Allie Reynolds – Frostgrab

Inhalt

Die Snowboarderin Milla trifft auf einer einsamen Lodge in den französischen Alpen ihre Clique von früher wieder. An diesem Ort haben sie vor zehn Jahren gemeinsam trainiert, bis eine Tragödie alles zunichtemachte. Doch was Milla als harmloses Wiedersehen ansah, entwickelt sich schnell zum gnadenlosen Psychospiel. Plötzlich sind die Handys verschwunden, und die Seilbahn steht still. Dann ist der Erste von ihnen tot. Die eisige Bergspitze droht zum Grab für sie alle zu werden, wenn sie nicht ihr düsterstes Geheimnis offenbaren. Und jeder hat etwas zu verbergen. Besonders Milla. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Fünf ehemalige Profi-Snowboarder*innen werden inmitten von Schnee und Eis abgeschottet und zermürbt – was beziehungsweise wer steckt dahinter? Vor zehn Jahren waren sie schon einmal in diesen Unterkünften, allerdings waren sie damals zu siebt…

Die Handlung wird aus Millas Sicht geschildert, und sie ist eine interessante Protagonistin. Sie wirkt ausgesprochen menschlich, stellenweise geradezu schmerzlich unsicher oder gar schwach: als angehende Profi-Snowboarderin war sie schlecht informiert, weshalb sie nicht optimal trainierte, was zu entsprechenden Misserfolgen führte. Ihre Erzrivalin Saskia konnte sie mühelos manipulieren, zudem hielten ihre Ängste vor starken Gefühlen und Konflikten sie davon ab, eine Beziehung mit Saskias Bruder Curtis einzugehen. Auch ein Jahrzehnt später trauert Milla dieser verpassten Chance noch nach…

Ihr Innenleben wird ungemein durchdringend und bewegend dargestellt, sodass ich jederzeit mit ihr fühlen konnte.

In der Gegenwart gilt Saskia als tot, doch niemand scheint zu wissen, was tatsächlich geschah, denn ihre Leiche ist nie gefunden worden…
Milla hat ein schlechtes Gewissen, sie ist überzeugt davon, mehr oder weniger direkt zu Saskias Tod beigetragen zu haben, aber die Leser*innen erfahren lange nicht, was das bedeutet. Und was ist mit den anderen? Die notorisch intrigante Saskia hat wirklich jede*n in der Clique massiv gegen sich aufgebracht…

Nun spielt jemand Katz und Maus mit den verbliebenen Fünf. Ist Saskia tatsächlich tot? Was ist mit Odette? Sie hatte damals einen Unfall und ist seither gelähmt. Wer hat Schuld auf sich geladen? Wer zieht die einstigen Freunde zur Rechenschaft?

Die Tatsache, dass die kleine Gruppe unter widrigen Bedingungen in der Falle steckt, das wachsende Misstrauen untereinander sowie die quälende Frage was ihnen bevorsteht, sorgen für eine perfekt beklemmende Thrillerstimmung und großartige psychologische Spannung! Die sich abwechselnden Zeitebenen (vor zehn Jahren & jetzt) erzeugen einen packenden Sog, denn nach und nach erfahren die Leser*innen mehr über die komplizierten Beziehungen, die geprägt waren von erbitterten Konkurrenzkämpfen, Misstrauen, Psychospielchen, Verzweiflung sowie unerfüllter Liebe.

Ich fand es auch ziemlich interessant Insidereinblicke bezüglich Ausrüstung, Sponsoren sowie Training zu erhalten, und diese wagemutige „Subkultur“ besser kennenzulernen!

Die Autorin

Allie Reynolds fuhr professionell Snowboard und rangierte unter den ersten zehn in der Rangliste. Sie verbrachte mehrere Winter in den Bergen von Frankreich, der Schweiz, Österreich und Kanada. Im Jahr 2003 tauschte sie das Snowboard gegen das Surfbrett und zog an die Goldküste in Australien, wo sie fünfzehn Jahre lang Englisch als Fremdsprache unterrichtete. Frostgrab ist ihr erster Roman. Sie schreibt bereits an ihrem zweiten Thriller. (Verlagsinfo)

Fazit:

Ich kann diesen fesselnden, komplexen Spannungsroman allen Thrillerfreunden wärmstens empfehlen! Die Überraschungen, Wendungen sowie Enthüllen zum Ende hin sind absolut atemberaubend!

E-Book: 416 Seiten
Originaltitel: Shiver
Aus dem Englischen von Jürgen Bürger
ISBN-13: 9783959675901

www.harpercollins.de

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