Ka Hancock – Tanz auf Glas

Worum gehts?

Als Lucy und Mickey sich bei einer Party kennenlernen, ist es nahezu Liebe auf den ersten Blick. Doch so perfekt wie es scheint, ist es leider nicht. Wahrscheinlich hätten sie sich nie ineinander verlieben sollen und erst Recht nicht heiraten. Doch schließlich gewinnt das Herz den Kampf gegen den Kopf. Die beiden lernen mit ihrer Liebe und ihrem gemeinsamen Leben umzugehen und setzen eine Reihe Spielregeln auf, die ihre Liebe schützen sollen. Eine dieser Spielregeln lautet: Keine gemeinsamen Kinder in ihre unsichere Welt zu setzen.

Doch nach elf Jahren wird Lucy völlig unerwartet doch schwanger und ihre Liebe somit auf eine harte Probe gestellt.

Inhalt

Lucy Houston ist die jüngste von drei Schwestern. Während sie und ihre vier Jahre ältere Schwester Lily wie Seelenverwandte sind, ist Priscilla, die Älteste der dreien, eher eine Außenseiterin. Doch letztendlich, wenn es hart auf hart kommt, sind alle drei unzertrennlich.

Als Lucy 21 Jahre alt wird, organisiert Lily eine Überraschungsparty für ihre Schwester. Das ist der Tag, an dem Lucy ihre große Liebe Mickey kennenlernt. Es funkt gleich zu Beginn heftig zwischen den beiden, doch Mic weigert sich, den Gefühlen eine Chance zu geben. Er leidet unter einer bipolaren Störung und möchte Lucy die Schwierigkeiten, die damit zusammenhängen, nicht zumuten. Doch auch Lucy hat ihr Päckchen zu tragen, alle weiblichen Vorfahren ihrer Familie tragen ein Krebs-Gen in sich – ihre Mutter ist deswegen gestorben als Lucy noch ein Kind war. Und Lucy ist bereit für diese Liebe zu kämpfen, denn sie fühlt, dass er der Mann ihres Lebens ist.

Als sie schließlich kurz vor ihrer Hochzeit stehen, setzen sie einige Spielregeln auf, um das junge Glück nicht zu gefährden. Eine dieser Regeln soll nach elf Jahren gebrochen – Lucy ist schwanger. Sie schwimmt im Wechselbad der Gefühle zwischen Angst vor Mickeys Reaktion und überschwänglicher Freude, dass es trotz Eileitersterilisation ein hartnäckiger Schwimmer geschafft hat, denn trotz der Regel, war es immer ein sehnlicher Wunsch der beiden, einst Eltern zu sein. Doch ihre Vernunft, hat sie schlussendlich zum Aufstellen dieser Regel bewegt.

Sie entscheiden sich, dieses Kind zu bekommen und freuen sich auf ihren neuen Lebensinhalt. Doch der nächste Schicksalsschlag lässt nicht lange auf sich warten…

Mein Eindruck

Nach einem kurzen Prolog, der in der Vergangenheit erzählt wird, folgen 36 mittellange Kapitel. Meist beginnt ein Kapitel mit einem kursivgeschriebenen Absatz. Dieser erste Teil wird aus der Sicht von Mickey geschrieben und gibt einen Einblick in seine Gefühlswelt. Nach dem Absatz beginnt das eigentliche Kapitel, das in der Ich-Form aus Lucys Sicht geschrieben ist. Anfangs war ich etwas enttäuscht über diesen Schreibstil, da es mir generell besser gefällt, wenn ein Buch aus einer neutralen Sichtweise geschrieben wird, dennoch habe ich mich schnell daran gewöhnt und vor allem darauf eingelassen.

Schnell wird man in den Bann dieser Geschichte gezogen und mag nicht mehr aus dem Leben der Protagonisten verschwinden. Die Autorin schreibt mit so viel Gefühl, dass man sich eigentlich die ganze Zeit fragt, ob der Plot auf einer wahren Begebenheit beruht. Abgesehen davon, dass die Geschichte an keiner Stelle inszeniert wirkt und durchaus aus dem Leben gegriffen scheint, kann man sich einfach nicht vorstellen, dass jemand, der so etwas nicht erlebt hat, das Ganze so gut und authentisch rüberbringen kann.

Die Autorin braucht für diese Geschichte nicht viele Charaktere. Für die hauptsächliche Geschichte sind gerade mal zwei Hände voll Personen notwendig und hier und da wird ein „Rand-Charakter“ in die Story geworfen. Dadurch bekommt die Geschichte einen sehr intimen und vertrauten Touch und man hat das Gefühl, ganz tief in die Privatsphäre einer kleinen Gemeinde einzudringen, das sorgt für den nötigen Wohlfühl-Faktor.

Fazit

Ich habe das Buch gerade erst zu Ende gelesen und wollte meine ganzen Emotionen mit in die Rezension nehmen, weshalb ich mich auch sofort ans Schreiben gemacht habe.

Ich bin völlig geflasht, ja, man kann sogar fast sagen gelähmt. Für dieses Buch fehlen mir schier die Worte. Ich habe glaube ich noch nie in meinem Leben ein so gefühlvolles Buch gelesen. Stellenweise hat das Lesen wörtlich weh getan und man musste abwägen, ob man es jetzt schafft weiterzulesen oder ob man sich entscheidet es wegzulegen.
Der Titel ist auf jeden Fall Programm. Nicht nur Lucys und Mickeys Leben ist wie ein Tanz auf Glas, sondern auch das Lesen der Geschichte. Auf manchen Seiten hat man das Gefühl, man tanzt auf Scherben, entweder man hört auf zu tanzen oder man trotzt dem Schmerz und tanzt solange weiter, bis man wieder festen Boden unter den Füßen hat.

Man sollte nicht meinen, dass es sich bei diesem Buch um ein Debüt der Autorin handelt. Allerdings bin ich aufgrund ihrer Vita sehr gespannt, auf die Bücher, die noch folgen werden. Für ihr erstes Werk spreche ich jedenfalls eine ganz klare Kaufempfehlung aus.

Über die Autorin

Ka Hancock, in Utah geboren, arbeitet als Krankenschwester und hat sich auf den Bereich der Psychiatrie spezialisiert. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Salt Lake City und hat vier erwachsene Kinder. „Tanz auf Glas“ ist ihr Debütroman. (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 528 Seiten
Originaltitel: Dancing on broken glass
Ins Deutsche übersetzt von Katharina Volk
ISBN: 3426653227

www.droemer-knaur.de

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