NEO 123 – Blick in den Abgrund
Im Jahr 2049: Nach gefährlichen Reisen durch den Leerraum außerhalb der Milchstraße kehrt Perry Rhodan in die Heimatgalaxis zurück. Im Arkonsystem erlebt er die gewaltige Raumschlacht der fremdartigen Maahks gegen das Imperium der Arkoniden mit.
Mit der CREST, dem mächtigsten Raumschiff der Menschheit, steht Perry Rhodan den Verteidigern bei. Dennoch müssen die Besatzungsmitglieder zusehen, wie Arkon verwüstet wird – das Zentrum des Imperiums wird zum Schlachtfeld, Welten zerbrechen.
Danach müssen die Raumfahrer an Bord der CREST handeln. Rhodan will Arkons äußere und innere Feinde aufspüren und ausschalten. Nur so kann er verhindern, dass dieser interstellare Konflikt auch über die Menschheit hereinbricht … (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Diesmal gibts sogar drei Handlungsorte und -fäden und nicht nur die üblichen zwei. Im Grunde bringt aber nur einer davon die Zyklus-Handlung wirklich voran, die anderen sind „nur“ interessant.
Da haben wir zum einen „Indiana Leyden und die Pyramide in der Höhle“. Hier folgen wir … Eric Leyden natürlich … der von künstlicher Intelligenz fehltransitiert wird. Er landet da, wo womöglich nie ein Mensch zuvor gewesen ist und gibt unter der Erde den 80er-Jahre-Abenteuer-Helden. Abwechslungsreich, interessant, aber ob das irgendwann mal als entscheidend betrachtet wird … ich kanns mir noch nicht recht vorstellen.
Dann gibts noch Tiure und Ishy, die bei den Maahks ein wenig spionieren möchten. Da ihre Idee für ein Kinderbuch sicher ausreichend gewesen wäre, klappts hier nicht wirklich … und wenn schon Perry grad nicht zur Hand ist, um quotentechnisch gefangen genommen zu werden, müssen die beiden halt herhalten.
Und Perry? Der fängt einen Funkspruch auf, der … wer hätte es vermutet … verstümmelt ist, denn normale gibts ja irgendwie keine mehr. Dem geht er nach und erinnert den Hörer dabei irgendwie an einen AKTE-X-Fall. Ungewöhnliche Aktivitäten, rätselhafte Messergebnisse, verschwundene Ehefrauen … eher Mystery als Sciencefiction … aber, nicht uninteressant, muss ich zugeben.
Hanno Dinger beginnt diesmal geringfügig flotter als noch beim letzten Mal. Das liegt nicht nur daran, dass er schnell die ersten wörtlichen Reden zu schwingen hat, auch das Sprechtempo ist gefühlt ein Fitzelchen schneller. Allerdings klang er mir bei den Beschreibungen oftmals zu unbeteiligt, zu neutral … das passt prima zu jemandem, der Nachrichten vorliest, weniger zu jemandem, der mich für eine Story begeistern sollte.
Er legts nicht wirklich darauf an, Spannung zu vermitteln und die Gefühlslage der Charaktere war für mich daher auch nicht immer nachfühlbar … auch wenn der vorgelesene Text etwas anderes ausdrücken wollte. Gucky ist der Charakter, der für mich dabei am unangenehmsten klang … auch vom Tonfall her. Auch die Betonung der einzelnen Wörter und die Sprachmelodie passten diesmal für mich nicht immer.
NEO 124 – Kaverne des Janus
Im Jahr 2049: Nach gefährlichen Reisen durch den Leerraum außerhalb der Milchstraße kehrt Perry Rhodan in die Heimatgalaxis zurück. Mit seinem Raumschiff CREST gerät er mitten in eine gewaltige Raumschlacht der fremdartigen Maahks gegen das Imperium der Arkoniden.
Rhodan schickt Kundschafter aus, um den Drahtziehern dieses Krieges nachzuspüren. Der Terraner selbst macht sich indessen auf die Suche nach seiner verschwundenen Frau Thora.
Zeitgleich bereisen der Wissenschaftler Eric Leyden und seine Begleiter ein uraltes kosmisches Transmitternetz. Sie wollen auf diese Weise rasch zur Erde und die Menschen vor den aktuellen Gefahren warnen – stranden jedoch in der Kaverne des Janus …
(Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Und weiter geht der Tanz auf drei Hochzeiten. Es heitß nicht umsonst „Drei sind einer zu viel“ oder im Englischen „Three is a crowd“ … mindestens einer der immer noch drei Handlungsfäden, denen wir hier folgen … müssen … hätte separiert werden müssen. Hier habe ich mich irgendwie gedrängelt und gehetzt gefühlt.
Auf der anderen Seite ist für genug Abwechslung gesorgt, dass der Hörer mehr Auswahl hat … ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass hier jeder Handlungsfaden wirklich seinen Fan finden kann.
