Jo Nesbø – Das fünfte Zeichen (Lesung)

Der Mörder zeichnet ein Pentagramm: Angst über Oslo

Seit seine Kollegin Ellen bei einem Einsatz getötet wurde, steckt Harry Hole, Hauptkommissar der Osloer Polizei, in er Krise. Er verliert seine Freundin und ihm droht die Kündigung. Doch dann geschehen in Oslo drei spektakuläre Morde, und Hole bekommt eine letzte Chance. Den grausam zugerichteten Frauen fehlt jeweils ein Finger, und an den Tatorten findet sich immer ein Pentagramm, das auf weitere Opfer hinweist. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Die Ermittlungen gehen nur zäh voran, bis der Täter schließlich einen Fehler macht …

Der Autor

Jo Nesbø, geboren 1960, ist Ökonom, Schriftsteller und Musiker und gilt in seiner Heimat Norwegen als das neue Multitalent. Sein erster Roman „Das Fledermausmuseum“ wurde in Norwegen 1997 mit dem Riverton-Preis als bester Krimi des Jahres ausgezeichnet. Mit „Rotkehlchen“ gelang ihm der Durchbruch und seit der Veröffentlichung von „Die Fährte“ ist er ein Bestsellerautor. Inzwischen erscheinen seine Bücher in 14 Sprachen. (Verlagsinfo)

Der Sprecher

Heikko Deutschmann war nach seinem Schauspielstudium Ensemblemitglied an der Berliner Schaubühne, am Hamburger Thalia-Theater, im Schauspiel Köln und Schauspielhaus Zürich. Mittlerweile ist er in zahlreichen Film- und Fernsehrollen zu sehen gewesen, so etwa „Der Laden“, „Operation Rubikon“, „Der Aufstand“ oder „Die Affäre Kaminski“. (Verlagsinfo)

Regie bei dieser gekürzten Lesung führte Gabriele Kreis. Tonmeister war Ernst Bergner im Studio Bergler, Berlin.

Handlung

Ganz Oslo stöhnt unter der Sommerhitze, und viele Menschen sind in die kühleren Regionen geflohen. Aber Vibeke Knudsen harrt noch aus. Sie kocht das Abendessen auf dem Herd, als sie im Topf seltsame dunkle Klümpchen entdeckt. Sie wundert sich. Da kommt ihr Freund Anders Nygard nach Hause, der eines dieser schwarzen Klümpchen kostet. Schmeckt komisch, wie nach faulen Eiern. Dann schaut er an die Decke: Von dort tropfen die Klümpchen herunter. Er holt den Hausmeister, um mit diesem in der Wohnung von Camilla Lonen nachzusehen. Unterdessen ruft Vibeke die Polizei an, denn sie weiß schon, um was es sich bei den dunklen Klümpchen handelt. Es ist Blut.

Nummer eins

Der Leiter des Osloer Morddezernats, Bjarne Moeller, erhält die Meldung und schickt Hauptkommissar Tom Wahler und Kriminaltechnikerin Beate Löns zum Tatort. Die beiden hatten mal was miteinander, aber Hauptkommissar Harry Hole, den Moeller dem Team zuteilt, hat sich immer über die blauen Flecken gewundert, die sie aufwies. Schlug Wahler sie? Dass Tom Wahler eine zwielichtige Figur ist, weiß Harry seit anderthalb Jahren, als ein Foto auftauchte, auf dem Wahler mit dem König der Unterwelt in einem Auto saß. Kurz danach wurde Harrys Kollegin Ellen Välin erschossen.

Dieser Mord, an dem er Wahlen die Schuld gibt, hat ihn zum Alkoholiker gemacht, dabei ist er noch nicht mal vierzig. Auch heute fühlt sich Harry bescheiden, und es verspricht ein harter Tag zu werden. Die Woche hat gerade erst angefangen. Sein Kündigungsschreiben liegt auf dem Schreibtisch des Kriminaldirektors, aber der ist noch in Urlaub.

