Perry Rhodan NEO – Erleuchter des Himmels / Der Zorn der Bestie (Folgen 105+106)

NEO 105 – Erleuchter des Himmels

Im Jahr 2049 taucht überraschend ein Flottenverband der kriegerischen Methans im Sonnensystem auf. Ohne Warnung greifen die fremden Raumschiffe an, werden aber zurückgeschlagen. Mit der CREST, dem mächtigsten Schiff der Menschheit, nimmt Perry Rhodan die Spur der Invasoren auf. Im fernen Taktissystem gewinnt er wichtige Erkenntnisse über den Feind. Bei einem Kommandoeinsatz gehen jedoch der Mausbiber Gucky und der Haluter Fancan Teik verloren. Verzweifelt versuchen Perry Rhodan und seine Begleiter, den Freunden zu Hilfe zu eilen. Da jagt plötzlich ein unbekanntes Raumschiff heran. Wer ist es? Welche Absichten hegt seine Besatzung? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

So, wir hatten ja mehrere Baustellen unbeendet zurückgelassen im letzten Hör-NEO. Un diesmal gehts direkt mit ein paar Auflösungen los. Wir erfahren, was das für ein Raumschiff ist, das gerade bei Perry im Weltraum aufgetaucht ist und sogar, warum. Beides ist interessant und spielt wieder mit klassischen Krimi-Ideen, die aber wie immer mit einer eigenen NEO-Note versehen wurden und gut unterhalten können. Außerdem gehts voran … buchstäblich.

Jetzt gehts nämlich endlich durch den Transmitter und hoffentlich auch zu Gucky. Vorher staunen wir aber noch über die zigtausend Schlachtschiffe, die uns auf der anderen Seite des Sternentors erwarten … gut, dass wir getarnt sind … aber wie lange?

Das Umherkreuzen und Info-sammeln „auf der anderen Seite“ fand ich ja noch ganz ok … die ganzen Begriffserklärungen aus den verschiedenen Dialekten der Aliens nicht wirklich. Sicher gehört das zum Storykonstrukt des Autors und musste auch sein, aber alles, was das nach sich zog, war so gar nicht meins. Verräter, abtrünnige Arkoniden (?), eine Abhöraktion, bei der Perry in bester Captain-Kirk-Manier na klar selbst mit dabei sein musste und … was wir ja schon lange nicht mehr hatten … Perry wird geschnappt und verhaftet. Das war zum einen zu erwarten und zum anderen konnte es mich nicht wirklich fesseln … alles nicht.

Was die Maahks nun mit Perry und seinem Spionagekommando machen? Na ja … umbringen werden sie ihn nicht, sonst wäre die Serie zu Ende … und alles andere bedarf schon wirklich cleverer Ideen und Wendungen, um mich für diesen Handlungsfaden noch mal zu begeistern. Möglich ist das auf jeden Fall, ist in der Vergangenheit auch schon vorgekommen, von daher bleibe ich offen für alles. Aber all die Spannung, die sich in den letzten NEOs aufgebaut hatte, verpuffte hier für mich recht schnell.

So … und wie gehts in der Pyramide im Jupiterfleck weiter? Da war doch auch ein Kommando in Not! Ist es auch immer noch … aber wie der Autor die Leute aus der Nummer rausholt … da habe ich mir die nicht vorhandenen Haare gerauft. Ohne zu spoilern fand ich es erst nicht nachvollziehbar einfach und dann so abgedreht, dass ich das Gefühl hatte, in einem SciFi-B-Movie aus den 1950ern zu sitzen … mit über-dramatischer Musik und allem, was dazu gehört. Die Auflösung war so gar nicht meins und hat mich nicht überzeugt.

Und was haben NEO-Autoren ganz am Anfang der Serie schon immer gern gemacht, um den Handlungsort ganz fix wechseln zu können? Genau, sie schicken die Protagonisten durch einen Transmitter. Und wo die Pyramidenexpedition herauskommt, das erfahren wir dann vielleicht in der nächsten NEO-Lesung. Ich rate vorab einfach mal: Auf dem Mars … weils passen würde und weils das vorhersehbar Einfachste wäre.

Hanno Dinger ist der gewohnt ruhige und manchmal wie ein Vorleser klingende Sprecher, der uns mit ins Abenteuer nehmen möchte. Das gelingt ihm wie immer am besten, wenn er Dialoge zu vertonen hat und hier … auch wie gewohnt … mehr Einsatz vor dem Mikro zeigt und auch gern mal lauter und eindringlicher wird. Die beschreibenden Szenen können da nicht wirklich mithalten, aber zum Glück gibts in diesem NEO eine gute Mischung aus beidem.

Gleiches gilt für Geschlechter, denn auch weibliche Charaktere gilt es hier eine Stimme zu verleihen. Auch das gelingt Hanno Dinger gut und er klingt in diesen Fällen dann einfach weicher und nicht mehr so kantig-kratzig wie bei dem einen oder anderen männlichen … Wesen.

NEO 106 – Der Zorn der Bestie/b>

Im Jahr 2049 taucht überraschend ein fremder Flottenverband beim Jupiter auf und greift ohne Vorwarnung an. Mit der CREST, dem mächtigsten Raumschiff der Menschheit, nimmt Perry Rhodan die Spur der Invasoren auf.
Im Sonnensystem erforscht zur gleichen Zeit das Wissenschaftsgenie Eric Leyden geheimnisvolle Relikte einer uralten Hochzivilisation. Es verschlägt ihn auf eine Transmitterstation in der Jupiteratmosphäre, deren Absturz bevorsteht. Die tosenden Stürme des Riesenplaneten drohen, Leyden und sein Team in den Tod zu reißen.
Im fernen Refeksystem gerät Perry Rhodan auf einem Spionageeinsatz bei den kriegerischen Methans in Gefangenschaft. Plötzlich taucht Hilfe von unerwarteter Seite auf. Kann dem Terraner die Flucht gelingen? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

So schnell Perry beim letzten Mal gefangen wurde … so fix ist er gefühlt auch schon wieder aus der Zelle der Maahks entkommen. Na ja … immerhin stößt er auf Gucky … oder umgekehrt und somit waren sein Einsatz und der unfreiwillige Aufenthalt nicht vergebens.

Während das ganz romantisch ist … gehts bei der Bestie handfest und grob zu. Durch seine Wutausbrüche steht sich Masmer Tronkh dabei selbst im Weg, während wir verfolgen, was er auf seiner Flucht so treibt und wer dabei stirbt. Fancan Teik, unser Quotenhaluter wird allerdings bockig, wenn jemand behauptet, er und die Bestie wären beide Haluter. Im Grunde haben sie damit aber nicht ganz unrecht und so gibts eine kurze und angenehm schnelle Geschichtsstunde dazu, wie es zu den Bestien gekommen ist … und warum Fancan Teik sich alleine nicht an Masmer Tronkh herantraut. Der ist im Übrigen auch nicht begeistert von den Halutern, die für die Bestien „Seelenlose“ sind … und somit ist er auch auf Fancan Teik nicht gut zu sprechen.

Und deshalb sorgt er durch einen Abschuss für ein Planetenabenteuer … hatten wir ja tatsächlich schon länger nicht mehr. Dabei gibts sogar einen Erstkontakt, der aber auch nicht gerade friedlich verläuft. Das Planetenabenteuer endet in einem nicht so schönen Showdown, denn Haluter und Bestie treten zum finalen Kampf an …

Meanwhile haben wir ja immer noch die Expeditionsgruppe, die im Jupiter Pyramidenerfahrung sammeln konnte. Auch dieser Handlungsfaden wird weitergesponnen, geht für mich aber irgendwie zu sehr in Richtung STARGATE. Sicher ist es nicht verboten, die gleichen Überlegungen anzustellen und alte Nicht-Ägypter als Götter einzusetzen, die durchs All düsen … aber das Thema war mir in den verschiedenen STARGATE-Serien schon genug durchgekaut worden … hier gefällts mir nicht mehr.

Dennoch ists durchaus interessant, was sich da zusammenbraut. Die hübsche Avandrina di Cardelah … wo auch immer sie herkommt … hat Gruselbotschaften und Warnungen im Gepäck, über die sie mit den Erdverantwortlichen diskutieren möchte. Aber nur weil eine Nicht-Frau orakelt, möchte sich Terra nicht evakuieren lassen … verständlich.

Und warum jetzt jemand Perrys Sohn entführt hat, das erfahren wir vielleicht in einem Monat, wenns die nächste Doppel-NEO-Lesung gibt.

Axel Gottschick unterhält bestialisch gut, wobei mir seine Bestie eher ein wenig zurückgeblieben und wie ein dummer Bully aus der Highschool klingt, aber ganz so unpassend ist der Vergleich auch wiederum nicht. Sein Gucky hat mir diesmal auch gefühlt mehr in den Ohren gekratzt als ich es in Hör-Erinnerung hatte. Eine Spur weniger „schräg“ wäre hier angenehmer gewesen. Aber immerhin bringt er so ein ordentliches Spektrum an wirklich unterschiedlich klingenden Charakteren ins Spiel, die ihm von der Vorlage vorgesetzt werden.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 106 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz, Horst Gotta

Fazit:

Die erste NEO-Lesung ging thematisch an mir vorbei. Weder der Handlungsfaden mit Perry auf Erkundungstour nebst Klischee-Festnahme am Ende konnten mich fesseln noch die Auflösung des Pyramidenabenteuers im Jupiterfleck. Das eine hatte mir zu wenig Action und zu viel Spionage, Spekulation und Begriffserklärungen und das andere war erst zu einfach und dann zu „seltsam“. „Seltsam“ ist ja bei SciFi nicht immer negativ … dieses „seltsam“ aber war nicht meins und konnte mich nicht begeistern.

Der Sprecher der ersten Lesung holt hier noch ein paar Prozentanteile Hörspaß zurück, denn gerade bei den von ihm vertonten Dialogen weiß er zu punkten und konnte mich dann besser unterhalten als die von ihm erzählte Geschichte.

Beim zweiten NEO gehts schon zügiger zu, auch wenn uns ein Handlungsstrang traurig zurücklässt. Wir verfolgen die Bestie und lernen eine schöne Unbekannte kennen, die eine Warnung für Terra und Arkon im Gepäck hat. Viel mehr erfahren wir dann aber über die Dame auch nicht … oder darüber, was denn da so Schlimmes passieren soll oder wird. Und so war das zweite Hörbuch für mich interessanter und abwechslungsreicher und streckenweise sogar spannend.

Das wird uns von Axel Gottschick vorgelesen, der passend dazu ein beachtliches Kontingent an unterschiedlich klingenden Charakteren auf den Hörer loslässt. Nicht mit jeder Stimmlage war ich einverstanden, aber gut unterhalten gefühlt habe ich mich von all seinen Angeboten.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 105 – Erleuchter des Himmels: 6:03 Std. Spieldauer (ungekürzt), 71 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 106 – Der Zorn der Bestie: 5:46 Std. Spieldauer (ungekürzt), 82 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-057-4

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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