Tana French – Der Sucher

Inhalt

Cal Hooper hat seinen inneren Kompass verloren. Nach vielen Jahren als Ermittler und einer schmerzhaften Scheidung will er nichts, als in ländlicher Ruhe ein Cottage zu renovieren. Anders als erwartet, nehmen ihn die Menschen in dem abgelegenen irischen Flecken hilfsbereit auf. Doch bald findet er sich auf einer Suche wieder, wie er sie noch niemals erlebt hat: rückhaltlos, persönlich, abgründig. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

„Der Sucher“ ist in vielerlei Hinsicht ein großartiges Werk: Der Schreibstil ist spektakulär atmosphärisch, die Charaktere sind interessant sowie lebensecht, und das düstere Geschehen wird sagenhaft ausdrucksstark erzählt.

Die Geschichte ist wie ein Film vor meinem inneren Auge abgelaufen, denn Tana French beschreibt die Charaktere und die Umgebung herrlich bildstark. Zu Beginn werden die persönlichen Probleme des Protagonisten nur vage angedeutet, und es ist faszinierend nach und nach zu erfahren, weshalb er alles (seine Ex-Frau, seine Tochter, seinen Job) hinter sich gelassen hat – um von Chicago in ein irisches Dorf zu ziehen. In dem kleinen Ort ist vieles nicht so wie es zunächst erscheint, sodass die Leser*innen sich über einige Wendungen freuen können.

Die Seele Irlands, die typische Dorfmentalität, persönliche Krisen und gesellschaftliche Themen werden überaus gelungen in die fesselnde Krimi Handlung eingeflochten, sodass ich „Der Sucher“ als literarischen Spannungsroman bezeichnen würde. Die komplizieren zwischenmenschlichen Beziehungen und der geheimnisvolle Plot sind psychologisch wie ethisch hochinteressant sowie absolut packend!

Ein paar der Nebenfiguren bzw. Nebenhandlungen sind so kauzig und schräg, dass ich mich immer wieder kurz in einen Cosy Crime Roman versetzt fühlte, aber dann schlägt die Stimmung – genau wie das irische Wetter – plötzlich um – in beklemmend unheimlich!

Die Autorin

»Meisterhaft, wie Tana French Stimmungen einfängt und geniale Plots konstruiert«, sagt die Washington Post über Tana French. Mit ihrer eindrücklichen Sprache zeichnet sie markante Porträts der irischen Gesellschaft und schaut tief in die Seelen der Menschen. Die irische Autorin wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet; ihre Romane stehen weltweit auf den Bestsellerlisten. Tana French wuchs in Irland, Italien und Malawi auf. Sie absolvierte eine Schauspielausbildung am Trinity College und arbeitete für Theater, Film und Fernsehen. Tana French lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im nördlichen Teil von Dublin. (Verlagsinfo)

Fazit:

Die Melancholie des Protagonisten, der Blick hinter die Fassade der Dorfgemeinschaft, das Drama Armut, die idyllische Landschaft sowie das Hygge Flair hier und da, machen dieses Buch zu einem bewegenden, subtil spannenden Leseerlebnis. Das Ende ist überraschend und realistisch zugleich…

E-Book: 496 Seiten
Originaltitel: The Searcher
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
ISBN-13: 978-3-10-490689-8

www.fischerverlage.de

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