Camilla Lonen liegt im Morgenmantel in der Dusche, obendrein mit einem Loch in der Stirn. Keine Austrittswunde. Ihr linker Zeigefinger fehlt; er wurde ihr vor dem Schuss abgeschnitten. Wozu? Sie war Grafikdesignerin und hielt ihre Wohnung immer gut abgeschlossen. Wem hätte sie geöffnet? Die Kriminaltechnikerin findet unter dem Augenlid der Toten etwas Seltsames: einen fünfzackigen roten Diamanten.

Nummer 2

Am Donnerstag wird Harry zu dem Theaterproduzenten Willi Barley gerufen. Er vermisse seine Frau Lisbet, erklärt der Mann. Dabei sollte sie doch in seinem neuen Musical „My Fair Lady“ die Titelrolle der Eliza Doolittle singen. Harry folgt der alten Polizistenregel: In solchen Fällen ist der Ehemann der Hauptverdächtige. Harry sieht sich um: ein Wasserbett, Spiegel, Werkzeug, ein Dildo. Die beiden Nachbarinnen Ruth und „Das Trikot“, die sich auf dem Balkon sonnen, erinnern sich, dass Lisbet etwa um 17 Uhr die Wohnung verließ, um etwas zu essen zu holen. Sie blieb verschwunden. Eine Suche mit Hund fördert nur einen Damenschuh zutage.

Harry vermisst seine Freunde Rakel und ihren Sohn Oleg, neun, schrecklich und unterhält sich mit seinem Jugendfrreund Eustein, einem Taxifahrer und Computerhacker, über verlorene Lieben. Olegs Vater war auch Alkoholiker und machte sich aus dem Staub. Rakel – oder Harry? -–hat vor vier Wochen den geplanten Urlaub in der Normandie ins Wasser fallen lassen. Harry war wegen des Mordes an Ellen immer noch deprimiert.

Am Freitag macht der Hauptkommissar Tom Wahler dem Hauptkommissar Harry Hole ein seltsames Angebot: Wenn er in Wahlers Schmugglerbande einsteigt, werde Harry ausgesorgt haben und hätte sicher bessere Chancen bei Rakel. Harry weiß, es geht um Waffenschmuggel. Aber als er – schon ziemlich angesäuselt – Wahler mit dessen zwielichtiger Vergangenheit konfrontiert, gesteht Wahlen, dass er den Unterweltkönig Olsen selbst ermordet habe, um Ellen zu rächen. Denn Olsen wäre davongekommen, man hatte zu wenige Beweise gegen ihn. So, so, der Herr Hauptkommissar spielte also auch Richter und Henker in einer Person. Wahlen gibt Harry zwei Tage Bedenkzeit, dann müsse er den ersten Auftrag ausführen. Was für einen Auftrag? Offenbar ein Auftrag, der ihn, Harry, Wahlen auf Gedeih und Verderb ausliefert. So weit will es Harry nicht kommen lassen. Er brauche Bedenkzeit.

Dezernatsleiter Moeller findet in einem Briefumschlag, der mit der Post kam, am Sonntagabend einen weiblichen linken Mittelfinger mit Ring. Am Ring steckt schon wieder ein sternförmiger roter Diamant. Man nennt diese Dinger „Blutdiamanten“, weil sie aus Sierra Leone kommen und für Waffen eingetauscht werden. Moeller holt Harry aus der Ausnüchterungszelle, um ihm den Finger zu zeigen. Am nächsten Tag trägt Moeller seine Theorie vor, dass sie es womöglich mit einem Serienmörder zu tun hätten. Als Harry fragt, was denn bitteschön dessen Motiv sei, nimmt Wahlen ihn in Schutz, was Harry ungläubig glotzen lässt.

Nummer drei

Der nächste Mord bringt den Durchbruch. Die Empfangsdame einer Anwaltskanzlei wird erschossen in der Damentoilette aufgefunden, aber in einer derart seltsamen Stellung, dass Wahlen schmutzige Gedanken kommen. Das wundert Harry in keiner Weise. Auch bei Barbara Svenson, 28, wohlgebaut, findet sich ein sternförmiger Blutdiamant. Auch bei ihr fehlt ein Finger: der Ringfinger. Die Diamanten kommen ebenso wie die Tatwaffen (Seriennummern weggefeilt) aus Tschechien. Eine Verbindung zu Wahlers Waffenschmuggel?

