Bendis, Brian / Coipel, Olivier – House Of M 2 (von 4)

Die Welt, in der Wolverine umherwandelt, hat sich komplett verändert. Nur noch Mutanten machen die Runde, und die wenigen menschlichen Überlebenden halten sich in der Gosse des New Yorker Stadtteils Hell’s Kitchen auf und müssen in ihrem Dasein als letzte Verbliebene der Gattung Homo sapiens sapiens in größter Furcht leben. Wolverine begibt sich alsbald auf die Suche nach seinen alten Kumpanen und erfährt über die aktuelle Tageszeitung, dass sich die Welt in ihren Grundfesten komplett verändert hat. Die Mutanten sind an der Macht und werden von einem gewissen Lord Magnus, früher bekannt unter dem Pseudonym Magneto, angeführt.

Bereits 30 Jahre sind vergangen, nachdem die Mutanten unter seiner Führung die Welt von der Unterdrückung durch die Homo sapiens sapiens befreit wurden, und dies kann Wolverine nicht einfach so hinnehmen. Er hofft, an alter Wirkungsstätte auf Bekannte und zumindest auf Charles Xavier zu stoßen, wird aber bei seinem Inkognito-Aufenthalt im Stark Tower nicht gerade freundlich begrüßt. Mit letzter Kraft gelingt es ihm, aus der drohenden Gefangenschaft zu entfliehen, und so gelangt er nach Hell’s Kitchen, wo er ebenfalls zunächst auf wenig Gegenliebe stößt.

Weil er einen Counter bei sich trägt, können ihn die Mutanten dort jedoch schnell entdecken, doch ihm gelingt es ein weiteres Mal zu fliehen. Schließlich trifft er tatsächlich auf alte Verbündete und versucht auch in ihnen die Erinnerung an die Vergangenheit hervorzurufen. Ein wenig Überzeugungskraft reicht schließlich aus, um einige alte Freunde wieder zu bekehren und in ihnen die verlorene Besinnung zu wecken. Nun ist Wolverine nicht mehr alleine …

_Meine Meinung_

Nachdem sich die Handlung im ersten Teil noch nicht konkret auf einen Schauplatz konzentrierte, macht sich die Entwicklung des Comics bzw. des eigentlichen Helden hier schon deutlicher bemerkbar. Es liegt tatsächlich an Wolverine, die Hintergründe zu erforschen und die fehlgeleiteten Mutanten wieder auf die rechte Bahn zu geleiten. Doch dazu muss er erst einmal herausfinden, wo sich seine ehemaligen Heldenfreunde derzeit befinden – was gar nicht so einfach ist, weil die Mutanten von Lord Magnus und dem House of M ihm dicht auf den Fersen sind. Doch Wolverine wäre nicht Wolverine, wenn er nicht selbst solch außergewöhnlichen Extremsituationen gewachsen wäre …

Spannend geht die Geschichte weiter, diesmal aber auch ein ganzes Stück linearer. Die Autoren konzentrieren sich in Band zwei hauptsächlich auf den Plot um Wolverine, der hier durchgängig beschrieben wird. Was indes mit den übrigen Mutanten geschehen ist, bleibt noch unklar. Lediglich einige Schnipsel in einer Zeitung lassen auf den Verbleib von Peter Parker schließen, der anscheinend noch lebt. Auch Emma Frost taucht zum Ende wieder auf, doch wo Charles Xavier und die übrigen Figuren abgeblieben sind bzw. wie ihr derzeitiger Zustand ist, dies kann man nicht einmal erahnen. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass Lord Magnus, der Vater von Scarlet Witch, hier seine Hände im Spiel hat und (vielleicht auch unbewusst) das Schicksal der übrigen X-Men und des Bundes der Neuen Rächer in der Hand hat. Und wieder steigt die Spannung, schließlich will man ja mehr wissen.

Bis zur nächsten Fortsetzung wird es nun allerdings noch einen Monat dauern; der dritte Teil von „House Of M“ wird nämlich am 8. Juni erscheinen. Bis dahin sind jedoch in „Wolverine 29“ und „X-Men 65“ noch kurze Tie-ins geplant. Das wird zwar für den echten Fan ziemlich teuer, ist aber äußerst lohnenswert. So viel Action auf einmal ist nämlich selbst bei |Marvel| nicht Standard …

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