Robert Gold – Twelve Secrets: Niemand sagt die Wahrheit

Inhalt

Als Ben acht Jahre alt war, entdeckte er zwei Leichen im Wald: Sein 14-jähriger Bruder sowie dessen bester Freund wurden, scheinbar ohne Motiv, von zwei gleichaltrigen Mitschülerinnen ermordet. Der sadistische Mord schockierte die Gegend und Bens Familie musste ein Medienbombardement ertragen. Gut zehn Jahre später nahm sich Bens Mutter völlig überraschend das Leben. Heute ist Ben einer der besten Journalisten Englands und als ein rätselhafter Mord neue Hinweise zu der Ermordung seines Bruders bzw. dem Selbstmord seiner Mutter liefert, beschließt er nachzuforschen.

Mein Eindruck:

Während der ersten paar Kapitel nimmt sich “Twelve Secrets” Zeit Bens Innenleben, entscheidende Punkte seines Werdegangs sowie die melancholisch mysteriöse Stimmung wirken zu lassen. Der lebendige, ausdrucksstarke Schreibstil macht die beklemmende Atmosphäre greifbar und das pittoreske Haddley (ein fiktiver, ländlicher Stadtteil Londons) bildet einen tollen Kontrast zu den düsteren Geschehnissen.

Dann sind da noch: Dani, eine Polizistin, die sich nicht entscheiden kann, ob sie Bens “Ermittlungen” hilfreich oder lästig findet. Holly, Bens beste Freundin aus Kindertagen, die viele entsetzliche Geheimnisse hütet. Nathan, der junge Mann ist vor kurzen nach Haddley gezogen ist, um Antworten zu finden. Corrine, eine verschlagene Altenpflegerin, die sich mehr schlecht als recht durch Leben mogelt.

Verschiedene Perspektiven bieten aufschlussreiche Einblicke in dunkle, erschütternde Geheimnisse sowie verhängnisvolle Verstrickungen, die sich häppchenweise entfalten. Je mehr Ben nachforscht, desto höher wird die Zahl der Verdächtigen und die Spannung ist durchweg hoch, da die Zusammenhänge, die zur Auflösung führen, erst zum Schluss deutlich werden.

Der Autor

Robert Gold begann seine Karriere als Praktikant bei CNN in Washington, D.C., bevor er in die Verlagswelt wechselte und als Bucheinkäufer tätig war. Heute arbeitet er im Vertrieb für einen Verlag. Er lebt im Londoner Stadtteil West Putney, wo man ihn oft beim Laufen am Flussufer trifft. »Twelve Secrets« ist der Auftakt einer neuen Thrillerreihe und sein Debüt. (Verlagsinfo)

Fazit:

“Twelve Secerts” ist ein gelungener Reihenauftakt und ein beeindruckendes Erstlingswerk. Das Buch entwickelt sich nach dem ruhigen Start zum ereignisreichen Pageturner. Es gibt viele Nebencharaktere, die eine entscheidende Rolle spielen, allerdings nicht sind, wer sie zu sein scheinen, sodass ich ein paar Mal nachgrübeln musste, um den Überblick über die zwischenmenschlichen Beziehungen zu behalten oder die zahlreichen Enthüllungen einzuordnen. Die Polizistin ist für mich eine unnötige Figur und ihren tragischen Hintergrund empfinde ich als erzwungen. Das Motiv für die Ermordung der beiden Jugendlichen finde ich wenig überzeugend, dennoch ist “Twelve Secrets” wirklich lesenswert, da die undurchsichtige, ausgeklügelte, wendungsreiche Handlung absolut packend ist!

E-Book: 416 Seiten
Originaltitel: Twelve Secrets
Aus dem Englischen von Ivana Marinović
ISBN-13: 978-3-641-30329-7

www.penguin.de

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