Ein Psychologe stempelt den Mörder als Soziopathen ab: beherrscht, methodisch vorgehend, schlägt immer im Abstand von fünf Tagen zu. In der Nacht lässt Harry seine Intuition von der Leine. Ja, und den fünf Tagen sind jeweils die Finger einer Hand zugewiesen: Zeige-, Mittel- und Ringfinger sind bereits aufgetaucht. Seltsam: kein Daumen. Als nächstes ist also der Träger des kleinen Fingers dran. Aber wo?

Da erinnert sich Harry vage an das Pentagramm in der Tür eines kirchlichen Gemeindehauses (diese Tür hatte er höchstpersönlich im Vollrausch demoliert). Der Organist sagte, das umgedrehte Pentagramm nenne man einen „Drudenfuß“. Könnten den fünf Zacken vielleicht die fünf Finger und somit die fünf – tatsächlichen und potenziellen – Opfer zugeordnet werden? Als er die drei bekannten Tatorte miteinander verbindet, ergeben sich in der Tat drei Zacken eines Sterns. Und im Mordfall Barbara Svenson wurde ein Fahrradkurier gesehen. Den hätte auch Camilla Lonen eingelassen, ganz klar.

Nummer vier

Harry lässt den nächsten Tatort überwachen und verwanzen: ein Studentenwohnheim. Doch kein Fahrradkurier taucht auf, und die Beschatter krallen sich einen harmlosen Studenten, der den Lift benutzt. Hat Harrys Theorie einen Fehler? Zwei der Leichen wurden im fünften Stock gefunden, ermordet nachmittags um fünf. Aber das Studentenwohnheim hat gar keinen fünften Stock. Oder doch?

Mein Eindruck

Dies ist ein Krimi mit langem Atem, und er verlangt vom Leser den gleichen langen Atem. Denn für Harry Hole, den potenziellen Loser, gilt es nicht nur, erst den falschen, dann den wahren Mörder zu fassen und schließlich auch noch Hauptkommissar Tom Wahlen loszuwerden. Das ist eine ganze Menge, das es auf die Reihe zu bringen gilt.

Warum den falschen Mörder, wird sich der Leser fragen. Nun, die Schönheit und Perfektion der Lösung mit dem Pentagramm, das über die Stadt gelegt und nacheinander mit einer Blutspur nachgezogen wird, ist einfach dies: zu perfekt. Das hätte Hole gleich von Anfang an misstrauisch machen müssen, aber der Druck der Öffentlichkeit und der Medien verlangt schnelle Fahndungsergebnisse, und die bekommen die Gierhälse auch. Dumm nur, dass sie nicht stimmen.

Ironischerweise klopfen alle Harry auf die Schulter, allen voran der falsche Fuffziger Tom Wahlen. Oslo kann ja so was von verlogen sein, nicht wahr? Aber darin unterscheidet es sich in nichts von anderen Städten. Es hat keinen Zweck, anklagend mit dem Finger nach Norwegen zu zeigen, und es wäre sinnvoller, sich an die eigene Nase zu fassen und zu versuchen, die eigene lokale Jauchegrube trocken zu legen.

Auch der Autor legt den Leser aufs Kreuz, und das ist wirklich nicht nett. Der Mann mit den tschechischen Pistolen und den afrikanischen Blutdiamanten, den gibt es wirklich, und als seine Freundin ihm gesteht, dass sie a) schwanger ist, b) seine im Koffer versteckte Pistole gesehen habe, aber c) nichts darüber wissen wolle, da wird es ganz schön brenzlig, zumal der Typ plötzlich besagte Pistole in der Hand hat.

