Anne McCaffrey – Die Weyr von Pern (Pern 11)

Die Welt Pern ist in Gefahr

Im neunten Band ihrer langen Serie über die Drachenreiter von Pern (der den Titel »Drachendämmerung« trug) teilte uns Anne McCaffrey mit, dass Pern vor etwa 2500 Jahren von Kolonisten der Erde besiedelt wurde, die in drei Raumschiffen gekommen waren. In »Die Weyr von Pern« , dem elften Band der Serie, spielen nun diese drei Schiffe eine gewichtige Rolle bei der Befreiung Perns von der Bedrohung durch die periodisch wiederkehrenden Fädenschwärme, die ganze Landstriche verwüsten können. Hüte dich vor dem Erscheinen des roten Sterns!

Die Autorin

Anne [Inez] McCaffrey (* 1. April 1926 in Cambridge, Massachusetts; † 21. November 2011 in Dragonhold under the Hill, County Wicklow) war eine US-amerikanische Science-Fiction- und Fantasy-Schriftstellerin. Sie ist vor allem bekannt durch ihre Serie Drachenreiter von Pern.

Sie wurde als Tochter von George Herbert McCaffrey und Anne Dorothy McElroy McCaffrey geboren. Sie ging in Staunton, Virginia, zur Schule und studierte bis 1947 slawische Sprachen und Literatur am Radcliffe College. Anschließend arbeitete sie als Werbetexterin und studierte in den USA und in Düsseldorf (!) Gesang und Opernregie. Später arbeitete sie an der Oper in Delaware.

Sie heiratete 1950 und bekam drei Kinder. Die Ehe wurde 1970 geschieden; danach wanderte sie nach Irland aus. Dort gründete sie die Dragonhold Ltd. und züchtete Pferde. Sie lebte zuletzt in County Wicklow in Irland und besaß dort mehrere Rennpferde sowie ein Anwesen, das sich „Dragonhold under the Hill“ nennt. Anne McCaffrey verstarb am 21. November 2011 im Alter von 85 Jahren.

Das Werk

Anne McCaffrey veröffentlichte 1953 ihre erste Kurzgeschichte, aber richtig aktiv wurde sie als Autorin erst, nachdem 1967 auch ihr erster Roman herauskam.
Restoree. 1967. (Die Wiedergeborene. Heyne, 1973, ISBN 3-453-30239-7; Die Wiedergeborene. Argument, 2000, ISBN 3-88619-985-1)

Es folgten:
The Ship Who Sang. 1969. (Ein Raumschiff namens Helva. Heyne, 1973, DNB 740086065; Helva – Das Raumschiff, das sang. Bastei-Lübbe, 1995, ISBN 3-404-24198-3) und der erste Drachenreiter-Roman (s.u.) sowie:
Decision at Doona. 1969 (Band 1: Planet der Entscheidung. Heyne, 1972, DNB 730100642)
Und viele weitere Einnzelbände und Serien, siehe die Wikipedia.

Der Drachenreiter-Zyklus (gemäß Wikipedia)

Zu dem Zeitpunkt begann sie mit dem Zyklus um die Drachenreiter von Pern, dem sie ihre weltweite Bekanntheit verdankt. Das Schreiben der Pern-Romane hatte sie schon zu Lebzeiten – zumindest teilweise – auf ihren Sohn Todd übertragen, so dass ein Ende dieses Zyklus nicht abzusehen ist. Sie war bis zuletzt immer noch aktiv, auch wenn sie überwiegend nur noch mit Co-Autoren – speziell Elizabeth Ann Scarborough – zusammengearbeitet hat.

Viele von McCaffreys Werken spielen in einem von der Regierung der Federated Sentient Planets (FSP) dominierten Universum. Der Planet Pern ist eine in Vergessenheit geratene und dadurch isolierte Kolonialwelt der FSP.

Über die Reihenfolge, in der man die Bücher lesen sollte, kann man streiten. Die Autorin selbst spricht bei dem Zyklus von den beiden Trilogien

The Dragonriders of Pern (Dragonflight, Dragonquest, The White Dragon)
The Harper Hall Trilogy (Dragonsong, Dragonsinger, Dragondrums)

und bezeichnet die restlichen Bände als „Individual Pern Novels“.

