TKKG – Blindgänger im Villenviertel (Folge 183)

Die Handlung:

Endlich Herbstferien! Klößchens Eltern gehen auf große Kreuzfahrt und haben ihren Sohn und seine Freunde gebeten, solange auf die Villa Sauerlich aufzupassen. TKKG haben es sich in ihrem komfortablen Feriendomizil gerade richtig gemütlich gemacht, als sie es Hals über Kopf auch schon wieder verlassen müssen: Alle Anwohner des Villenviertels werden von der Polizei aufgefordert ihre Häuser zu räumen, weil bei Sielbauarbeiten eine alte Fliegerbombe entdeckt wurde. Ein Blindgänger direkt vor der Haustür? Aufregend! Doch irgendetwas stimmt an der Sache nicht … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Laut Klappentext solls hier um einen Blindgänger gehen … wieso also unterhalten sich die Freunde dann so lange und ausführlich über Gruselfilme, Stephen King und unaufgeräumte Zimmer bei sturmfreier Bude? Das wird klar, als Oscar verschwindet, so erkennt der stirnrunzelnde Hörer, dass der Gruselabend nur die Einleitung war und eigentlich gar nichts mit dem aktuellen TKKG-Fall zu tun hat, der auch nicht mehr lange auf sich warten lässt. Und nein, es geht nicht darum, dass Gaby extremen Schnupfen hat, auch wenn sie sich die ganze Folge über so anhört … gute Besserung an dieser Stelle an die Sprecherin.

Dass mit der Fliegerbombenwarnung etwas nicht stimmt, das merken nicht nur die Jüngsten unter den Hörern schnell … auch TKKG schöpfen schnell Verdacht. Ein denkbar seltsam vorhersehbares Abenteuer zeichnet sich also ab, zumal nicht allzu schwer abzusehen ist, worum es hier nun wirklich geht … den Bösewichten dieser Folge zumindest. Interessant ist dabei, dass gerade Tim schon weiß, dass die „Polizisten“ in diesem Abenteuer nicht echt sind, aber das Offensichtliche, ihr Motiv, das scheint ihm zu entgehen. Das fand ich sehr unglaubwürdig und jeder Serien-Fan wird an dieser Stelle über die Beschneidung der Intelligenz des Cliquen-Häuptlings enttäuscht sein. Er ist zwar nicht die Intelligenzbestie des Quartetts, das ist Karl, aber auch der lässt sich für meinen Geschmack ungewöhnlich leicht reinlegen und gibt sich so naiv, wie ich ihn in 183 Folgen noch nie erlebt habe. Hatte ich erwähnt, dass auch Klößchen etwas dümmlich dargestellt wird? Das Kleinkindniveau dieses Abenteuers wird kurzfristig zerschlagen, als Gaby recht unsanft behandelt wird.

Und auch wenn es dann doch nicht ganz genau und auf den Punkt so weitergeht, wie es jeder der Hörer von Beginn an erwartet hat, so ist die Idee der bösen Buben hier alles andere als „genial“, wie Karl so schön voller Bewunderung sagt. Zum einen ist die Idee uralt und zum anderen sind die Jungdetektive in den vergangenen (Echtzeit-)Jahren schon spannenderen Verbrechenskonstrukten begegnet. Da nützen auch die immer wieder hergenommenen Bezüge zum anfangs angeschauten Gruselfilm wenig. Und als Karl dann auch noch gegen Ende zurückbleiben muss, da muss der ältere Hör-Fan direkt lachen und die Augen verdrehen … zu viel Klischee, Kitsch und Kriegsdrama … denn eigentlich wird doch nie ein Mann zurückgelassen.

Weder neu noch ungewöhnlich, aber gut an dieser Folge ist nur Gabys Idee zum Schluss, die dann für den Abschlusslacher sorgt.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler: Wolfgang Kaven
Tim: Sascha Draeger
Karl: Niki Nowotny
Klößchen (Willi): Manou Lubowski
Gaby: Rhea Harder
Kommissar Glockner: Wolfgang Draeger
Professor Vierstein: Volker Bogdan
Juwelier Andresen: Eberhard Haar
Richie: Leonard Mahlich
Bert: Daniel Welbat
Ettel: André Minninger
und Oskar, der schwarz-weiße Cockerspaniel

Trackliste:

1. King of Grusel
2. Wo ist Oskar?
3. Fliegerbombenalarm
4. Ein „glänzender“ Ferienjob
5. Da ist was faul!
6. Plan B
7. Wie vom Erdboden verschluckt
8. Ab durch den Gully
9. Einfach genial
10. Die Bombe platzt

Technik-Credits:

Buch: Katja Brügger nach Motiven von Stefan Wolf
Produktion und Regie: Heikedine Körting
Redaktion: Maike Nagel / Wanda Osten
Geräusche: Wanda Osten
Effekte: André Minninger
Cover Illustration: Comicon S.L. – nach Artwork-Vorlagen von Reiner Stolte
Rahmendesign: KB&B – Gestaltung: Atelier Schoedsack
„TKKG – Die Profis in spe“: Bonda / Büscher
Eine Produktion der SONY MUSIC ENTERTAINMENT (Germany) GmbH (c) 2013

Die Ausstattung:

Die Hörspiel-CD steckt in einem Jewel-Case und ist in „TKKG-Blau“ bedruckt. Das Booklet-Faltblatt, das Gaby und ihren von der Leine gelassenen Hund Oskar zeigt, enthält eine Aufstellung der bereits veröffentlichten Folgen ab Folge 100. Dazu gibts noch die Sprecher und ihre Rollen sowie die Technik-Credits auf der Rückseite nachzulesen.

Mein Fazit:

Die Grundidee, wer hier was vorhat, ist auch von den jüngsten Hörern sehr schnell zu durchschauen. Recherchen gibts auch wenig bis keine, weil halt alles relativ klar ist. Und deshalb besteht diese Folge aus erstaunlich und ungewöhnlich viel Naivität und ziemlich breitgetretenen und langgezogenen Szenen, die die Spannung nicht steigern, sondern eher auf die Nerven gehen, weil sie ohrenscheinlich nur Minuten schinden sollen.

Wenn Gaby hier nicht einmal recht hart angefasst würde, bräuchte diese Folge gar keine Altersempfehlung. Gefühle zu zeigen ist ja durchaus super, aber hier wirkt alles nur künstlich und unglaubwürdig.

Hoffentlich haben es TKKG beim nächsten Mal wieder mit einem Gegner zu tun, der die grauen Zellen etwas anstrengt … die hier taten das nicht.

1 Audio-CD mit 59 Minuten Spieldauer
Vom Verlag empfohlen ab 6 Jahren
EAN: 887654415622

www.natuerlichvoneuropa.de
www.tkkg.de

Der Autor vergibt: (2/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)