Lia Louis – Unser Lied für immer

Worum geht’s?

Musik bedeutet für Natalie so viel mehr als nur eine schöne Melodie, zu der man tanzen oder singen kann. Vor allem seit dem viel zu frühen Tod ihres Ehemanns Russ spendet die Musik ihr einmal mehr Trost. Sie verarbeitet sogar ihre Trauer durch das Klavierspielen. Zweimal wöchentlich setzt sie sich an das Londoner Bahnhofsklavier und ist in dieser Zeit ganz bei ihrem geliebten Russ. Als sie eines Tages im Deckel des Klavierstuhls Notenblätter findet, traut sie ihren Augen kaum. Denn es sind die Noten zu den Liedern, die sie immer für ihren Mann gespielt hat und die nur er kennen kann. Hat er ihr etwa versteckte Botschaften hinterlassen? Oder handelt es sich einfach nur um einen unglaublichen Zufall?

Inhalt

Seit dem tragischen Unfalltod ihres Ehemannes Russ fühlt Natalie sich einfach nur einsam. Während ihre Freundinnen der Annahme sind, dass sie nach zwei Jahren nun wieder bereit für erste Verkupplungsversuche sei, kostet es Nat unheimlich viel Energie ihre Trauer vor ihnen zu verstecken. Die Einsamkeit ist jedoch nicht die einzige Emotion, die Russ‘ Tod mit sich gebracht hat, sondern auch Überforderung und Schuldgefühle. Überforderung, weil sie nun plötzlich ganz alleine mit dem Cottage da steht, das Russ so sehr geliebt hat. Es war sein Lebenstraum, dieses Cottage gemeinsam mit Nat zu renovieren und dort ein friedvolles Familienleben zu führen. Doch was einst Russ‘ Traum war, scheint Nat nun über den Kopf zu wachsen. Im Winter frieren die Wasserleitungen ein und es gibt diverse feuchte Stellen im Haus, kurzum es gibt zahlreiche Baustellen an und in diesem kleinen Cottage, die Natalie alleine nicht beherrschen kann. Und wenn sie dann den Gedanken hegt, sich von Russ‘ Traumhaus zu trennen und es zu verkaufen, schleichen sich still und heimlich beißende Schuldgefühle in ihr Gewissen.

Natalies Leben ist einfach nicht mehr so, wie es mal war. Ja, sogar sie ist nicht mehr so wie sie einst war, als Russ noch an ihrer Seite weilte. Doch weil sie nicht immer die Leidende sein möchte und ihre Freundinnen nicht mit ihrer Trauer belasten möchte, versucht sie diese weitestgehend zu überspielen. So lernt sie eines Abends den ebenfalls leidgeplagten Tom in einer Bar kennen. Er sieht zweifelsfrei gut aus und ist auch sympathisch. Doch beide sind sich sofort einig, dass sie das „Spielchen“ ihrer Freunde einfach mitspielen.

Neben Tom schleicht sich unvorhergesehen Joe ins Natalies Leben. Joe ist der Mann, den sie lange Zeit einfach nur Notizbuch-Mann genannt hat. Immer wenn sie im Londoner Bahnhof am geliebten Klavier sitzt, sitzt er in Shaunas Coffeeshop über einem Notizbuch gebeugt. Es interessiert sie zu sehr, was er da wohl die ganze Zeit notiert. Später stellt er sich als Poet heraus, der dort neue Gedichte verfasst, derzeit aber unter einer Schreibblockade leidet.

Allerdings interessiert Natalie noch viel mehr, wer die geheimnisvolle Person ist, die immer wieder neue Notenblätter im Deckel des Klavierstuhls für sie versteckt. Die Lieder stehen allesamt mit Russ in Verbindung. Es ist das Lied, zu dem sie bei der Hochzeit unter einem Baldachin getanzt haben. Und es sind Lieder, die sie für ihn Krankenhaus gespielt hat, als es ihm nicht gut ging. Wer ist diese mysteriöse Person, die offenbar unentdeckt bleiben möchte?

Mein Eindruck

Der Klappentext dieser Geschichte hat mich gleich zu Beginn neugierig gemacht, verspricht er doch eine Mischung aus Drama und Lovestory.  Die Autorin war mir bislang unbekannt, doch bei näherem Nachforschen hab ich gesehen, dass sie bereits den ein oder anderen Bestseller geschrieben hat und eines sollen ihre Bücher alle gemein haben – ganz große Gefühle.

In das Buchcover habe ich mich sofort verliebt. Die zarten Rosa-,und Lilatöne und das schimmernde Papier machen sich wundervoll. Im Innenteil der Klappenbroschüre sieht man ein Porträt der sympathisch wirkenden Autorin sowie Abbildungen von zwei anderen Büchern, die ebenfalls aus ihrer Feder stammen.

Nachdem mich die äußere Erscheinung des Buchs komplett überzeugt hat, kommen wir nun zum Inhalt der Geschichte. Ich kann sagen, dass ich bereits nach den ersten 10 Sätzen sagen kann, ob ich Zugang zu einem Buch haben werde oder nicht. Leider habe ich hier gleich gemerkt, dass es mir schwerfällt in die Geschichte einzutauchen. Für mich lasen sich sie Sätze eher stockend so dass ich nicht in einen angenehmen Lesefluss kam. So habe ich mich durch die ersten 100 Seiten manövriert, immer mit dem Gedanken, dass es sicher noch besser werden würde. Doch ein anderes Gefühl stellte sich leider nicht ein.

Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass ich einen Jugendroman in den Händen halte. Die Redeart kam mir oft sehr derb und plump vor, was eventuell auch an der Übersetzung liegen mag?! Ebenso wurde ich mit der Protagonistin Natalie so gar nicht warm. Sie machte auf mich einen sehr affektierten, naiven Eindruck, das mochte ich nicht. Ich hatte auch das Gefühl, dass man bei ihr nur an der Oberfläche kratzt und sie blieb gesichtslos, schade.

Über die Autorin

www.lialouis.com“ rel=“noopener“ target=“_blank“>Lia Louis lebt mit ihrer großen Liebe und ihren drei kleinen Kindern in England. Bevor sie sich voll und ganz dem Schreiben widmete, arbeitete sie freiberuflich als Werbetexterin und Bloggerin. Nach ihrem sensationellen Debüt »Jedes Jahr im Juni«, das sich in vierzehn Länder verkauft hat und wochenlang in den Top Ten der SPIEGEL-Bestsellerliste stand, begeisterte sie ihre Leser*innen auch mit ihren Romanen »Acht perfekte Stunden« und »Unser Lied für immer«. (Verlagsinfo)

Fazit

Leider konnte der Inhalt des Buchs für meinen Geschmack nicht meinen guten ersten Eindruck fortführen. Wirklich gerne hätte ich an dieser Stelle etwas anderes geschrieben. Ich habe das Buch dennoch zu Ende gelesen, weil meine Neugier auf das Ende der Story zu groß war. Doch auch hier gab es leider keine Überraschung.

Broschiert: 448 Seiten
Originaltitel: The Key to My Heart
Ins Deutsche übersetzt von Veronika Dünninger
ISBN: 978-3328109488

www.penguinrandomhouse.de
www.lialouis.com

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