Für ein gutes Verständnis ist die heutige vom Heyne-Verlag vorgegebene Reihenfolge (zumindest bis Band 16) optimal. Die ersten sechs Bände bauen direkt aufeinander auf, die weiteren gehen auf in den vorherigen Bänden erwähnte Ereignisse ein und beschreiben diese näher.

Dragonflight. 1968.

Band 1: Die Welt der Drachen. Heyne, 1972, DNB 850091233 (rotes Cover)
Band 1: Die Welt der Drachen. Bertelsmann, 1976
Band 1: Die Welt der Drachen. Heyne, 1981, ISBN 3-453-30693-7 (illustrierte Neuausgabe)
Band 1: Die Welt der Drachen. Heyne, 1994, ISBN 3-453-07436-X (einmalige Sonderausgabe)

Dragonquest. 1970.

Band 2: Die Suche der Drachen. Heyne, 1973, DNB 850091217 (dunkelbraunes Cover)
Band 2: Die Suche der Drachen. Heyne, 1981, ISBN 3-453-30784-4 (illustrierte Neuausgabe)

Dragonsong. 1976.

Band 3: Drachengesang. Heyne, 1981, ISBN 3-453-30693-7.
Band 3: Drachenlied. Cbt, 2009, ISBN 978-3-570-30612-3.

Dragonsinger. 1977.

Band 4: Drachensinger. Heyne, 1981, ISBN 3-453-30778-X.
Band 4: Drachenruf. Cbt, 2009, ISBN 978-3-570-30613-0.

Dragondrums. 1979.

Band 5: Drachentrommeln. Heyne, 1983, ISBN 3-453-30932-4.
Band 5: Drachenmeister. Cbt, 2009, ISBN 978-3-570-30614-7.

The White Dragon. 1978.

Band 6: Der weiße Drache. Heyne, 1982, ISBN 3-453-30844-1.

Moreta: Dragonlady of Pern. 1983.

Band 7: Moreta – Die Drachenherrin von Pern. Heyne, 1985, ISBN 3-453-31171-X.

Nerilka’s Story. 1986.

Band 8: Nerilkas Abenteuer. Heyne, 1988, ISBN 3-453-03137-7.

Dragonsdawn. 1988.

Band 9: Drachendämmerung. Heyne, 1990, ISBN 3-453-03933-5.

Renegades of Pern. 1989.

Band 10: Die Renegaten von Pern. Heyne, 1993, ISBN 3-453-03137-7.

All the Weyrs of Pern. 1991.

Band 11: Die Weyr von Pern. Heyne, 1994, ISBN 3-453-07751-2.

The Dolphins of Pern. 1994.

Band 12: Die Delphine von Pern. Heyne, 1996, ISBN 3-453-11884-7.

The Chronicles of Pern: First Fall. 1993 (Collection)

Band 13: Die Chroniken von Pern – Ankunft. Heyne, 2000, ISBN 3-453-17108-X.
Enthält die Erzählungen:
The P.E.R.N. Survey. 1993 (Die Erkundung: P.E.R.N.)
The Dolphin’s Bell. 1993 (Die Delphinglocke)
The Ford of Red Hanrahan (Die Furt des Red Hanrahan)
The Second Weyr (Der Zweite Weyr)
Rescue Run (Rettungsmission)

Red Star Rising. auch: The Chronicles of Pern: Second Pass und Dragon’s Eye. 1996.

Band 14: Drachenauge. Heyne, 2001, ISBN 3-453-17950-1.

Masterharper of Pern. 1998.

Band 15: Drachenklänge. Heyne, 2002, ISBN 3-453-19673-2.

The Skies of Pern. 2001.

Band 16: Der Himmel über Pern. Heyne, 2002, ISBN 3-453-21351-3.

Band (17) 7–9: Drachenträume (Sammelband)

(Originalzusammenstellung des Heyne-Verlags)

Ein echtes Ärgernis stellte das aus Marketinggründen als Band 17 des Pern-Zyklus bezeichnete Buch „Drachenträume“ dar. Viele deutsche Fans glaubten an einen neuen Pern-Roman und waren enttäuscht, weil es sich nur um einen Sammelband handelte. Die Sammler waren auch nicht glücklich darüber, enthielt das Buch doch zum damaligen Zeitpunkt schwerer zu bekommende Bände der Reihe. Inzwischen ist der Sammelband selbst eine kleine Rarität.

Dragon’s Kin. mit Todd McCaffrey, 2004.

