Ellen Sandberg – Das Geheimnis

Worum geht’s?

München, 2020. Ulla führt ein bodenständiges Leben. Sie hat eine erwachsene Tochter und ist derzeit Single. Sie besitzt eine starke Persönlichkeit, obwohl sie es in ihrem Leben nie leicht hatte. Ihre Mutter Helga verließ sie als sie erst neun Jahre alt war vom ein auf den anderen Tag. Sie weiß bis heute nicht, warum ihre Mutter das getan hat. Erst als ihr Lebensweg sie zum Moarhof an den Chiemsee führt, entdeckt sie dort Hinweise, die ihr Antworten auf die zahlreichen Fragen geben könnten.

Mooleitn am Chiemsee, 1975. Helge lebt in einer Kommune auf dem Moarhof. Sie ist freischaffende Künstlerin und hat ihre Handschrift in düsteren Gemälden gefunden. Niemand kann wirklich Gefallen an ihren Werken finden. Doch Helga nutzt ihre Gemälde zur Verarbeitung ihrer Erinnerungen und niemand weiß, was sie quält.

Inhalt

Ulla wurde als junges Mädchen von ihrer Mutter verlassen. Ganz plötzlich und ohne Vorwarnung. Natürlich hat Ulla ihre Mutter schmerzlich vermisst. Ulla lebte bei ihrem Vater, ihre Gefühle waren geprägt von Angst, dass auch er sie verlassen würde. Site hat ihre Bedürfnisse stets hintenangestellt und so gelebt, dass sie stets ihrem Vater gefällt. Nur um ihm ja keinen Grund zu geben, ihr den Rücken zuzukehren.

Sie machte sich als jungen Mädchen sogar auf den Weg nach Mossleitn, wo ihre Mutter auf einem idyllischen Bauernhof – dem Moarhof – in einer Kommune lebte. Doch auch dieser Versuch blieb erfolglos, denn ihre Mutter schickte sie einfach wieder zurück zu ihrem Vater. Ulla war vor den Kopf gestoßen und suchte die Schuld bei sich.

Jahre später, inzwischen ist Ulla selbst Mutter einer erwachsenen Tochter, führt ihr Weg sie erneut an den Chiemsee, in die Vergangenheit ihrer Mutter. Langsam, ganz langsam taucht Ulla ein in das Leben der jungen Helga. Sie bekommt persönliche Hinweise ihrer Mutter aus früheren Zeiten, die nur schwer zu ertragen sind.

Mein Eindruck

Das Cover des neuen Sandberg-Romans reiht sich unauffällig in die Serie ein. Die Titelsind eher düster gehalten, so auch dieses. Hier sieht man ein Feld mit verwelkten Sonnenblumen vor einem, in die Jahre gekommenen Gehöft. Das Ganze zeigt sich vor einem dunklen, blauen Hintergrund.

Auch ihrer typischen Erzählweise bleibt die Bestseller-Autorin treu. Sie wechselt stetig zwischen zwei Erzählsträngen. Der eine beschreibt Ullas Leben in der Gegenwart. Bei dem zweiten Erzählstrang begleitet man Ullas Mutter Helga in der Vergangenheit. Beide Frauen sind starke Protagonisten, an deren Seite man gerne den Geschehnissen auf den Grund geht.

Wie immer ist auch hier die Geschichte gut durchdacht und raffiniert mit- und ineinander verstrickt. Überwiegend schreibt die Autorin in einem mitreißenden Erzählstil wobei man auch hier und da auf richtig spannende Passagen trifft.

Über die Autorin

Ellen Sandberg arbeitete zunächst in der Werbebranche, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete – mit riesigem Erfolg: Ihre psychologischen Spannungs- und Familienromane, die immer monatelang in den Top Ten der SPIEGEL-Bestsellerliste stehen, bewegen und begeistern zahllose Leserinnen und Leser – wie zuletzt »Das Erbe« und »Die Schweigende«. Auch unter ihrem bürgerlichen Namen Inge Löhnig veröffentlicht sie erfolgreiche Krimis. (Verlagsinfo)

Fazit

Ich mag Ellen Sandberg als Autorin sehr gerne. Ihre Bücher sind kurzweilig und ziehen mich immer in den Bann. Bei ihrem neusten Fall geht es mit wieder genauso, wobei ich jedoch sagen muss, dass es für mich nicht ihr bestes Buch war. Das liegt allerdings nicht an der Ausführung oder Schreibweise der Autorin, sondern vielmehr am Inhalt beziehungsweise Thema der Geschichte an sich. Es ist halt – wie bei allem – reine Geschmackssache.

Fakt ist jedoch, dass Ellen Sandberg mittlerweile ein Garant für spannende Gegenwartsliteratur ist und ihre Bücher wahre Pageturner sind.

Gebunden: 432 Seiten
ISBN: 3328601961
www.penguinrandomhouse.de
www.ellen-sandberg.de

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