Welcher Leser verfiele dadurch nicht auf einen ganz bestimmten Verdacht? Aber man kann eine Sache, die so klar wie Kloßbrühe zu sein scheint, immer noch von zwei Seiten betrachten. Und im Falle dieses Krimis sollte man das auch unbedingt tun. Der Autor erzieht uns praktisch zum Misstrauen. (Ironie am Rande: Das ist das Allerletzte, was sich eine Frau wie Rakel von ihrem Partner wünscht.)

Sieg des Verlierers

Harry Hole ist ein derart übler Loser, dass es ebenfalls unser Misstrauen erregen sollte. Er ist noch schlimmr als „Inspektor Columbo“. Das ganze erste Drittel krebst er praktisch am Boden herum, bis Chef Moeller ihn aus der Ausnüchterungszelle holt. Dass Hole aber schon die ganze Zeit als fähiger Hauptkommissar brauchbare Indizien sammelt, zeigt sich erst im letzten Fünftel der Geschichte, als er seinen Hauptverdächtigen so richtig in die Mangel nimmt, bis diesem die Lust am Leben vergeht.

Tom Wahlens kriminelle Organisation scheint an Effizienz nicht zu übertreffen zu sein, und Harrys Freunde und Verbündete (Beate & Co.) geraten schwer in die Bredouille. Wahlen schreckt vor keiner illegalen Abhörorganisation durch Erpressung zurück. Dieser Machtmissbrauch nimmt in seiner Skrupellosigkeit durchaus erschreckende Dimensionen an. Wer überwacht die Überwacher, fragt man sich unwillkürlich.

Aber Harry kennt einige Tricks, wie man Gegner aufs Kreuz legt, die sich für unüberwindbar halten. Man fängt sie einfach in ihrer eigenen Falle und hält ihnen einen Köder hin, dem sie nicht widerstehen können. Außerdem setzt Harry ihre eigenen Methoden gegen sie ein. Dennoch wird es im Showdown mit Tom Wahlen für Harry und seine zwei Schützlinge ganz schön eng. Wahlen ist ein knallharter Brocken und für Harry ein ernst zu nehmender Gegner. Wie es ausgeht, verrate ich natürlich nicht.

Der lange Arm der Vergangenheit

Es gibt mindestens eine Backstory, die den ganzen Roman zusammenhält und ihm Tiefe verleiht. Sie beginnt im Jahr 1945, als Norwegen noch von der deutschen Wehrmacht besetzt ist. Olaug, die Mutter des Mannes mit den roten Diamanten, ist Dienstmädchen im Haus des Osloer Kommandanten Ernst Schwabe, der allerdings mit einer Frau namens Hrandi verheiratet ist. 1941 kam Olaug mit 16 Jahren nach Oslo. Schwabe fand das Mädchen in einsamen Nachtstunden schön, und unerfahren, wie sie war, ließ sie sich mit ihm ein. Als er im Mai 1945 Norwegen verlassen musste, wusste sie nicht, dass sie von ihm ein Kind erwartete. Und wegen der Verfolgung von Kollaborateuren durfte sie diese Tatsache auch niemandem mitteilen, also trug sie es alleine aus und brachte einen gesunden Jungen auf die Welt, den sie Swen taufte.

Nun wohnt Olaug fast achtzigjährig in der früheren Villa Walle, die jetzt als Haus des Stationsvorstehers eines Bahnhofs dient. Nicht ganz zufällig weist der fünfte Zacken des Drudenfußes, den Harry entdeckt hat, auf dieses Haus. Dies macht sich Tom Wahlen zunutze, um dem mutmaßlichen Diamantenmörder eine Falle zu stellen. Leider spielt der Hauptkommissar ein doppeltes Spiel, und Beate Löns, die ihn neugierig beobachtet, muss sich sehr über sein Verhalten wundern. Will der Kommissar die Verbrecher verhaften oder gleich abknallen?

Was will uns der Dichter damit sagen?