Was man der Geschichte allerdings nicht absprechen kann, ist, dass die Handlung(en) vorangetrieben werden. Ob dieser oder jener Faden mal aufgedröselt als reiner Hörminutenschinder enttarnt wird … das kann gut sein. Auf jeden Fall wird hier versucht, jeden Schauplatz interessant zu gestalten und zu halten.
Im Speziellen gibts hier die Fortführung von „Eric Leyden und die kleinen Pyramiden“, „Perry und das zerbröselnde Raumschiff“ und „Ishy und Tuire auf der Flucht“. Dass die Erste, der hier erwähnten Handlungen, nicht im üblichen „Puh, war das aber mal wieder spannend“-Epilog auftaucht, könnte bedeuten, dass dieser vielleicht erst mal wieder auf Eis gelegt wird, vielleicht weil er sich dem Ende neigt … es ging hier schließlich gut voran, geistig und ortstechnisch.
Da Ishy für Perry eine Überraschung mitbringt und der eh nicht wirklich weiterkommt, weil seine Duftspur in Richtung Thora sich buchstäblich aufgelöst hat, werden diese beiden Handlungsfäden im nächsten NEO zusammengeführt. „Perry auf dem Weg zu den Maakhs“ könnte der heißen, ist aber nicht reißerisch genug. Mich würds nicht wirklich wundern, wenn er da nicht mal ankommt im nächsten Hörbuch … im „Zentrum des Zorns“.
Axel Gottschick habe ich bei beschreibenden Szenen und Zwischensequenzen schon mit viel mehr Schauspiel vor dem Mikro erlebt .. irgendwie klingts für meine Ohren manchmal sogar etwas lustlos … Freitag Nachmittag oder Montag Morgen aufgenommen. Zwar variiert er seine Sprechgeschwindigkeit und wird auch mal hektisch, aber … wie gesagt … davon hat auch bei NEO-Lesungen schon mehr gezeigt. Im Vergleich zu seinem Kollegen sinds aber immer noch einige Welten, die die beiden Sprecher in diesem Punkt trennt.
Bei den Dialogen legt er sich mehr ins Zeug. Da bekommt jeder und jede seine eigene Stimmfarbe verpasst und auch die Emotionslage der Charaktere kommt gut im Kopfkino des Hörers an, besonders wenns laut oder stressig wird. Dann wird er es auch.
Die Sprecher:
Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)
Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.
Die MP3s
Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.
Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.
Die Ausstattung:
Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einem Digipak auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 123 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.
Technik-Credits:
Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz
Fazit:
Mit drei statt zwei Handlungsfäden möchte uns die erste NEO-Lesung unterhalten. Ein wenig Indy Jones, ein wenig AKTE X und ein wenig Spionage führen dazu, dass für jeden etwas dabei sein sollte, das er interessant findet. Das war womöglich auch die Absicht des Exposé-Autors. Erst mal ein wenig auf die Handlungsbremse treten und Seitenarme aufmachen oder verlängern, die möglicherweise oder möglicherweise auch nicht, irgend was mit der Haupthandlung zu tun haben … könnten. Langweilig sind die Ideen aber nicht, von daher habe ich mich diesmal ganz gern auf die Verschleppung eingelassen.
Für mich war eher der Sprecher das Problem des Ganzen. Zu unbeteiligt, zu vorgelesen klingt Hanno Dinger über zu weite Strecken seiner Lesung. Und wenn er bei den Dialogen mal mehr Schauspiel und Lebendigkeit präsentiert, scheint er direkt im Anschluss wieder extrem darum bemüht zu sein, wieder schnell Ruhe in die Sache bringen zu wollen. Da passte diesmal leider nur wenig für mich.
Alle Handlungsfäden bedient auch die zweite Lesung, was mich ein wenig gehetzt hat, auch wenn alles vorangetrieben wird. Perrys Suche nach Thora zerfällt zu Staub, Eric Leyden löst Rätsel und Ishy bringt aus der Gefangenschaft etwas mit, das Perrys Handlungsfaden weiterhilft … was für ein Zufall … von denen gibts hier auch ein paar.
Dies ist nicht Axel Gottschicks stärkste NEO-Lesung, dennoch schafft er es gut … gerade bei den Dialogen … die Gefühlswelt der einzelnen Figuren nachvollziehbar zu vermitteln. Bei den Zwischenszenen habe ich ihn schon spritziger erlebt. Er muss sich halt an sich selbst messen lassen … langweilig ist seine Lesung aber ganz und gar nicht.
2 MP3-CDs im Digipak
NEO 123 – Blick in den Abgrund: 6:17 Std. Spieldauer (ungekürzt), 67 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 124 – Kaverne des Janus: 5:40 Std. Spieldauer (ungekürzt), 60 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-076-5
www.einsamedien.de
Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.
Der Autor vergibt: