Paul Melko – Die Mauern des Universums

Die Handlung:

Der frustrierte Highschool-Schüler John Rayburn bekommt eines Tages Besuch von John Rayburn, einem alternativen Ich aus einem Paralleluniversum. Dieser überlässt ihm ein Gerät, mit dem er nun selbst andere Paralleluniversen bereisen kann. Der Alternativ-John würde so lange seinen Platz einnehmen, bis John wieder da wäre.

Allerdings verschweigt Alternativ-John eine Kleinigkeit: Das Gerät hat einen Defekt und man kann nie mehr in sein altes Universum zurückkehren!

Auf seiner Reise durch die alternativen Welten trifft John andere Johns und versucht zu Geld zu kommen, indem er Dinge seines alltäglichen Lebens „erfindet“, die es in den anderen Welten nie gab. Und trotzdem er sich in einem neuen Universum verliebt und niederlässt, gibt er sein Vorhaben nie auf, das Gerät zu reparieren, um letztendlich doch wieder in seine eigene Realität zurückzukehren …

Mein Eindruck:

Zeitreiseabenteuer und Paralleluniversen faszinieren mich, seitdem ich das erste Mal „Die Zeitmaschine“ im Fernsehen gesehen habe.

Und nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, habe ich mir gedacht: „Hey, eigentlich könntest du dir mal wieder ‚Sliders‘ ansehen!“. Denn die Ähnlichkeit zwischen der TV-Serie aus den 80ern und der Geschichte im Buch ist nicht abzustreiten. Auch das Team in der Serie „slidet“ von Paralleluniversum zu Paralleluniversum und versucht wieder nach Hause zu kommen.

Dennoch hat das Buch seinen eigenen Charme, wenn also auch die Grundidee nicht wirklich etwas Neues ist. Wer würde nicht die Chance wahrnehmen, in andere Realitäten zu reisen, um einfach mal zu schauen, wie es da so aussieht? Was ist anders? Was ist gleich? Sind alle, die ich kenne, auch in dem anderen Universum? Was ist aus meinem Alternativ-Ich in der anderen Welt geworden?

Okay, der Teil mit dem „es gibt kein Zurück“, der stört … aber der ist es auch, der das Buch spannend macht und den Leser bei der Stange hält. Einfach nur zuzuschauen, wie John von Welt zu Welt springt und neue alte Bekannte wiedertrifft, den Zauberwürfel erfindet und das Buch „Shining“ von Stephen King neu schreibt, weil es beides in seinem neuen Zuhause nie gegeben hat, ist interessant. Dennoch würde das recht schnell langweilig werden, weil der Roman dann zu einer schlichten Aufzählung verkommen würde.

Aber die Tatsache, dass John davon überzeugt ist, das Gerät reparieren zu können, um doch wieder in das Universum zurückzukommen, aus dem Alternativ-John ihn heraus getrickst hat, das ist interessant. Und so bleibt der Leser Seite für Seite am Ball und lässt sich von John mit auf die Reise nehmen, um Welten zu erleben, deren Geschichte anders verlaufen ist als seine … und unsere.

2006 gewann die dem Roman zugrunde liegende Geschichte „The Walls of the Universe“ den Asimov’s Readers Poll Award.

Fazit:

Ein Sciencefiction-Roman auch für Nicht-SciFi-Leser, da der Science-Anteil sehr gering ausfällt. Stattdessen eine interessante und spannende Was-wäre-wenn-Geschichte für alle, die gern einmal aus ihrem Alltag entfliehen wollen … und das nicht nur bis nach Mallorca.

Taschenbuch: 512 Seiten
Originaltitel:  The Walls of the Universe (2009)
Aus dem Englischen von Ulrich Thiele
ISBN-13: 978-3453526914
www.randomhouse.de/heyne
www.paulmelko.com

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