Perry Rhodan – Kampf um Terra (Silber Edition 137)

Die Handlung:

Im Jahr 427 Neuer Galaktischer Zeitrechnung steht die Menschheit vor dem Untergang: Die Erde wird von Vishna belagert, einer uralten kosmischen Macht. Nur mit Mühe können die Menschen bisher standhalten – doch Vishnas Mittel scheinen unerschöpflich.

Monströse Gewalten reißen die Erde und den Mond aus ihrer Umlaufbahn. Sie stürzen in einen Tunnel durch Raum und Zeit, den Grauen Korridor. Hier ist die Menschheit vom restlichen Universum völlig abgeschnitten und auf sich allein gestellt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

So, was hat Vishna denn noch so auf Lager, um uns zu unterhalten und Perry Rhodan zu stressen? Wie wäre es mit Plagen? Nicht fünf, nicht sechs, nicht acht, nein, sieben Plagen soll es geben … wenn man Chthon glauben möchte, den uns die Autoren dieser Silberlesung am Anfang aus dem Hut gezaubert vorstellen. Chrthon ist allerdings buchstäblich nur der Schatten seiner selbst und heißt eigentlich Taurec und ist hauptberuflich Kosmokrat.

Die „Babel-Plage“, die uns dann vorgestellt wird, fand ich allerdings ein wenig seltsam. Selbst wenn sich die Menschen nicht mehr unterhalten und beschreiben können … wie stehts denn mit Zeichensprache oder Babelfischen, die man sich zwecks Übersetzung ins Ohr steckt? Andere Serie? Ok, aber … nix aber, dann fällt halt die Technik auch einfach mit aus … wie praktisch …

Nebenbei gibts auch noch Auflösungserscheinungen auf der Projektionserde und „Geister“ erläutern Roi Danton, was während seiner Abwesenheit so alles passiert ist.

Und die nächste Plage? Die ist schon auf dem Anmarsch, während Terra und Luna auf dem Durchmarsch sind, durch den „Grauen Korridor“. Wohin auch immer Vishna uns damit transportieren möchte. Erst einmal plagen wir uns mit ekligen Parasiten herum, die alle und alles befallen wollen und auch können. Wenn man sich an dieser Stelle schon darauf eingelassen hat, dass wir womöglich jetzt wirklich mit jeder weiteren Plage eine ganze Hörweile zu tun haben werden, dann kann man sich von deren Bekämpfung ordentlich unterhalten lassen.

Sicher, dass wir auch davon erfahren müssen, wie verschiedene Versuche unternommen werden, diesen Grauen Korridor zu durchdringen. Ernst Ellerts Ausflug fand ich allerdings mehr langatmig als spannend. Interessant, klar, aber irgendwie handlungsverschleppend in die Länge gezogen.

Die nächste Idee für die dritte Plage war auch ok. Aufgeweckte Tote und ein Zombiemeister, der eigentlich selbst schon nicht mehr hätte leben dürfen … zusammen mit Crest und Thora, die auf einmal auch wiederbelebt wurden. Das grenzte für mich alles irgendwie eher an einen „Gespensterkrimi“, deren Auflösung am Ende dann doch wieder echte SciFi war und diese Plage ordentlich abschloss.

Neues Kapitel, neue Plage … und spätestens jetzt drängt sich der Eindruck auf, dass jede Plage die Erde und deren Bewohner irgendwie verändern will. Und deshalb versucht auch die vierte Plage bunt und wild Xenoforming zu betreiben. Dass diese Plage allerdings am Ende dann sogar auch noch ein paar Nettigkeiten hinterlässt, hat mir gut gefallen. Auch der dabei zustande gekommene Erstkontakt zu einer bislang noch unbekannten Rasse war interessant. Auch wenn diese Rasse nur einen einzigen Heftauftritt im Perryversum hat.

