Martin Österdahl – Silvester

Inhalt

Es sollte ein schöner Silvesterabend werden. Die frisch verliebten Teenager Ebba und Marlon wollen, dass sich ihre Eltern bei dem feierlichen Anlass endlich kennenlernen. Doch schnell wird klar, dass sich ihre Eltern längst kennen und sie etwas Furchtbares verbindet. Auch wenn sie versuchen, ihren Kindern zuliebe, das Beste aus der Situation zu machen, lange gelingt es ihnen nicht. Im Laufe des Abends steigert sich die angespannte Stimmung. Ein schrecklicher Verdacht erhärtet sich und schließlich wird ein Geheimnis gelüftet, das den Abend in einer Katastrophe enden lässt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

“Silvester” startet sofort absolut packend, denn bereits während der ersten paar Kapitel werden mehrere Bedrohungen angedeutet – einige vage, andere ganz konkret…

Der Schreibstil ist ungemein atmosphärisch und die Umgebung wird bildstark beschrieben. Auch das Innenleben der Protagonistin wird eindrücklich geschildert: Lisa hat vor rund zwanzig Jahren ein massives Trauma erlitten, welches ihren Mann und ihre Tochter ebenfalls betrifft – seither befürchtet sie insgeheim wieder in diesen tiefen, dunklen Abgrund zu stürzen – sie ahnt nicht, dass sie ihn nie verlassen hat, sie hat sich lediglich an die Finsternis gewöhnt…

Lisa und Mikael, Ebbas Eltern, sind die Gastgeber der Silvesterfeier, allerdings verzettelt sich Lisa bei der Arbeit und hat kaum Zeit sich auf die Party vorzubereiten. Doch eine gelungene Feier zum Jahreswechsel ist plötzlich ihr geringstes Problem, denn ein Anruf ihres Chefs sowie eine folgenschwere Entdeckung stürzen sie in verwirrende Verzweiflung.

Die Party findet natürlich trotzdem statt und weil die Eltern sich von früher kennen, aber nicht im Guten auseinander gegangen sind, schwankt die Stimmung zwischen zwanghaft freundlich, subtil stichelnd und offenkundig desaströs…

Im Hintergrund laufen weitere Krisen ab, die das Resultat einer Verkettung unglücklicher Umstände sind, die vor langer Zeit in Gang gesetzt worden sind. Stück für Stück kommt Lisa einem entsetzlichen Verrat nach dem nächsten auf die Spur, sodass sich in ihr ein ebenso perfider wie alternativlos erscheinender Plan entfaltet.

Die spannende, ausgeklügelte Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen erzählt. Oberflächlich betrachtet wirken die Charaktere sehr realistisch, fast schon alltäglich langweilig, hinter diesen gewöhnlichen Vorstadt-Fassaden lauern jedoch verstörende Geheimnisse, die kaum vernichtender sein könnten.

Fazit:

Ein furchtbarer Tag, drei Paare, die auf verheerende Weise miteinander verbunden sind, eine Silvesterparty, die ein tödliches neues Jahr einläutet und ein einsamer Mann, der nichts zu verlieren hat – “Silvester” hat alles, was das Thriller-Herz begehrt! Die Handlung ist von Anfang an rätselhaft sowie mitreißend gestaltet, zudem steigt die Spannung exponentiell an. Die Figuren sind großartig gezeichnet und aufgrund des intensiven Schreibstils fühlt sich alles hautnah an! Das Ende ist erschreckend plausibel, verstörend konsequent…

“Silvester” ist bereits als eBook erhältlich, das Printbuch wird am 29. November 2023 verfügbar sein.

Der Autor

Martin Österdahl, aufgewachsen in Stockholm und London, hat BWL, Zentral- und Osteuropäische Geschichte sowie Russisch (Master of Science) studiert. Er arbeitete über zwanzig Jahre für TV-Produktionen und war gleichzeitig Programmdirektor eines schwedischen Fernsehsenders. Mit seiner deutschstämmigen Frau und den drei gemeinsamen Kindern lebt er in der Nähe von Stockholm. (Verlagsinfo)

Weitere Bücher von Martin Österdahl:

Max Anger-Trilogie
• Der Kormoran, Blanvalet 2018, ISBN 978-3-7341-0443-5
• Der Adler, Blanvalet 2019, ISBN 978-3-7341-0492-3
• Der Geier, Blanvalet 2021, ISBN 978-3-7341-0493-0

Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

E-Book: 352 Seiten
Originaltitel: Parmiddagen
Aus dem Schwedischen von Leena Flegner
ISBN-13: 978-3-641-30692-2

www.penguin.de

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