Linda Winterberg – Jahre der Veränderung: Die Hebammen Saga Teil 2

Worum gehts?

Berlin, im Jahre 1929. Die drei Hebammen-Freundinnen haben ihren Weg gefunden: Wenn Luise nicht gerade Hebammen-Schülerinnen unterrichtet, macht sie Berlins Nachtleben unsicher, Margot ist unglücklich in einen verheirateten Arzt verliebt und Edith arbeitet als Hebamme in der Klinik und nebenbei noch in einer Beratungsstelle. Es gibt jede Menge Arbeit für die drei Freundinnen. Leider sind Leid und Armut an der Tagesordnung, denn das Leben während der Weltwirtschaftskrise ist alles andere als einfach.

Eines Tages bekommt Edith ein verlockendes Angebot, das sie eigentlich nicht ablehnen kann, doch gleichzeitig würde ihre Freundschaft zu Luise und Margot dadurch auf eine harte Probe gestellt werden.

Inhalt

Luise, Margot und Edith haben sich während ihrer Hebammen-Ausbildung kennen und mögen gelernt. Seit nahezu 10 Jahren sind sie unzertrennlich. Sie leben gemeinsam bei Magda unter einem Dach und unterstützen täglich schwangere Frauen, indem sie ihre Kinder auf die Welt holen oder bei den täglichen Problemen beratend zu Seite stehen.

Probleme gibt es zurzeit in Berlin genügend. Die Männer verlieren der Reihe nach ihre Anstellungen und immer mehr junge Frauen treibt es in die Prostitution. Kein Wunder, dass dadurch ungewollte Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten an der Tagesordnung sind. Auch Gewalt gegenüber schwangeren Frauen ist leider nahezu allgegenwärtig. Luise, Margot und Edith sind für viele Frauen zu guten Freundinnen und Vertrauenspersonen geworden.
Edith arbeitet nach wie vor in der Klinik und hilft täglich dabei, Leben auf die Welt zu holen. Luise unterrichtet angehende Hebammen und Margot liebt den verheirateten Arzt Georg. Was die Liebe angeht, könnte es bei alles dreien deutlich besser laufen. Während Edith auf den richtigen wartet, gerät Luise eher an die falschen Männer und Margot fiebert der versprochenen Scheidung entgegen, sodass sie endlich nicht mehr die ewige Geliebte ist, doch noch wartet sie vergebens.

Die Jahre ziehen ins Land und im Leben der Hebammen hat sich einiges verändert. Edith steht wohl eine der größten Entscheidungen bevor, denn sie hat ein sehr verlockendes Angebot erhalten. Sollte sie dieses annehmen, würde das bedeuten, dass sie ihre Freundinnen für eine sehr lange Zeit, vielleicht sogar nie mehr, sehen würde.

Mein Eindruck

Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung der Hebammen-Saga gefreut. Denn bereits der erste Teil hat mir sehr gut gefallen und ließ sich sehr angenehm lesen. Genau das trifft auch auf den zweiten Teil zu.

Neben den Schilderungen Berlins in den 20er Jahren, bekommt man tiefe Einblicke in das Leben der drei Protagonistinnen. Die drei Frauen sind charakterlich sehr verschieden und so ist auch ihre Lebensweise. Die Autorin wechselt immer wieder die Sichtrichtungen aus der sie schreibt, wobei keine der drei Frauen zu kurz kommt. Besonders angetan hat es mir persönlich Luise, wobei Margot und Edith auch absolut sympathische Figuren sind.

Die Geschichte ist nicht außergewöhnlich spannend, vielmehr handelt es sich hier um eine Erzählung. Und trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen hat dieses Buch für mich einen hohen Wohlfühlfaktor. Ich habe mich jeden Tag aufs Neue gefreut, in die Welt der Hebammen einzutauchen und sie in ihrem Alltag zu begleiten. Das Buch liest sich sehr leicht und flüssig. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und das Buch umfasst mehrere Jahre der Geschichte. Neben den Schilderungen der Hebammentätigkeit der 20er Jahre habe ich die Privatleben, die die Autorin den drei Frauen verpasst hat, geliebt.

Bei diesem Teil handelt es sich um eine nicht abgeschlossene Geschichte und am Ende bleibt die ein oder andere Frage offen. Das tut dem Titel jedoch keinerlei Abbruch, im Gegenteil, es macht große Lust und neugirig auf den dritten und letzten Teil dieser Reihe.

Über die Autorin

Linda Winterberg ist das Pseudonym der Autorin Nicole Steyer. Sie ist in Rosenheim aufgewachsen und begann schon im Alter von acht Jahren damit, sich die ersten Geschichten auszudenken und niederzuschreiben.

Im Jahr 2001 zog sie der Liebe wegen in das beschauliche Taunusstädtchen Idstein, wo sie bis heute mit ihrer Familie lebt. (Verlagsinfo)

Fazit

Auch der zweite Teil der „Hebammen“-Saga hat mir total zugesagt. Es hat mir viel Freude bereitet, an der Seite der drei Frauen durch Berlin zu ziehen. Auf dieser Reise bekommt der Leser unheimlich viele Einblicke von der Stadt selbst, den politischen Umständen und medizinischen Hintergrund. Eben diese gute Mischung macht meiner Meinung nach diese Reihe so reizvoll. Ich für meinen Teil, kann es nun kaum erwarten zu erfahren, wie die Geschichte um Luise, Margot und Edith weitergeht.

Taschenbuch3746635683: 400 Seiten
ISBN: 3746635683

www.aufbau-verlag.de

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)