Nele Neuhaus – Im Wald


Worum gehts?

Im Wald des idyllischen Örtchens Ruppertshain gerät mitten in der Nacht ein Wohnwagen in Flammen. Das Ermittlerteam vom K11 Pia Sander und Oliver von Bodenstein ermitteln in dieser Sache zunächst wegen Brandstiftung. Doch als aus den Trümmern eine Leiche geborgen wird, lautet die Ermittlungsakte „Mord“.

Nur wenige Stunden später, wird in einem nahegelegenen Hospiz eine kranke Frau erdrosselt und auch der ortsansässige Pfarrer wird einem brutalen Mörder zum Opfer. Die Ermittlungen führen das Duo von Bodenstein und Sander ins Jahre 1972 zurück, als Olivers bester Freund Artur spurlos verschwunden ist. Bis heute fehlt jede Spur des damals Elfjährigen, da der Fall nie aufgeklärt werden konnte.

Inhalt

Kriminalhauptkommissar Oliver von Bodenstein wird mitten in der Nacht von seiner Tochter Sophia geweckt, die ihm berichtet, dass sein Handy nun schon zum wiederholten Male geklingelt hat. Auf einem Campingplatz mitten im Wald ist ein Wohnwagen in Flammen aufgegangen. Zunächst hat er den Feuerteufel in Verdacht, der seit Monaten im Taunus sein Unwesen treibt. Doch als aus den Trümmern des abgebrannten Wohnwagens eine Leiche geborgen wird, scheint mehr dahinter zu stecken. Gemeinsam mit Pia Sander an seiner Seite ermitteln die beiden wegen Mord.

Als sie die Besitzerin des Wohnwagens ausfindig machen konnten und sie verhören wollten, trifft sie der nächste Schlag, denn Rosie Herold wurde erdrosselt im Hospiz aufgefunden – und das obwohl sie aufgrund einer unheilbaren Erkrankung ohnehin nur noch wenige Tage haben sollte. Wer konnte ihren Tod nicht schnell genug herbeisehnen? Und welches Motiv hat der Mörder gehabt? Während Oliver und Pia unermüdlich Antworten auf diese Fragen suchen, geschieht ein dritter Mord.

Die Spuren führen zurück in die Vergangenheit. Um genauer zu sein in den Sommer 1972, als Olivers damaliger bester Freund Artur spurlos verschwand. Bis heute konnte weder seine Leiche geborgen, noch der Fall geklärt werden. Oliver ist bis heute traumatisiert von diesem Erlebnis. Zum einen weil er sich große Vorwürfe macht, seinen Freund auf seinem Nachhauseweg nicht begleitet zu haben und zum anderen, weil neben Artur auch sein geliebter, zahmer Fuchs Maxi verschwand.

Das Ermittler-Duo verfolgt alte Spuren und nimmt Neue auf und trifft im Zuge der Ermittlungen auf einige Ungereimtheiten und Ermittlungsfehler. Außerdem stoßen sie auf eine schweigende, Ruppertshainer Dorfgemeinschaft. Aus Angst, der Mörder könnte noch nicht an seinem Ziel angelangt sein, gilt es nun herauszufinden, was genau damals im Jahre 1972 passiert ist – und das schnellstmöglich.

Mein Eindruck

Endlich wieder ein neuer Fall für das sympathisch-harmonische Ermittlerteam von Bodenstein/Sander ehemals Kichhoff. Bei „Im Wald“ handelt es sich um das mittlerweile achte Buch in dieser Serie. Allein das Cover, das eine neblig-dunkle Waldlandschaft zeigt ist schon vielversprechend und strahlt Spannung und Kälte aus.

Auf der ersten Seite des Buches findet man ein Namensregister in alphabetischer Reihenfolge, sowie die entsprechenden Berufe und familiären Beziehungen der einzelnen Personen. Am Ende des Buches wird auch klar, warum das notwendig ist, denn in diesem Fall sind unglaublich viele Personen verstrickt und es gilt den Überblick nicht zu verlieren.

Der kurze Prolog beschreibt eine Tat-Sequenz aus dem Jahr 1972 aus Sicht des Täters. Wie so oft bei Prologen eines Kriminalromans werden auch hier gleich zu Beginn viele Fragezeichen aufgeworfen. Nach den ersten Seiten wechselt die Autorin den Schauplatz und es geht für ganz lange Zeit wieder zurück in die Gegenwart und bis zum ersten Mord soll es nicht lange dauern.

Wie auch schon in den vorherigen Büchern sind die Kapitel auch in dem neuen Buch von Nele Neuhaus nach Tagen unterteilt, das heißt, jedes Kapitel beginnt mit einem Wochentag und dem entsprechenden Datum. Das ganze Buch umfasst einen Zeitraum von knapp zwei Wochen, abgesehen vom Epilog. Dieser kurze Zeitraum, in denen die Leser an der Seite von Oliver und Pia sein dürfen ist vollgespickt mit Spannung, Mysteriositäten und zahlreichen Fragezeichen. Von der ersten bis zur letzten Seite ist man gefangen in diesem Fall und die Ermittlungen gehen in einem rasanten Tempo vonstatten, so dass man manchmal nicht weiß, wo einem gerade der Kopf steht. Der Spannungsbogen ist grandios, wobei man hier besser von einem Spannungsplateau sprechen sollte, da eine permanente Grundspannung gegenwärtig ist.

Über die Autorin

Schon als Fünfjährige schrieb die in Münster Geborene ihre erste Geschichte, mit 14 Jahren füllten die Storys schon mehrere Hefte. Und als Nele Neuhaus nach dem Studium von Jura, Geschichte und Germanistik das erste „richtige“ Buch geschrieben hatte, ließ sie es „on demand“ drucken und vertrieb es selbst. Es verkaufte sich bestens, der Berliner Ullstein-Verlag nahm Nele Neuhaus unter Vertrag, und ihre folgenden Krimis um das Ermittlerduo Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff machten aus ihr eine Erfolgsautorin. Der Durchbruch gelang ihr 2010 mit dem vierten Band der Taunuskrimi-Reihe.

„Schneewittchen muss sterben“ stürmte seit Erscheinen im Juni 2010 die Bestsellerlisten, Lizenzen wurden in 31 Länder verkauft, ebenso die Filmrechte. Auch ihr erstes Buch „Unter Haien“ eroberte nach der Wiederauflage im Mai 2012 die Top-Position der Bestsellerliste, genauso wie die Taunuskrimis „Wer Wind sät“ und „Böser Wolf“. Im ZDF wurden die Filme nach Motiven aus Neuhaus‘ Romanen ‚Schneewittchen muss sterben‘ und „Eine unbeliebte Frau“ Quotenhits.

Außerdem schreibt Nele Neuhaus Jugendbücher, in denen es um Pferde geht, denn die Autorin ist leidenschaftliche Pferdeliebhaberin, Reiterin und Züchterin. Ihre Bücher verkauften sich bis heute (Mai 2016) allein in Deutschland über 6 Millionen Mal.
Nele Neuhaus lebt mit ihrem Lebensgefährten im Vordertaunus. (Verlagsinfo)

Fazit

Für mich persönlich ganz klar einer der besten Neuhaus-Krimis aus der Bodenstein/Kirchhoff bzw. Sander-Reihe. Die Ereignisse fliegen dem Leser nur so um die Ohren und die Autorin schafft es bis fast zum Ende, ihre Leser in die Irre zu führen bzw. sie im Dunkeln tappen zu lassen.

Lesegenuss auf höchstem Niveau.

Gebunden: 560 Seiten
ISBN: 3550080555

www.ullsteinbuchverlage.de
www.neleneuhaus.de

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