Arleston, Christophe (Autor) / Tarquin, Didier (Zeichner) – Gnome von Troy 2: Drecksgören

_Gnome von Troy_

Band 1: [„Derbe Späße“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7903
_Band 2: „Drecksgören“_
Band 3: „Furchtlos“
Band 4: – noch unbetitelt –

_Inhalt:_

Die neuen Fähigkeiten der kleinen Gnome enden oftmals in bitteren Späßchen, die vor allem von der teuflischen kleinen Cixi in immer heftigeren Ausführungen betrieben werden. Meist wählt sie Lanfeust als ihr Opfer, der sich dann von C’ian umsorgen lässt. Doch auch das passt Cixi nicht in den Kram, denn insgeheim ist sie gar nicht damit einverstanden, dass Lanfeust und ihre Schwester anbandeln. Also denkt sie sich immer neue Boshaftigkeiten aus, die das kleine Reich Troy mächtig aufwirbeln.

Doch auch sonst herrscht im Unterdorf Ausnahmezustand: Der Wirt schenkt seinen Gästen ungenießbare Drinks ein, damit sie sich bei Lanfeust ein Gegenmittel gegen die Missstimmungen in ihrem Magen besorgen können. Der Schmied fällt immer wieder auf die Streiche der kleinen Gnome herein. Und auch der Vater der beiden ungleichen Schwestern, der Kindern auch als Lehrer nicht wohlgesonnen ist, lässt sich ständig verlocken, einigen abartigen Trieben zu folgen …

_Persönlicher Eindruck:_

Seit dem etwas verwirrenden, weil völlig unkonventionell gestalteten ersten Band zu „Gnome von Troy“ hat sich nicht viel geändert. Die Hauptdarsteller sind immer noch durchtrieben und lassen sich auf einige perfide Gemeinheiten ein, die ‚erwachsenen‘ Darsteller machen es auch nicht besser und folgen einigen Gelüsten, die nicht so ganz der Normalität entsprechen, und auch das Setting ist herrlich verrückt, häufig mit überspitzt präsentierten Illustrationen gespickt und letzten Endes gewöhnungsbedürftig.

Ob dies nun gut oder schlecht ist, liegt weiterhin im Auge des Betrachters. Denn wer auf bitterbösen Humor steht und es gerne auch mal ein bisschen durchgedreht mag, der kommt in den vielen Kurzgeschichten definitiv auf seine Kosten. Da seien alleine die Kapitel genannt, in denen die Gnome ihre geliebte Petaurus-Tierchen in die Luft sprengen oder in denen Cixi ihre Gemeinheiten auslebt – denn hiervon gibt es im Laufe des zweiten Comics noch mehr als in der vorangegangenen Veröffentlichung.

Auf der anderen Seite bewegt sich auch dieser zweite Band hart an der Grenze des Zumutbaren. Tierquälerei, überspitzte Erotik und ab und zu auch mal ein paar blutige Sequenzen sind nicht der Stoff, aus dem geschmackvolle Comics gemacht sind. Auch die sprachlichen Inhalte sind alles andere als vorbildlich, passen sich insofern zwar sehr gut dem gesamten Setting an, erzeugen aber wieder Diskrepanzen zu dem eigentlich sehr kindlich-jugendlichen Gesamtbild, das von den Illustrationen ausgeht.

Hinzu kommt schließlich, dass manche Geschichten keinen echten Schluss haben und eigentlich nur kurzzeitige Einblicke in das Leben der Gnome geben. Was oftmals fehlt, ist ein kurzer Abschluss, was bei der geringen Menge der Panels pro Story zwar auch nicht so einfach sein mag, aber nicht selten zwingend erforderlich wäre, um die jeweiligen Episoden abzurunden. Dies ist nicht immer der Fall, doch gelegentlich fehlt den einzelnen Kapiteln einfach etwas.

So bleibt „Gnome von Troy“ auch in „Drecksgören“ Geschmackssache und beschränkt sich weiterhin auf ein sehr kleines Publikum – und dieses muss auch dieses Mal keinesfalls aus denjenigen bestehen, die die Geschichten um Troy auf ganz andere Art und Weise liebgewonnen haben.

|Originaltitel: Les Guerrières de Troy
46 Seiten, gebunden
ISBN-13: 978-3868694208|
http://www.splitter-verlag.eu

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