Inhalt
Ein abgeschiedenes Dorf im Schatten mächtiger Berggipfel: Seit zehn Jahren lebt Abby in Cutter’s Pass, North Carolina. Längst fühlt sie sich heimisch, obwohl der eigentlich so idyllische Ort ein düsteres Geheimnis hütet – seit Jahren verschwinden hier Wanderer spurlos im Gebirge. Als wäre der Ort verflucht. Dann taucht in einer stürmischen Gewitternacht plötzlich ein Fremder in Cutter’s Pass auf: Trey West ist gekommen, um herauszufinden, was damals mit seinem Bruder geschah. Denn auch er kehrte von jenem berüchtigten Pfad in die Wildnis niemals zurück. Je tiefer sich Abby in Treys Recherchen hineinziehen lässt, desto deutlicher merkt sie, wie die Dorfbewohner zusammenrücken und eine Mauer des Schweigens um sich errichten. Und bald muss sich Abby fragen, wie gut sie ihre Nachbarn tatsächlich kennt – und ob die Gefahr wirklich in den Bergen lauert. Oder nicht vielleicht dort, wo man sich eigentlich in Sicherheit wähnt … (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
“Der Pfad” verströmt von Anfang an eine greifbar mysteriöse, unheilvolle Atmosphäre und die hoch sympathische Abby, die vor Empathie, diplomatischem Geschick sowie Tatkraft nur so strotzt, schildert ihre Eindrücke (aus der Ich-Perspektive) mit viel Scharfsinn. Die anfangs eher ruhigen Geschehnisse werden bereits nach wenigen Kapiteln ereignis- und abwechslungsreich sowie spannend.
Im Verlauf der Handlung lernt man Abby, die Abend- und Nachtmanagerin des rustikal luxuriösen Hotels Passage Inn, ihre zwischenmenschlichen Beziehungen, den Ort Cutter’s Pass sowie die Gegebenheiten der idyllisch anmutenden, gefahrvollen Natur immer besser kennen. Als Trey, der Bruder des vermissten Enthüllungsjournalisten, anreist und entschieden nachforscht, wird Abby gezwungen ihr eigenes Verhalten sowie das der Dorfgemeinschaft neu zu bewerten: Sie beginnt das kollektive Mantra, dass es sich bei den vier Vermisstenfällen um unglückliche, zufällige Unfälle handelt, zu hinterfragen.
Die Handlung erstreckt sich vom 3. August bis zum 3. September 2022 und ist in fünf Abschnitte unterteilt: In den ersten vier Teilen geht es um Erkenntnisse bezüglich einer vermissten Person bzw. Gruppe und es gibt interessante Einblicke in die Geschichte ihres Verschwindens. Der fünfte und letzte Abschnitt ist Abby gewidmet, die sich entscheiden muss, ob sie ein Mitglied der liebgewonnenen Dorfgemeinschaft bleiben will oder sich der Wahrheit verpflichtet fühlt…
Die Autorin
Megan Miranda ist eine erfolgreiche amerikanische Autorin und steht seit ihrem Spannungsdebüt »Tick Tack« mit jedem neuen Thriller wochenlang auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihr Markenzeichen sind atemlos machende Pageturner und Plottwists, die selbst ihre größten Fans nicht kommen sehen – bis zur letzten Seite. Auch mit ihrem neuen großen Thriller »SMALL TOWN« garantiert sie für clevere psychologische Spannung mit Gänsehautfaktor. Megan Miranda lebt mit ihrer Familie in North Carolina. (Verlagsinfo)
Weitere Thriller von Megan Miranda:
• Tick Tack, Penguin 2019, 978-3-328-10455-1
• Perfect Secret, Penguin 2020, 978-3-328-10615-9
• Bad Dreams, Penguin 2022, 978-3-328-10754-5
• Little Lies, Penguin 2022, 978-3-328-10788-0
Fazit:
Der ausdrucks- und bildstarke Schreibstil, die großartig ausgearbeiteten Figuren und die rätselhafte, vielschichtige Handlung machen “Der Pfad” zu einem atmosphärischen, fesselnden Leseerlebnis! Die Auflösungen sind, nach vielen Irrungen sowie Kehrtwenden, überraschend und einfallsreich – ich fand allerdings nicht alle Elemente davon zu 100% überzeugend.
E-Book: 384 Seiten
Originaltitel: The Last to Vanish
Aus dem Englischen von Melike Karamustafa
ISBN-13: 978-3-641-30846-9
www.penguin.de
Die Autorin vergibt: