Inhalt
Als Megan auf dem Handy ihres Mannes Chris ein Foto ihrer Zwillingsschwester Leah entdeckt, vermutet sie sofort eine neue, perfide Bosheit ihrer Schwester. Sie beschließt, Leah nach Jahren des Schweigens zu konfrontieren. Doch das Treffen endet mit einem schrecklichen Streit – und einem Mord. In Panik fasst Megan einen Plan: Wenn niemand weiß, dass Leah tot ist, wird es auch keine Ermittlungen geben – schließlich gleichen die beiden sich aufs Haar. Megan beginnt, ein Doppelleben zu führen. Sie taucht in Leahs luxuriöses Leben ein und sieht so die Chance, ihrer toxischen Ehe zu entfliehen. Doch Leahs Intrigen reichen tief – und auch Chris weiß mehr, als Megan ahnen kann … (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
“Die gute Schwester” ist von Anfang an faszinierend verstörend: Die Leserschaft lernt Megan kennen, erfährt wie sie unter ihrer intriganten Zwillingsschwester Leah litt bzw. leidet und wie ihr tyrannischer Ehemann Chris sie kontrolliert und bedroht. Schnell wird klar, Megan ist die gute Schwester, Leah die Teufelsbrut, die bekommen hat, was sie verdient…
Der Schreibstil ist flüssig, temporeich sowie schwarzhumorig und die Handlung ist extrem ereignis- und wendungsreich gestaltet. Erzählt wird aus der Perspektive von Megan, Chris, Leah und aus der eines Anwalts…
Obwohl ich die Geschehnisse insgesamt lebensnah, scharfsinnig und gut konstruiert finde, habe ich mir an manchen Stellen mehr Tiefe bzw. Ausarbeitung gewünscht.
Neben dem turbulenten Doppelleben, dass Megan nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester führt und ihrer toxischen Ehe, spielen Sex sowie Luxus eine Rolle – genau wie die Anfänge der Covid-19 Pandemie, denn die Geschichte findet im ersten Halbjahr 2020 statt. Und der verordnete Lockdown, der in England kurz, aber hart war, kommt Megan in die Quere, während er ihrem Ehemann gelegen kommt – aber hier ist nichts wie es scheint…
Die Autorin nutzt die Zwillingsverwirrung absolut gekonnt: Die Betrügerin denkt an alles, sie nutzt die alten wie neuen Fehler und Schwächen ihres bösen Zwillings geschickt, denn die Teufelsbrut war zwar perfide sowie raffiniert, allerdings nicht wirklich gründlich, während die gute Schwester einen Sinn für entscheidende Details hat – und viel Glück…
Die Autorin
Bereits als Jugendliche träumte Sarah Bonner von einer Karriere als Autorin. Doch zunächst wurde sie Buchhalterin. Nach 15 Jahren beschloss sie, sich ihren Jugendtraum zu erfüllen, und schrieb ihren ersten Roman »Die gute Schwester«. Sarah Bonner lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in Sussex. (Verlagsinfo)
Fazit:
“Die gute Schwester” ist ein spannendes, unterhaltsames sowie ausgeklügeltes Katz-und-Maus-Spiel voller Überraschungen. Die skurrile, rasante Umsetzung hat meine Erwartungen jedoch nicht erfüllt, denn aufgrund des Covers, der Inhaltsangabe und der Leseprobe habe ich mit einem psychologischen, tiefschürfenden Thriller gerechnet.
eBook (epub): 448 Seiten (Printausgabe)
Originaltitel: Her Perfect Twin
Aus dem Englischen von Stefanie Retterbush
ISBN-13: 978-3-641-29916-3
www.penguin.de
Die Autorin vergibt: