Perry Rhodan – Im Mahlstrom der Sterne (Silber Edition 77)

_Die Handlung:_

In der langen Geschichte der Menschheit war Perry Rhodans Plan ohne Beispiel: Die Erde, die Urheimat der Terraner, und der Mond sollten mit einem Sprung durch den Hyperraum an eine neue Heimat versetzt werden. Eine Heimat, die den Flotten der Laren und Überschweren, den neuen Herrschern der Milchstraße, entzogen sein sollte. Doch der tollkühne Sprung endete nicht in der erhofften Sicherheit: Erde und Mond rematerialisierten zwar reibungslos im Normalraum, aber nicht an dem vorgesehenen Zielpunkt. Perry Rhodan und die Menschheit fanden sich in einem unbekannten Teil des Universums wieder, Millionen, möglicherweise sogar Milliarden Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Die Menschheit steht erneut am Anfang. Sie macht sich auf, ihre neue Heimat zu erkunden – und muss erkennen, dass eine dunkle Macht über dem „Mahlstrom der Sterne“ herrscht … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck_

Nachdem die letzte |Silber Edition| mit einem dicken Cliffhanger zu Ende ging, denn die Flucht mit Terra und Luna hatte zwar geklappt, aber die Reise ging nicht dahin, wohin sie eigentlich sollte, war ich mehr als gespannt, wie es weitergeht und darauf, wo es Terra und Luna denn nun hinverschlagen hat.

Die Idee des Mahlstroms, einer Materiebrücke zwischen zwei Galaxien, ist interessant. So entsteht direkt zu Anfang dieser |Silber Edition| gleich eine Handlungsebene, die sich nicht um die Zyklus-bestimmenden Laren dreht. Der erste Teil befasst ausschließlich mit der verwirrten durch die Versetzung verwirrten Menschheit, dennoch ist er nicht langweilig, weil auch der Hörer gespannt darauf ist, zu erfahren, wo Perry ist und wie er da wieder wegkommen will.

Dann driftet das Autorenteam immer weiter vom eigentlichen Zyklus-Plot, dem Kampf gegen die Laren, ab. Das ist in diesem Fall aber gar nicht schlimm und macht sie frei, um interessanten Ideen nachgehen zu können.

Der Kampf gegen die „Eingeborenen“ und die Auseinandersetzung mit „Zeus“ ist kurzweilig erzählt und durchweg spannend. Auch wenn dieser Teil der |Silber Edition 77| die Haupthandlung nicht vorantreibt, so werden die Erfahrungen von Bullys Team und die Bekanntschaft mit „Zeus“ sicher noch eine wichtige Rolle spielen. Einziger Kritikpunkt für mich ist die recht schnelle Sinneswandlung von „Zeus“. Das war mir irgendwie zu einfach.

Gerade als der Hörer dachte, jetzt käme die große Aussöhnung und das Freudenfest mit Zeus … da gerät Perry mit seinem Raumschiff in den Einflussbereich eines „Bannkreises“), der sämtliche elektrisch betriebenen Geräte außer Kraft setzt. Wie Perry diese Situation löst und wie er versucht, etwas gegen den scheinbar undurchdringlichen Schutzschirm zu unternehmen, ist wirklich spannend beschrieben. Und wieder verzeiht der Hörer, dass es nichts über die Laren zu hören gibt.

Und da Perry eh langweilig zu sein scheint, weil es derzeit keine Möglichkeit gibt, etwas Sinnvolles zu tun, planen er und seine Mannschaft einem Funkspruch nachzugehen, der von einem Planeten zu kommen scheint, der über 400 Lichtjahre entfernt ist.

Weiter geht es mit dem nächsten Subplot des Subplots … so scheint es zumindest. Die Umweltakivisten des Müllplaneten Zannack spielen jetzt die Hauptrolle. Um sie und um Roy Danton und seine Forschergruppe dreht sich dann der nächste Teil der Handlung und wechselt dann auch mal den Planeten.

Ziemlich weit weg von den Laren, aber dennoch interessant und spannend genug, um gut zu unterhalten.

_Mein Hör-Eindruck:_

… war sehr positiv. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Andreas Laurenz Maier eine wirklich gute Sprecherleistung abliefert. Und das immer öfter, ohne in das hohe Krächzen zu verfallen, das er anfangs noch gern einigen Charakteren in den Mund gelegt hatte, der Wissenschaftler Goshmo-Khan zum Beispiel ist einer dieser Kandidaten.

Gucky liest er wie gewohnt, auch hoch krächzend und extrem lispelnd. Auf der entspannten Seite lässt ihn das aber aus der Menge der anderen Charaktere schnell hervorstechen und so kann er schnell wiedererkannt werden. Hier und da vergisst Maier mal, bei einem „s“ zu lispeln, aber das ist zu verzeihen.

