Harry Harrison – Soylent Green / New York 1999. SF-Thriller

Zukunftskrimi und Ökothriller

1999 ist die Bevölkerung des Planeten explodiert. Die 35 Millionen Einwohner von New York City bringen ihre Fernseher mit Pedalkraft zum Laufen, randalieren wegen Wasserknappheit, rauben Linsen-Steaks und werden mit Stacheldraht, der vom Himmel fällt, in Schach gehalten.

Als ein Gangster während einer glühenden Hitzewelle in Manhattan ermordet wird, setzt man den Polizisten Andy Rusch unter Druck, das Verbrechen aufzuklären, der wiederum ist aber auch von der wunderschönen Freundin des Opfers fasziniert. Doch in den verrückten Straßen von New York City, vollgestopft mit Leuten, und in einer Welt, die den Bach hinuntergeht, ist es schwer, einen Killer zu fassen, geschweige denn das Mädchen zu bekommen. (Verlagsinfo)

Dieser preisgekrönte Roman war die Vorlage für den Öko-Zukunftsthriller „Soylent Green“, (deutscher Titel: „…Jahr 2022…die überleben wollen…“), in dem Charlton Heston die Hauptrolle des Detectives spielte.

Der Autor

Harry Harrison, geboren am 12. März 1925 in Stamford, Connecticut, studierte in New York City die Schönen Künste, bevor er zur Armee eingezogen und im Zweiten Weltkrieg Ausbilder am Maschinengewehr wurde. Nach dem Krieg verdiente er sein Geld zunächst als Zeichner und dann als Herausgeber verschiedener Zeitschriften und Magazine.

Seine schriftstellerische Laufbahn begann 1951 mit der Kurzgeschichte „Rock Diver“; der Durchbruch gelang ihm mit seinen bekannten „Todeswelt“-Romanen und nicht zuletzt durch seine burleske Figur Jim diGriz, die Stahlratte, eine Art galaktischer James Bond, quirlig, augenzwinkernd, unverdrossen und stets zu Streichen aufgelegt – wie sein Schöpfer selbst.

Die Abenteuer der Stahlratte:

1) Agenten im Kosmos (The Stainless Steel Rat, 1961)
2) Rachezug im Kosmos (Heyne 06/3393)
3) Ein Fall für Jim Bolivar DiGriz, die Stahlratte (dt. 1974, Heyne 06/3417)
4) Jim DiGriz, die Edelstahlratte (The Stainless Steelrat Wants You, 1978, dt. 1979)

Der To-the-stars-Zyklus (dt. bei Heyne)

1) Heimwelt
2) Radwelt
3) Sternwelt

Todeswelten-Trilogie (dt. bei Heyne)

1) Die Todeswelt
2) Sklavenwelt
3) Barbarenwelt

EDEN-Trilogie (dt. bei Goldmann)

1) Westlich von Eden
2) Winter in Eden
3) Rückkehr nach Eden

Handlung

New York City im Jahr 1999. In der mit 40 Millionen Einwohnern völlig übervölkerten Metropole soll Kriminalpolizist Andy Rusch den Mord an einem Superreichen aufklären. Doch schon bald stößt er auf einige Ungereimtheiten. Denn die in der Räumen des Ermordeten anwesende Prostituierte Shirl Green enthüllt, dass der Tote ein Gangster war.

Rusch, der in ärmlichsten, beengten Verhältnissen bei einem alten Mann lebt, findet heraus, dass der Tote mit Hilfe von verdorbener Pseudonahrung, genannt „Soylent Green“, ein Vermögen angehäuft hatte. Der Mörder, ein abgemagerter junger Mann, wollte bei seinem Einbruch eigentlich nur ein paar Reichtümer abstauben, um sich über Wasser zu halten…

Mein Eindruck

Der eigentliche Held der durchaus spannenden Thriller-Handlung ist die Stadt und ihre Bevölkerung. Der Leser kommt sich plötzlich in eine der Riesenstädte der sogenannten Dritten Welt versetzt vor, nach Kalkutta oder Mexico City etwa. Jeder Ortswechsel bei Ruschs Recherche dient dazu, die Fehler aufzuzeigen, die in der Vergangenheit gemacht worden waren. Die erbarmungslosen Zustände hier verhindern selbst das kleinste private Glück. Der allgemeine Mangel an allem, was Leben lebenswert macht, entzweit auch Rusch und shirl, die sich in einander verliebt hatten, und führt dazu, daß sie wieder getrennte Wege gehen: Er wird weiter Opfer der Umstände jagen, sie wird wieder an der Ecke auf Freier warten.

Hinweis

Da die erste Übersetzung, die der dubiose Tony Westermayr für Goldmann und Heyne anfertigte, noch aus den sechziger Jahren (1969) stammte, ist die Neuübersetzung des Mantikore-Verlags sehr begrüßenswert. Bei Heyne erschien Westermayrs Übersetzung sogar im Hardcover. Aus den damaligen 285 Seiten sind nunmehr 300 geworden, so dass nicht auszuschließen ist, dass die alte Übersetzung gekürzt war – und die von 2013, die Verena Hacker u. Michael K. Iwoleit erstellten, um die gestrichenen Stellen ergänzt worden ist. Nur der Preis von knapp 14 Euro könnte etwas abschreckend wirken.

Taschenbuch: 300 Seiten
Originaltitel: Make room! Make room!, 1966
Aus dem Englischen von Verena Hacker u. Michael K. Iwoleit
ISBN-13: 9783939212362

www.mantikoreverlag.de

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