noch vor der Schmerzgrenze auf und ist nicht allzu schlimm im Ohr. Bei Maylpancer, dem Überschweren, geht er so tief mit der Stimme runter, wie es ihm offenbar möglich ist … passt aber gut zu dem Bild, das sich im Kopfkino des Hörers dann von der Figur formt.

Der Kelosker Llamkart klang mir allerdings ein wenig dümmlich, aufgrund der komischen Sprachmelodie und des Tonfalls. Aber, gut von den anderen zu unterscheiden ist er allemal dadurch.

Am Anfang jedes Kapitels erklingt ein spaciger Jingle, das ist alles, was es außer dem Sprecher noch zu hören gibt.

Der Sprecher:

Andreas Laurenz Maier ist Schauspieler und Sprecher für Synchronisationen sowie Hörspiele. Nach einem Studium in der Universität der Künste Berlin in der Zeit von 1995 bis 1999 hat er in zahlreichen Produktionen für Film, Fernsehen und Bühne mitgewirkt. Er wurde 1999 mit dem Max-Reinhard-Preis des Landes Österreich und 2006 als bester Nachwuchsschauspieler in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. (Quelle: Perrypedia)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 834, „Rebell gegen ES“. Außerdem bekommen wir noch das originale Cover des gleichen Romans als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Teil des Vorworts von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, eine Risszeichnung eines Großkampfraumers der Neu-Arkoniden, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 824-828, 834-837 und 842. Außerdem gibts auf der Rückseite noch eine aufpolierte Version des Heftcovers 836, „Vision der Vollendung“, zu sehen.

Mein Fazit:

Bei so vielen Bewusstseinskonzepten und Mehrfachcharakteren muss man schon gut aufpassen, wer da so alles in wem steckt. Mir wird das Ganze langsam zu unübersichtlich, auch wenn sich den Autoren dadurch natürlich wieder neue Möglichkeiten bieten, altbekannte Figuren neu aufzupolieren.

So erfahren wir hier, was der Lare Hotrenor-Taak so macht, wie Haluter durchdrehen, was auf der anderen Seite des großen Schwarzes Loches ist und wer hier was gegen wen und was hat.

Das ist schon unterhaltsam, aber mich hat irgendwie so keiner der verschiedenen Handlungsfäden so richtig fesseln können. Aber die Ideenvielfalt und vor allem der Sprecher ließen auch bei mir keine Langeweile aufkommen. Der kann prima unterhalten und bietet gerade bei den Charakteren eine schöne Bandbreite an gut unterscheidbaren Figuren an. Auch die beschreibenden Szenen klingen bei ihm wie nacherzählt.

2 MP3-CDs mit 201 Tracks
Spieldauer der Lesung: 18:31 Std.
Sprecher: Andreas Laurenz Maier
ISBN-13: 978-3957950505

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 97 ist auch als Downloadversion erhältlich, mit PDF-Booklet und JPG-Cover.

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