Band 18: Drachenwege. Heyne, 2004, ISBN 3-453-87895-7.

Dragon’s Blood. von Todd McCaffrey, 2006.

Band 19: Drachenblut. Heyne, 2006, ISBN 3-453-52131-5.

Dragon’s Fire. mit Todd McCaffrey, 2006.

Dragon Harper. mit Todd McCaffrey, 2007.

Zu dem Zyklus gehören auch noch die Erzählungen:

The Girl Who Heard Dragons. 1986 (in der Sammlung Drachenkind enthalten)
The Runner of Pern (in der Sammlung Das Meer und kleine Fische von Robert Silverberg enthalten)
Beyond Between (in der Sammlung „Legenden – Das Geheimnis von Otherland und andere Abenteuer“ von Robert Silverberg enthalten).
(Quelle: Wikipedia.de)

Man sieht: Wer McCaffrey sammelt, hat eine Menge zu tun.

Handlung

Auf dem von den Kolonisten besiedelten und wieder verlassenen Südkontinent wird eines Tages in einer Höhle eine Art Supercomputer entdeckt: eine Künstliche Intelligenz (K1). Akki, so nennt sich der Gute, erstaunt natürlich zunächst die auf mittelalterlichem Niveau denkenden und wirtschaftenden Leute von Pern – Drachenreiter, Burgherren und Gildemeister. Doch er findet aufgrund der vielen selbstlos angebotenen technischen Verbesserungen und seines Wissens schnell Freunde und Anhänger. Einmal akzeptiert, sorgt Akki für eine technisch-kulturelle Revolution auf Pern.

So fahren die Kids von Pern, allen voran die jungen Drachenreiter, voll auf die Computer ab, die ihnen Akki zu bauen gibt. Doch wie jeder weiß, erzeugen sich rasch verändernde Umstände auch Feinde unter den Konservativen, die vor einem Komplott mit Kidnapping nicht zurückschrecken.

Jaxom und Sharra

Der zweite Erzählstrang kreist um die Anstrengungen, die von verschiedenen Drachenreitern unternommen werden, um zunächst die drei Schiffe, die sich immer noch in der Kreisbahn befinden, wieder in Betrieb zu nehmen. Unter den Reitern steht der junge Burgherr Jaxom im Mittelpunkt des Interesses, während seine Frau Sharra sich derweil in Sachen Medizin hervortut.

Jaxom organisiert innerhalb von vier Jahren ein großes Unternehmen, das schließlich zur Ablenkung desjenigen Planeten aus seiner Bahn führt, der die Faden mit sich bringt. Dass er dabei mehrmals in der Zeit hin- und herspringt, einmal sogar 1 500 Jahre in die Vergangenheit, verleiht seinem Vorhaben eine gewisse Spannung. Aber natürlich haben er und seine Helfer Erfolg. Da nun Akkis Auftrag nach eigenen Aussagen erfüllt ist, schaltet sich die KI einfach ab.

Was die Perner erst ahnen: Akki hat sie mit den neuen Ideen und Techniken vertraut gemacht, damit sie sich diese selbst aneignen und zum besten Nutzen einsetzen können…

Mein Eindruck

Wie man sieht, betrachtet die Autorin den Einbruch einer technischen Revolution in eine feudal strukturierte Gesellschaft nicht gerade als Bedrohung, ganz im Gegenteil: Sie vertraut in etwas naiver Weise auf die Einsicht der Mehrheit, die die friedliche, nicht zweckentfremdete Verwendung der Technik durchsetzt. Sicher ist das große Ziel des Technikeinsatzes, die Beseitigung einer umfassenden Bedrohung ein einigendes Moment, doch was geschieht danach? Diese Frage bleibt leider offen.

Die Autorin sieht die ökologischen Gefahren, so etwa das Abholzen der Wälder für die Produktion der neuen Erfindung Papier, aber das ist letztlich von geringer Bedeutung gegenüber den Gefahren, die für die Gesellschaft bestehen. Hier ist McCaffrey meilenweit entfernt von der Realität der modernen amerikanischen Gesellschaft – vielleicht nicht ohne Absicht: heile Welt auf Pern, mit einem Gastspiel der Science Fiction.

Taschenbuch: 655 Seiten
Originaltitel: All the Weyrs of Pern, 1991
Aus dem Englischen von Irene Holicki
ISBN-13: 9783453077515

www.heyne.de

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