Wenn er den telepathisch begabten Matten-Willy spricht, dann klingt es hoch, krächzig und viel zu leise, falls man das Hörbuch im Auto hört. Genauso hoch und kratzig klingt es, wenn er die Gedanken von „Zeus“ im Kopf von Fontain spricht. Unfreiwillig komisch klingt es, wenn Gucky den Namen „Zeus“ ausspricht. Hier kann der Hörer förmlich den Regen sehen, der auf das Mikro des Sprechers dabei niedergeht.

Gegen Ende, wenn er von der Welt der Vogelähnlichen erzählt, hätte er in sein ohrenschmerzendes Krächzen abdriften können, das tut er zum Glück nicht und so ist dieser Teil wirklich angenehm zu hören.

Einzig seine lispelnde Bugs-Bunny-Gucky-Variation lädt bei Wörtern wie „einzusetzen“ zum sicher ungewollten Grinsen beim Hörer ein, selbst wenn die Situation alles andere als komisch ist.

Also, abgesehen von der Wahl einzelner Stimmfarben, bietet Maier gute Unterhaltung, die der interessanten Handlung gerecht wird. Je länger die Lesung dauerte, desto besser hat er mir gefallen.

|Die Effekte – Der Hintergrund|

Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Melodie oder ein paar Sound-Effekten. Danach folgt bei einigen Kapiteln noch ein Ambient-Teppich als Untermalung für den Hintergrund, der wird er aber auch gern mal spontan mitten in einem Track verlegt. Dieser Teppich fällt manchmal kaum, manchmal gar nicht und manchmal stark auf, weil er in der Lautstärke variiert, was dann teilweise den Sprecher unterstützt oder von ihm ablenkt.

Als der Sprecher von der Flutwelle erzählt, die über Terra fegt und bei der Staubwolke, hat die Tontechnik für den Hintergrund jeweils einen Ambientsound gewählt, der sich nach Rauschen anhört. Hier blitzte ein wenig auf, was mit einer inszenierten Lesung noch alles aus „Perry Rhodan“ rauszuholen wäre.

|Die MP3s und das Booklet|

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die 182 Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten |Silber Edition| beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Wie auch bei der Romanvorlange, dem Silberband 77, ziert das grafisch aufpolierte Cover von Band 679 „Im Bannkreis der Pyramide“ den Titel dieser |Silber Edition| und der ID3-Tags. Das Bild liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 1448 x 1269 bei.

Des Weiteren ist auf den CDs das grafisch aufpolierte Titelbild von Heft 676 „Im Mahlstrom der Sterne“ im gigantischen Format von 2000 x 2958 als JPG-Datei zu finden. Laut Klappentext „zum Ausdrucken oder Entwickeln lassen“. Eine schöne Idee der Verlags. Das nächste Mal gern auch die Cover der anderen Hefte, aus denen sich diese |Silber Edition| zusammensetzt.

Im Booklet findet wir ein Tracklisting, ein Vorwort von Horst Hoffmann, eine Risszeichnung eines Großschlachtsschiffs der Poohns, dem ein wenig mehr Farbe gutgetan hätte, damit es besser zu erkennen wäre, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser |Silber Edition| enthaltenen Heftromane Nr. 676, 677, 678, 684 und 685. Auf der Rückseite finden wir nochmals das Cover von Band 676.

Auf der Hülle der CD-Box gibt es Infos zum Sprecher und eine Inhaltsangabe zur Handlung zu lesen.

_Mein Fazit:_

Es war ein Subplot des Subplots, aber es war ein interessanter Ausflug, der am Ende doch zur Aufklärung einiger Fragen beigetragen hat, die sich im Subplot eine Etage höher gestellt haben. Das Ganze wird dann am Ende nicht mit einem Cliffhanger abgerundet, sondern mit einer traurigen Szene, die den Hörer etwas wehmütig zurücklässt.

Andreas Laurenz Maier liest diese |Silber Edition| gewohnt gut, mit fortlaufender Handlung auch ohne allzu viel Krächzen.

Diesmal gabs nichts über den Kampf mit denen Laren zu hören, dennoch war es kurzweilig und unterhaltsam genug, um den Hörer vorfreudig auf den nächsten Teil warten zu lassen.

|2 MP3-CDs mit 16:45 Std. Gesamtspieldauer
Aufgeteilt auf 182 Tracks
Sprecher: Andreas Laurenz Maier
ISBN-13: 978-3943013061|
[www.einamedien.de]http://www.einsamedien.de
[www.perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

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