Ständig allerdings begegnet uns der am Anfang der Lesung aufgetauchte Chthon und orakelt über die jeweils kommende Plage. Jetzt wäre Zeit für die Liebe. Was an der so schlimm ist? Generell nix, aber wenn sich Milliarden von fremden Geschöpfen vom Himmel herniederlassen, um bedingungslos geliebt zu werden … dann ist das schon etwas seltsam. Wie der Erde dann ein echter Hirni hilft, um im Anschluss auch noch Ehrenbürger des Planeten zu werden … auch das war unterhaltsam.

Fehlen noch zwei Plagen … aber irgendwie sind beim Endspurt die Ideen ausgegangen und wir bekommen zwei zum Preis für eine … und auch diese fühlt sich aufgewärmt an. Noch mal Viren? Im Ernst? Ja, leider. Und wieder werden Menschen verändert, verhalten sich merkwürdig und bauen TRANSFORMERS … oder so.

Das Hör-Erlebnis:

Axel Gottschick macht einfach Spaß. Seine Art, mit reichlich Schauspiel vor dem Mikro zu unterhalten, gefällt mir in jeder seiner Lesungen. Er legt sich ordentlich ins Zeug, grummelt, wird ordentlich laut, auch mal leiser, sanfter, fordernder, hektisch, schnell, langsam … und deckt das gesamte Gefühlsspektrum der von ihm vertonten Charaktere prima ab.

Bei den angebotenen Tonhöhen und Stimmfarben der Figuren bleibt er immer im angenehmen Rahmen, nur sein Blue Lellöy Nüttlün war mir ein wenig zu hoch-krächzig, der tat mir ein wenig in den Ohren weh. Sein Wortanteil an dieser Lesung ist allerdings sehr gering … zum Hörglück.

Auch bei den beschreibenden Szenen spricht er mit einer Eindringlichkeit, die Aufmerksamkeit fordert, weil es immer interessant zu sein scheint, was er gerade zu erzählen hat.

Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.

Der Sprecher:

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern es wurde mit einer durchschnittlichen Bitrate, ABR, kodiert, deren Wert aber ähnlich hoch ist. So was macht man in der Regel, wenn man eine bestimmte Dateigröße nicht überschreiten möchte. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei und entspricht der Front von Heft 1163, „Invasion der Fairy Queens“. Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der Nummer 1162, „Kampf um Terra“, als JPG-Datei in der Auflösung 2027 x 2976 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Auszug aus dem Nachwort von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 1151-1155 und 1162-1164. Außerdem gibts vorn noch mal die schicke CD-Cover-Version der Verpackungsfront und am Ende die von Band 1164, „VISHNA-FIEBER“ zu sehen.

Mein Fazit:

Mit der Idee, die Erde mit sieben Plagen Vishnas zu überschütten, haben sich die Autoren gefühlt etwas übernommen. Immer weniger unterscheidet sich die Absicht der nächsten Plage von der vorherigen und am Ende werden direkt zwei zusammengefasst. Das Ganze hätte man mit weniger Plagen auch kurzweiliger gestalten können, auch wenn sich die Autoren hörbar Mühe gegeben haben, den ihnen zugedachten Plagen-Teil so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten.

Wers nicht so eilig hat, der kann sich aber ordentlich unterhalten lassen, denn interessant sind die Plagen schon … nur mir halt nicht immer unterschiedlich genug, um mich wirklich fesseln zu können. Wies ausgeht? Ja, keine Ahnung, für eine Auflösung hat der Platz auf den CDs wohl nicht mehr gereicht …

Den Platz, dens hat, den füllt Axel Gottschick wie gewohnt souverän. Mit viel Schauspiel vor dem Mikro bringt er jede der Figuren, jedes Gefühl und jede Szene prima ins Kopfkino des Hörers. Das sorgt für beste Unterhaltung, auch wenns vielleicht grad mal nicht so schnell voran geht, wie der eine oder andere Hörfreund (ich) es gern hätte.

2 MP3-CDs mit 200 Tracks
Spieldauer der Lesung: 17:33 Std.
Sprecher: Axel Gottschick
1. Auflage, Juni 2017
ISBN-13: 978-3957950833

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 137 ist auch als Downloadversion in vier Teilen oder komplett beim Verlag erhältlich.

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