Nun ja, die Botschaft ist relativ simpel: Korruption gibt es auch bei den so genannten Gesetzeshütern. Diese schwarzen Schafe machen sich ihre eigenen Gesetze und exekutieren, wer ihnen in den Kram passt. Bei ihren dunklen Machenschaften spannen sie Stellen ein, die eigentlich korrigierend wirken sollen, so etwa die Tageszeitung. Ein Redakteur wird erpresst, und schon lässt er sich missbrauchen. Die Netzüberwachung der Telefon- und Mobilfunkgesellschaft lässt sich nicht nur für den reibungslosen Betrieb einsetzen, sondern auch zur Rasterfahndung nach bestimmten Handybesitzern. Merke: Der Autor schreibt auf der Höhe der Zeit.

Die Übersetzung

An einer Stelle feuert Harry seine ausgerauchte Zigarette in die Dunkelheit. Das sehe aus wie eine „Feuerfliege“, schreibt der Übersetzer. Mir klingt nach einer Eins-zu-eins-Übertragung aus dem Englischen, wo es ja den Begriff „firefly“ durchaus gibt. Es bedeutet im Deutschen „Glühwürmchen“. Das wäre wohl auch in der Übersetzung aus dem Norwegischen der richtige Ausdruck gewesen.

Der Sprecher

Der Roman bietet eine große Fülle unterschiedlicher Figuren, so dass für den Sprecher die Anforderung an seine Flexibilität recht hoch ist. Deutschmann ist von Haus aus ein vielseitiger Sprecher, wie ich aus seinen beiden Antal-Szerb-Hörbüchern weiß. Er nuschelt, lallt und jammert, wenn es ihm angebracht scheint, was das Zeug hält. Und er kann Figuren auf hinterhältige Weise sympathisch und zugleich zwielichtig erscheinen lassen, so etwa den verhinderten Pygmalion-Typen Willi Barley. Auch den beiden lesbischen Nachbarinnen Barleys legt der Sprecher eine erotische Anzüglichkeit in den Mund, dass Hauptkommissar Hole, der ja noch keine vierzig ist, eigentlich rot anlaufen müsste.

Mir gefällt es allerdings nicht besonders, wenn männlichen Figuren wie Barley derart hohe Stimmlagen verliehen werden. Es lässt sie unnatürlich und gekünstelt wirken, als verstellten sie sich. Barley verstellt sich nicht – er erzählt nur nicht die ganze Wahrheit. Da ist mir Harry Hole viel lieber: Seine langsame Sprechweise mit der tiefen Stimmlage passt genau zu einem Kommissar, der zu viel trinkt und zu viel Leid gesehen hat. Ich glaube, Hilmar Thate würde ihn ideal verkörpern.

Unterm Strich

„Das fünfte Zeichen“ ist ein durchtrieben hinterhältig angelegter Thriller, der mit der modischen History-Mystery-Welle seinen Schabernack treibt. Wenn ein Leser bzw. Hörer dem Trick mit dem Pentagramm aufsitzt, ist er selber schuld. Auch sonst erzieht einen der Autor zu Misstrauen gegenüber leichtfertigen Annahmen und legt einen mehrmals aufs Kreuz. Dennoch bieten mehrere Hintergrundgeschichten glaubwürdiges menschliches Drama. Aus vermeintlichen Tätern werden Opfer und umgekehrt.

Nur für Tom Wahlen gibt es weder Erklärung noch Erlösung, und das ist der einzige Schwachpunkt der Geschichte, den ich finden kann. Oder ich habe nicht aufgepasst, denn im letzten Drittel hagelt es geradezu Erklärungen, so dass der Fortgang der Handlung, die nach einem Showdown schreit, schwer verzögert wird. Der Sprecher tut sein Möglichstes, um diese Durststrecke mit interessanten Charakterisierungstechniken überwinden zu helfen. Der doppelte Showdown entschädigt dann dafür voll und ganz.

Insgesamt kann ich dem Hörbuch eine Wertung im oberen Bereich zusprechen. Eine feiner Krimi. Von diesem Autor sollte man sich mehr gönnen.

459 Minuten auf 6 CDs
Aus dem Norwegischen übersetzt von Günther Frauenlob
www.HoerbucHHamburg.de