Tehy – Yiu – Die Apokalypse: Buch 4 – Bete, dass es stirbt

_Yiu – Die Apokalypse:_

Band 1: [„In der Hölle“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6107
Band 2: [„Das Versprechen, das ich dir gab“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6140
Band 3: „Heilige Mörder“
Band 4: _“Bete, dass es stirbt“_
Band 5: „Der Fall des Evangelischen Imperiums“
Band 6: „Das Buch des Lichts“ (erscheint am 15.02.2011)
Band 7: „Das letzte Testament“ (erscheint am 15.04.2011)

_Story:_

Inmitten des Zentrums der religiösen Mächte erfolgt ein tonnenschweres Erdbeben: Das Tier wurde geboren, und seine Ankunft initiiert eine unglaubliche Pilgerreise von Menschen aller Glaubensrichtungen. Doch während die Fernsehanstalten ihre Kameras auf den Massenauflauf richten und hautnah dabei sind, wie kleine Revolutionen vom Klerus brutal niedergeschlagen werden, nimmt die Veranstaltung einen unvorhergesehenen Verlauf. Yiu und ihre neuen Begleiter stürmen den Palast, um das Tier zu vernichten, stoßen dabei aber auf heftigen Widerstand. Doch der Auftrag, den neuen, selbst ernannten Gott daran zu hindern, die Festung zu verlassen und das Ausmaß seiner Macht erst gar nicht reifen zu lassen, ist die oberste Priorität, um das Schicksal von Yius Bruder Jia nicht weiter zu gefährden. Und als Yiu mit dem Tier alleine ist und jenes den ganzen Hass seiner neuen Kontrahentin zu spüren bekommt, folgt eine überraschende Wendung. Das Tier will lernen – und Yiu soll die Lehrerin sein. Allerdings kann sie nicht zulassen, dass all ihre negativen Emotionen kanalisiert werden – denn dann ist nicht nur die Welt, sondern auch ihr Bruder und sie dem Untergang geweiht …

_Persönlicher Eindruck:_

Just zu dem Zeitpunkt, an dem man sich eigentlich sicher ist, dass die Geschichte und vor allem ihre sehr lebhafte Darstellung nicht mehr extremer werden können, zeigt „Yiu“-Autor Tehy im Verbund mit seinen beiden Illustratoren Guenet und Vee, dass er durchaus immer noch in der Lage ist, den krassen Bildern und Episoden aus dem Ableger „Die Apokalypse“ noch ein paar Schippen draufzupacken. Die Erzählung ist an Tempo mittlerweile kaum mehr zu überbieten, doch auch die inhaltliche wie zeichnerische Brutalität nimmt in „Bete, dass es stirbt“ noch einmal weitaus radikalere Ausmaße an, als man dies ohnehin schon gewohnt ist.

Alles beginnt dabei mit einer recht waghalsigen Darbietung einer unvorstellbaren Pilgerreise. Tehy schildert den religiösen Fanatismus und den damit verbundenen Wahnsinn, erschafft hierbei ein sehr beklemmendes, regelrecht beängstigendes Szenario, das alleine schon von der Kraft seiner Bilder gepusht wird, inhaltlich dann aber immer noch weitere Extreme auslotet. Ausnahmsweise ist es diesmal jedoch nicht die Haupdarstellerin, von der diese krankhaft anmutende Faszination ausgeht. „Bete, dass es stirbt“ ist stattdessen die Vergegenwärtigung eines verstörenden Massenauflaufs, sinnbildlich für die im Titel beschriebene Apokalypse, die hier vor den fanatischen Augen von Medien und religiös Geblendeten ausgetragen wird.

Doch gerade in diesem Teil der Performance, welcher ganz klar überwiegt, gelingt es dem Autoren- und Zeichnerteam ein ganz entscheidendes Vorurteil erstmals nahezu vollständig abzulegen: Nämlich dass der Blutzoll und damit die brachialen Visualisierungen der Action den Kern der Serie ausmachen und letzten Endes die inhaltlichen Entwicklungen stets überdecken sollen. Zweifelsohne ist auch im vierten Band von „Yiu – Die Apokalypse“ der Gewaltrausch nicht zu verachten, gerade vor dem Hintergrund, dass der Conmtent auf den knapp 70 illustrierten Seiten nicht so dominant fortschreitet, dass man damit überfordert sein könnte. Aber der Fokus wird ziemlich deutlich verändert, die Erzählung auf einem anderen, im Prinzip auch angenehmeren Level weitergeführt und der Plot auf einzelnen Handlungsebenen noch klarer auf den Punkt gebracht.

Insofern könnte man fast behaupten, dass „Yiu – Die Apokalypse“ in gewissem Sinne ins Gleichgewicht gebracht wird. Doch auf der anderen Seite wäre eine solche Aussage fatal, weil die Reihe vom Chaos lebt und auch beherrscht wird und auch nur mit der ganzen, sie umgebenden Hektik funktionieren kann. Aber egal wie man es nun betrachtet: „Bete, dass es stirbt“ ist ein Gewinn für den Plot und Tehys zweitem Endzeit-Szenario nach der „Yiu“-Basisreihe!

|Graphic Novel: 72 Seiten
Originaltitel: Yiu – Prie pour qu’elle meure
ISBN-13: 978-3-86869-002-6|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

_Yiu:_
Band 1: [„Die Armee des Neo-Mülls“ 4289
Band 2: [„Die Auferstehung des Unreinen“ 4290
Band 3: [„Die Kaiserin der Tränen“ 4920
Band 4: [„Der Schwur der Söhne“ 5114
Band 5: [„Operation Geisha“ 5485
Band 6: [„Der Inquisitor und seine Beute“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5968

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