Nele Neuhaus – Die Lebenden und die Toten

Worum gehts?

Nach ihrer heimlichen Hochzeit wollen Pia Kirchhoff und Christoph Sander zwischen Weihnachten und Neujahr in die Flitterwochen fahren. Doch gerade jetzt wird die Idylle des Taunus durch einen rätselhaften und eiskalten Mord erschüttert. Aufgrund der vielen Krankheitsausfällen im Kriminaldezernat springt Pia nach der freundlichen Bitte ihres Chefs kurzerhand ein, zumal die Koffer bereits gepackt sind und sie bis zur Abreise nicht mehr allzu viel zu erledigen hat. Doch die Situation ändert sich schlagartig, als sich nur einen Tag später ein weiterer Mord ereignet. Auch dieses Opfer scheint zunächst wie das Erste völlig willkürlich ausgesucht worden zu sein. Die Lage spitzt sich enorm zu, denn der Täter scheint weiter zu morden und für Pia und ihren Kollegen beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Inhalt

Dezember im Taunus. Die vorweihnachtliche Idylle im Taunus wird durch einen brutalen hinterhältigen Mord zerstört. Eine ältere Dame wird bei ihrem morgendlichen Spaziergang mit ihrem Hund eiskalt erschossen. Alle sind fassungslos, da das Opfer allseits beliebt war und sich niemand vorstellen kann, wer ein Motiv haben könnte um diese nette Frau zu töten.

Oliver von Bodenstein bittet seine Kollegin Pia Kirchhoff, die kurz vor ihrer Urlaubsreise steht, nur ungern den Tatort aufzusuchen und die Sache zu übernehmen bis er vor Ort ist. Doch da die Koffer für die Reise bereits gepackt sind und auch sonst alles soweit erledigt ist und vor allem weil ihr Job für Pia mehr eine Berufung ist, kommt sie der Bitte ihres Chefs gerne nach und macht sich auf den Weg. Die Ermittlungen sind in vollem Gange, als sich nur einen Tag später ein weiterer, ähnlicher Mord ereignet. Nun wird Oliver von Bodenstein langsam flau im Magen, wenn er daran denkt, dass er auf die Hilfe seiner besten Mitarbeiterin verzichten muss und die Aufklärung des Falles in seiner Verantwortung liegt. Doch auch Pia hadert mit sich und hatte eine schlaflose Nacht nachdem das zweite Opfer, ebenfalls eine ältere Dame ohne Feinde, beim Plätzchen backen durchs Küchenfenster erschossen wurde. Schweren Herzens, aber auch dankbar für das Verständnis ihres Mannes, entscheidet sie sich, die Reise nicht anzutreten, um ihrem Chef bei der Aufklärung des Falles tatkräftig zur Seite zu stehen.

Nun gilt es für das Ermittler-Duo mehr übe die Opfer in Erfahrung zu bringen, um doch eventuelle Tatmotive aufzudecken um dem Täter auf die Spur zu kommen. Der Täter stellt sich als nicht ganz unkommunikativ heraus, als er sich bei einer Zeitungsagentur mit einer Anzeige zu Wort meldet. Es handelt sich hierbei um eine Todesanzeige, die er nach jeder Tat an die Zeitung schickt und darin seine Tat begründet. Er selber nennt sich der Richter, der über Leben und Tod der Menschen entscheidet und sein Motiv scheint eindeutig Rache zu sein. Doch was die Verbindung der einzelnen Opfer zueinander angeht, sind die Ermittler noch völlig ratlos – die Zeit rennt …

Inhalt

Das Buch beginnt mit einem kurzen Prolog aus der Sicht des Mörders kurz vor seiner ersten Tat. Nele Neuhaus fackelt nicht lange und prescht gleich zu Beginn mit voller Wucht in ihren neuen Plot. Der Leser kann nicht anders, als ihr auf diesem Weg hinterherzurennen und an ihrer Seite mitzurätseln und zu schwitzen, aus Angst, dass der Täter jeden Moment wieder zuschlagen wird.

Die ganze Geschichte spielt sich in einer Dauer von gut zwei Wochen ab, was sich vielleicht auf den ersten Blick nicht so ganz lange anhört. Doch kommt es nicht auf den Zeitraum, sondern vielmehr auf die Geschehnisse an und davon hat man in diesem Buch satt und genug. Der Spannungsbogen wird vom Anfang bis zum Ende konstant aufrechterhalten und man spürt nahezu den Druck, der auf den Ermittlern lastet, denn die Menschen in der Umgebung sind so verängstigt von dem Geschehen, dass sich kaum jemand noch auf die Straße traut. Busse fahren nicht mehr regelmäßig, man sieht keine Taxen mehr und die Restaurants bleiben geschlossen. Jeder wird von dem Gedanken, er könne der nächste sein, geplagt.

Besonders spannend sind die kursiv geschriebenen Kapitel, in den der Täter sich zu Wort meldet. Hier bekommt man tiefe Einblicke in die Gedankengänge des Mörders und man spürt die Wut und Verzweiflung seinerseits, auch wenn man zunächst nicht weiß warum.

In Bekannter Neuhaus-Manier kann man dank des flüssigen, runden Schreibstils auch durch ihre neuestes Werk fliegen und das Lesen wird zum Genuss – wenn man nicht gerade einen Puls von 160 Schlägen pro Minute hat.

Fazit

Wer bereits das ein oder andere Buch von Nele Neuhaus gelesen hat, wird hier auf bekannte Gesichter treffen. Doch es sollen nicht nur „alte“ Figuren eine Rolle spielen, so schmeißt die Autorin noch etwas zwei Hände voll neuer Charaktere in die Geschichte. Teilweise muss man sich echt gut auf die vielen Namen konzentrieren um keine Sachverhalte durcheinander zuschmeißen. Doch aufgrund der Tiefe, die die Autorin in die einzelnen Personen gewährt, passiert dies Gott sei Dank nicht ganz so schnell.

Angesehen davon, dass dieses Buch für alle Neuhaus-Fans sowieso Pflicht ist, kann man „Die Lebenden und die Toten“ auch jedem Anderen, egal ob Mann oder Frau, empfehlen. Hier werden wieder alle Erwartungen, die aufgrund der Vorgänger-Krimis nicht gerade niedrig sind, völlig erfüllt. Die Geschichte ist super durchdacht, wirkt jedoch keineswegs inszeniert, so dass dieses Buch auch wieder zu einem hochkarätigen Thriller geworden ist. Glückwunsch Frau Neuhaus.

Über die Autorin

Schon als Fünfjährige schrieb die in Münster Geborene ihre erste Geschichte, mit 14 Jahren füllten die Storys schon mehrere Hefte. Und als Nele Neuhaus nach dem Studium von Jura, Geschichte und Germanistik das erste „richtige“ Buch geschrieben hatte, ließ sie es „on demand“ drucken und vertrieb es selbst. Es verkaufte sich bestens, der Berliner Ullstein-Verlag nahm Nele Neuhaus unter Vertrag, und ihre folgenden Krimis um das Ermittlerduo Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff machten aus ihr eine Erfolgsautorin. Der Durchbruch gelang ihr 2010 mit dem vierten Band der Taunuskrimi-Reihe. „Schneewittchen muss sterben“ stürmte seit Erscheinen im Juni 2010 die Bestsellerlisten, Lizenzen wurden in 21 Länder verkauft, ebenso die Filmrechte. Auch ihr erstes Buch „Unter Haien“ eroberte nach der Wiederauflage im Mai 2012 die Top-Position der Bestsellerliste, genauso wie die Taunuskrimis „Wer Wind sät“ und „Böser Wolf“.(Verlgsinfo)

Gebunden: 560 Seiten
ISBN: 3550080549

www.ullsteinbuchverlage.de
www.neleneuhaus.de

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