Giffen, Keith / Furman, S. / Arlem, R. / Lucas, J. – Annihilation 3 (von 4)

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_Inhalt_

|“Silver Surfer 3-4″|

Der Krieg zwischen Annihilus, Galactus und den unabhängigen Vertretern der Gerechtigkeit droht zu eskalieren, als eine plötzliche Wendung die Szenerie auf den Kopf stellt. Der Silver Surfer wird zur Audienz bei Galactus gebeten und übernimmt tatsächlich den Posten des Herolds, den er bereits einst innehatte. Schon gegen Annihilus‘ Vorboten Ravenous beweist er zum ersten Mal, wie stark dieses neue Bündnis ist. Doch steht der Silver Surfer nun auch weiterhin für seine Ideale?

|“Ronan 1-4″|

Seit geraumer Zeit sucht der finstere Kree-Lord Ronan nach der abtrünnigen Tana Nile, die den Kree kürzlich durch eine Falschaussage in Bedrängnis gebracht hat. Eine geheime Kraft zieht ihn nach Godthab Omega, einen verödeten Planeten, auf dem das Volk der Grazen unter der Regentschaft Gamoras herrscht. Schon bald macht Ronan seine ersten Kontakte mit dem radikalen Stamm und weist dessen hinterhältige Vasallen in die Schranken. Während er erbarmungslos gegen Gamora vorgeht und erfährt, dass sich auch Tana Nile den Grazen angeschlossen hat, startet Ronan seinen ultimativen Rachefeldzug. Allerdings merkt er zu spät, dass die eigentliche Gefahr von jemand anderem ausgeht und auch er nur ein Baustein des weitläufigen Krieges ist, an dessen Spitze der Aggressor Annihilus steht …

_Persönlicher Eindruck_

Nun ja, die dritte Ausgabe des Vierteilers „Annihilation“ ist ein arg zwiespältiges Unterfangen. Zum einen ist die kurze Fortsetzung des kürzlich gestarteten Plots um den Silver Surfer nur bedingt befriedigend und wird komischerweise auch nicht konsequent zu Ende geführt, und zum anderen ist die Hauptstory um den kompromisslosen Ronan zwar einerseits recht gut strukturiert und einigermaßen spannend aufgebaut, jedoch fehlt hier jeglicher Zusammenhang zur Basisgeschichte, so dass man sich schlussendlich fragt, vor welchem Hintergrund diese zweite Handlung überhaupt in den umfassenden Rahmen von „Annihilation“ eingegliedert wurde.

Regelrecht viel versprechend startet dabei die Saga um den Silver Surfer, der völlig überraschend die Fronten wechselt und den Leser auf ein spektakuläres Finale vorbereitet. Allerdings bricht die Story um den jüngst auch cineastisch wieder präsenten Charakter viel zu abrupt ab, denn auch wenn es den Autoren gestattet ist, sich die Highlights fürs Finale im letzten Band aufzubewahren, so hätte man hier doch etwas mehr ins Detail gehen können. Dennoch: Die Aussichten auf ein wahrhaftiges Spektakel sind grandios, die Erwartungshaltung dementsprechend hoch. Mal sehen, wie Keith Giffen dieses ‚Problem‘ lösen wird.

Auch die Story um Ronan verdient grundsätzlich keine scharfe Kritik. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, die Geschichte inhaltlich ebenfalls ziemlich spannend. Lediglich zum Ende hin verstrickt sich Autor Simon Furman in einige Längen, besonders was den kurzen Auftritt von Glorian dem Weltenverformer betrifft, der die Handlung eigentlich nur streckt, ihr aber keine wesentlichen Impulse mehr gibt. Der weitaus problematischere Aspekt ist hingegen die fehlende Verknüpfung zum Hauptakt. „Ronan“ hat eher die Funktion einer losgelösten Story, in der zwar am Rande einige altbekannte Figuren auftauchen, die aber in keiner Passage einen wirklichen Link zum kriegerischen Zwist zwischen Galactus, Annihilus und den übrigen Hauptcharakteren erstellt. Es ist zwar verständlich, dass derartige Gelegenheiten gerne genutzt werden, um einen Plot um Schurken und Mutanten aus der zweiten Reihe zu etablieren, doch erscheint dies erst sinnvoll, wenn sie auch in Zusammenhang zur übrigen Serie stehen. Und eine solche Verbindung ist bis hierhin nicht ersichtlich.

Insofern ist es natürlich fraglich, ob der dritte Teil der Reihe eine allzu glückliche Fortsetzung der bis dato wirklich genialen Handlung ist. Die beiden Geschichten haben zwar ein gewisses Potenzial, wirken aber im Gesamtkontext ein wenig zu distanziert von den bisherigen Geschehnissen. Jedoch macht zumindest die nun abgeschlossene Story um den Silver Surfer Hoffnung auf ein bombastisches, würdiges Finale. Aufschluss darüber gibt aber erst die letzte Ausgabe, die mit großen Erwartungen willkommen geheißen wird. Was die Nr. 3 betrifft, ist eine gewisse Skepsis jedoch durchaus angebracht; den souveränen Eindruck der ersten beiden Bände kann man jedenfalls in diesem Fall nicht mehr bestätigen.

http://www.paninicomics.de/?s=Annihilation

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