Loeb, Jeph / Bianchi, Simone – Wolverine 50

_Inhalt_

|“Evolution – Kapitel 5: Weckt die Toten & Kapitel 6: Quod Sum Eris“|

Sowohl Sabretooth als auch Wolverine drohen langsam aber sicher, sich ihren tierischen Instinkten hinzugeben. Bei der Analyse der Waffe X kommt es schließlich zum Debakel: Sabretooth läuft Amok, verletzt einige seiner einstigen Gefährten und tötet dabei die zarte Feral. Für Wolverine ist dies der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt: In Absprache mit Scott Summers nimmt er die Murasma-Klinge an sich, um sich Sabretooth ein weiteres Mal zu stellen und ihn mit schweren Anklagen zu konfrontieren.

Nach dem öffentlichen Eklat reift in Wolverine jedoch die Erkenntnis, dass das jüngste Grauen eine ganz andere Ursache haben muss. Seine Spur führt zu einem weiteren glatzköpfigen Professor, der noch mehr Geheimnisse vor Wolverine verbirgt: Romulus.

_Persönlicher Eindruck_

Mit der Jubiläumsausgabe zum 50. Release der neuen „Wolverine“-Serie schließt Stammschreiber Jeph Loeb seine „Evolution“-Saga vorerst ab, hinterlässt dabei jedoch zahlreiche Ungereimtheiten auf logischer Ebene, die den vorläufigen Abschluss zu einem eher fragwürdigen Ereignis machen.

Dabei nimmt der Autor das Tempo der vorherigen Abschnitte sofort wieder auf, bewegt sich teils sogar schon mit übertrieben hoher Geschwindigkeit vorwärts und vergisst dabei gelegentlich den diskreten Blick fürs Detail. Bis Wolverine und Sabretooth dann mal in Wakanda angekommen sind, hat es schon so manchen Schlagabtausch gegeben, der für den Fortschritt der Serie nur bedingt wichtig ist. Dann jedoch stellt der Autor das Gleichgewicht wieder her und verpasst der Handlung zudem einige inhaltlich schier unglaubliche Abschnitte, die zumindest für einen kürzeren Zeitraum einen Einfluss für die Weiterentwicklung des |Marvel|-Universums haben werden. Wenigstens das Ende der Fehde zwischen Sabretooth und Wolverine dürfte an dieser Stelle für manchen überraschend kommen.

Allerdings ist dieser gravierende Einschnitt in seiner hiesigen Darstellung nicht sonderlich überzeugend umgesetzt. Der Plot konzentriert sich in erster Linie darauf, den übermächtigen Bösewicht Romulus als neuen, ernsthaften Feind für die X-Men zu etablieren, was angesichts des Todes einer der mitunter wichtigsten |Marvel|-Gestalten aber auch kaum funktionieren kann. So hangelt sich die Story bis zu ihrem vorläufigen Ende von Priorität zu Priorität, ohne dabei den Fokus spezifisch einzugrenzen. Und diese Unentschlossenheit ist letztendlich auch das Dilemma des Plots.

Komischerweise hat auch das bewährte Nachwort des Comics keine positiven Statements für Loebs Mini-Serie übrig. Hier wird noch einmal ganz klar aufgedeckt, dass die Story zahlreiche Diskrepanzen mit anderen Superstar-Reihen aus dem Hause |Marvel| aufweist, die wiederum in einigen Logikfehlern resultieren, die sich ein vermeintlicher Hochkaräter wie Jeph Loeb in dieser Vehemenz nicht gerade leisten kann. Dementsprechend ist die 50. Ausgabe der „Wolverine“-Comics eines Jubiläumsbandes auch nicht wirklich würdig. Die Ideen, die Loeb integriert, mögen interessant sein, die Aufarbeitung ist jedoch ein wenig unmotiviert. Da ist das brillante „Wolverine vs. Sabretooth“-Poster in der Mitte des Heftes fast schon spektakulärer.

http://www.paninicomics.de/wolverine-s10107.html

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