TKKG Junior – Auf frischer Tat ertappt (Band 1)

Die Handlung:

Im Villenviertel der Millionenstadt treiben Einbrecher ihr Unwesen. Zufällig erfahren TKKG, dass bald ein neuer Überfall geplant ist. Mutig versuchen sie, die Diebe aufzuhalten, und geraten dabei selbst in Gefahr. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Vorabgedanken

Ok, wer jetzt keine Lust auf Hintergrundinfos zu TKKG hat, der kann gern runterscrollen, ich bin nicht beleidigt. Wer das hier noch liest, den interessierts wirklich. TKKG als Buch? Die Jüngsten wissen vielleicht gar nicht, dass es das mal gab. Auch wenn es noch gar nicht so lange her ist, dass die Printversion eingestellt wurde. Das war 2012, anfangen hatte es 1979. Irgendwann schienen die Leseratten von damals keine Lust mehr auf die Bücher gehabt zu haben und kauften fortan nur noch die Hörspielfassungen. Die gibts nämlich immer noch, auch wenn hier und da mal ein Sprecher oder eine Sprecherin getauscht wurde, aus den verschiedensten Gründen.

Da aber gerade „in der letzten Zeit“ die Fälle der TKKG-Bande immer … seltsamer … wurden, zog man keine Reißleine, sondern entschied sich zur Diversifikation. So wechselten ein paar Rechte aus betriebswirtschaftlichen Gründen und dem Ziele der fortgeführten Gewinnerzielung den Besitzer. Offiziell hieß es dazu: “ […] Die dadurch für die kleineren Fans neu entstandene Themenwelt ermöglicht auch die klassische TKKG-Reihe altersgerecht wieder komplexer und spannender zu gestalten.“ Soll heißen: Auch den Verantwortlichen ist aufgefallen, dass die Abenteuer immer häufiger albern, langweilig oder beides waren.

Nun gibts also „TKKG Junior“ für die Kids und TKKG (senior) für die Altfans, die nach diesem Statement gespannt sind, wie „altersgerecht komplex“ das in Zukunft so wird. Besonders mit verwundertem Hinblick darauf, dass die jeweilige Altersempfehlung die Gleiche ist … nur die Hörspielfassungen von „TKKG Junior“ werden ab 5 Jahren empfohlen! Die älteren TKKG-Fans sind ja selbst schon Eltern von hörspielindoktrinierten Neu-TKKG-Fans, wenn nicht sogar schon Großeltern. Aber auch die dürfen noch Lust auf gut gemachte Kinder-und-Jugend-Unterhaltung haben … weil sies seit vielen Jahren gewohnt sind.

Wie stark man hinterfragen darf, ob Oscar in „TKKG Junior“ nun ein Welpe sein müsste, noch gar nicht mitspielt oder aber alle Hunde von Gaby diesen Namen trugen, bleibt abzuwarten. Woher die Jungs und das Mädchen sich kennen und … vielleicht die wichtigste Frage, zu der ich im Vorfeld gar keine Antwort gefunden habe: Sind die TKKG-Mitglieder selbst vielleicht gar nicht jünger gemacht worden (so wie bei den ??? KIDS), sondern nur die Abenteuer einfacher zu durchschauen? Wobei, auf dem Cover siehts schon danach aus, als wären sie Kids … und Klößchen offenbar noch nicht moppeliger als seine Freunde. Kleiner Spoiler: Sie sind jünger … aber wirklich nur unwesentlich. Aber eigentlich müsste laut Kanon Tim zu dieser Zeit noch „Tarzan“ heißen … oder hat er den Spitznamen erst zwischen den beiden Serien bekommen?

Und wie einfach sind die Texte von der angestrebten Zielgruppe „Vor- und Grundschulkinder“ überhaupt zu verstehen … so sie denn überhaupt schon gut genug lesen können?

Der eigentliche Fall

Im Gegensatz zu den „alten“ TKKGlern, haben die jungen nun einen geheimen Treffpunkt, mit Klopfzeichen und Einlassparole und allem … was eine Parole überhaupt ist und wofür man so was braucht, das wird dem Leser aber auch zeitnah erklärt. Wie auch im Folgenden alle weiteren „Fachbegriffe“, die immer mal wieder in der Geschichte auftauchen.

Das erste Aufeinandertreffen zwischen Leser und den neuen TKKG verläuft reibungslos und lustig … und für TKKG schweißtreibend … Judo ist angesagt. Und Gabys Papi ein paar Infos rauslässt, die er eigentlich weiterplaudern dürfte, haben TKKG ihren ersten (dokumentierten) „Junior“-Fall.

Es gibt mehrere Einbrüche, also gibts hier auch mehre Orter zu besuchen … einzige Konstante dabei ist das Fingerabdruckpulver. Das haben sie sich wohl bei den Drei ??? Kids ausgeliehen …

Wie unbeobachtet man zwischen Mülltonnen lauschen kann, davon lesen wir später dann auch. Interessanter ist allerdings dabei, was und wen sie da belauschen konnten. Ist der Fall jetzt schon aufgeklärt und es geht zurück über die Strickleiter ins Adlernest?

Ne, ne, zum Leserglück noch nicht. Denn die Jungs und das Mädchen haben einen Plan und der Leser ist schon möchtig gespannt darauf, ob sie den auch erfolgreich umsetzen können und die Ganoven „auf frischer Tat ertappen“.

Nebenbei erfahren wir dann auch, warum Gaby ihren Papi nicht einbeziehen kann/möchte, obwohl der doch bei der Polizei ist.

Die Idee, die TKKG für die Verbrecherjagd hat, ist aber so cool, dass Erwachsene da nur stören würden … auch wenns ganz schön gefährlich wird für die Truppe! Aber, Tim kann ja Judo … die Allzweckwaffe schlechthin gegen alles in der TKKG-Serie.

Die Autorin:

Kirsten Vogel hat viele Jahre als Storylinerin, Drehbuchautorin und Producerin bei bekannten Fernsehserien gearbeitet. Inzwischen ist sie als Kinderbuchautorin tätig. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Mir hat der Serienstart von „TKKG junior“ prima gefallen, auch wenn der Fall selbst wie erwartet recht geradlinig und die Grundidee nicht neu war … ist aber auch schwer. Langweilig ists deshalb aber nicht und gerade zur kurzweiligen Kinderbespaßung taugt dieses Einsteigsabenteuer allemal. Dazu gibts noch toll gezeichnete Bilder, die die jeweiligen Szenen noch anschaulicher darstellen.

„TKKG junior“ funktioniert für mich genauso gut wie „Die drei ??? KIDS“ … ich freue mich schon auf die nächsten Abenteuer.

Übrigens weicht die Hörspielfassung an einigen Stellen schon von der Romanvorlage ab, sodass ein Reinhören sich auch da auf jeden Fall lohnt.

Hardcover: 128 Seiten
Mit ca. 30 zweifarbigen Illustrationen von COMICON S.L. Barcelona, J.-M. Beroy und Oriol Sa
Vom Verlag empfohlen ab 8 Jahren
1. Auflage, Juli 2018
ISBN-13: 978-3440160176

www.kosmos.de

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