TKKG – Die ewige Finsternis (Folge 184)

Die Handlung:

Wintersonnenwende, kurz vor Weihnachten – die Millionenstadt erstrahlt wie jedes Jahr im Glanz der unzähligen Lichterketten. Auf der Jagd nach den letzten Geschenken strömen ie Menschen durch die Einkaufsstraßen. Tim, Karl, Gaby und Klößchen flüchten vor dem Weihnachtstrubel und gönnen sich einen spannenden Kinoabend. Doch gleich zu Beginn der Vorstellung fällt der Strom aus. Und das nicht nur im Kino. Eine unheimliche Finsternis legt sich über die gesamte Stadt! Die längste Nacht des Jahres beginnt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Im Süden Deutschlands hats noch 25 Grad und seit ein paar Wochen gibts Lebkuchen im Supermarkt (jetzt schmeckt der wenigstens noch) … da reiht sich die vorgezogene Weihnachtsfolge der TKKG-Bande Ende September prima in diese seltsame Reihe ein und fällt gar nicht auf, auch wenn es dieses Jahr noch eine TKKG-Folge geben wird.

Auffällig ist allerdings der Titel, der eher nach einem Gruselhörspiel klingt. Spätestens aber, wenn Karl alle paar Minuten aus seinem Computerhirn heraus zitiert, wissen wir, das dem nicht so ist. Unter anderem erfahren wir dabei was die „Wintersonnenwende“ und ein „Gasometer“ sind, welches die Vor- und Nachteile von Elektroheizungen sind, wie ein Nachtsichtgerät funktioniert und was „Cui bono“ auf Deutsch heißt.

Was wir noch wissen ist, dass diese Folge letztes Jahr zu Weihnachten besser gepasst hätte, denn Willi erinnert an den im letzten Jahr Winterloch füllenen Hype um den angeblich endenden Maya-Kalender und den angeblich daraus resultierenden Weltuntergang. Beides fand ja bekanntlich nicht statt. Und auch die Debatte um den Atomausstieg ist außerhalb der TKKG-Welt längst vorbei. Das Wort „Atomstrom“, das in diesem Zusammenhang fällt, erinnert an Bello, den sprechenden Hund, der von Loriot unterstützt „Herr Otto Mohl, fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom!“ sagen soll.

Was aber in dieser Folge stattfindet, sind Raubüberfälle, während flächendeckend in der „Millionenstadt“ ständig der Strom ausfällt. Warum Tim allerdings in Slapstick-Manier bei der Täterverfolgung über eine Schublade stolpert, obwohl er eine Taschenlampe dabei hat, das verwundert dabei schon. Und wieso kann und sollte Oskar einer Ölspur folgen? Und wieso kann die Verwaltung einer „Millionenstadt“ auf ihren Monitoren nicht erkennen, an welcher Stelle des Netzes der rasante Stromverbrauch zu finden ist, der für Probleme sorgt? Und wieso zeigt Herr Schrauber den Leuten Grafiken, deren Aussage nicht mal für die SENDUNG MIT DER MAUS taugt, aber von den TKKG-Freunden als Belastungsmaterial gedeutet wird? Denn dass in der Bevölkerung morgens und abends mehr Strom verbraucht wird, das ist bekannt, seitdem es Strom gibt.

Strom hier und da … oder halt auch nicht … Spannung, verzweifelt gesucht! Die gesamte Haupthandlung verkommt zur Nebensache, wenn es ständig und dauernd um Strom geht. Das Wenige an Recherche und „Abenteuer“, das es hier zu erleben gibt, haben wir sonst in wenigen TKKG-Minuten abgefrühstückt.

Sprecherleistung

Da die Sprecherleistung in der Regel bei TKKG-Hörspielen prima ist, gehe ich da eigentlich nicht gesondert drauf ein. Hier allerdings fällt auf, dass „Die Gangster der Finsternis“ allesamt eine im Vergleich zu den Detektiven extrem steife Leistung anbieten. Kein einziges Gefühl kommt glaubhaft im Ohr des Hörers an. Alles Gesprochene (oder Gerufene) klingt gestellt und künstlich. Das trübt den Hörspaß extrem … und der ist eh schon ziemlich dünn bei dem Oberthema.

Aufnahmefehler

Am Ende von Track 5 gibt es einen Aufnahmefehler zu hören. Hier bricht der Sprecher mitten im Satz ab, als er sagt „Langsam gingen sie zum Taxi zurück und fuhren nachdenklich …“ und dann kommt ein Worte fressender „Blubser“ und Hintergrundmusik. Das hätte die Technik bei der Endabnahme hören müssen.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler: Wolfgang Kaven
Tim: Sascha Draeger
Karl: Niki Nowotny
Klößchen (Willi): Manou Lubowski
Gaby: Rhea Harder
Kommissar Glockner: Wolfgang Draeger
Karl-Walter Wichtigmann: Heinz Lieven
Klaus Schrauber: Gordon Piedesack
Leopold Odenhafer: Rüdiger Schulzki
Franz: Henry König
Bert Barf: Robert Steudtner
Wilfried Wattinger: Mike Olsowski
Heinz: Alexander Mettin
und Oskar, der schwarz-weiße Cockerspaniel

Trackliste:

1. Die dunkelste Nacht des Jahres
2. Wirbel im Polizeipräsidium
3. Ein mutiger Beschluss
4. Gefährliche Nachtwache
5. Auf frischer Tat ertappt?
6. Ziemlich verdächtig!
7. Die heiße Ölspur…
8. Die Gangster der Finsternis schlagen zu
9. Messerscharf kombiniert
10. Im Herzen der Monstermaschine
11. Wärme für alle!

Technik-Credits:

Buch: Martin Hofstetter nach Motiven von Stefan Wolf
Hörspielbearbeitung und Effekte: André Minninger
Redaktion: Wanda Osten, Maike Nagel
Geräusche: Wanda Osten
Effekte: André Minninger
Produktion und Regie: Heikedine Körting
„TKKG – Die Profis in spe“: Bonda / Büscher
Cover Illustration: Comicon S. L. – nach Artwork-Vorlagen von Reiner Stolte Rahmendesign: KB&B
Gestaltung: Atelier Schoedsack

Die Ausstattung:

Die Hörspiel-CD steckt in einem Jewel-Case und ist in „TKKG-Hellblau“ bedruckt. Das Booklet-Faltblatt, dessen Front extrem gut zum Titel passt, weil dunkel, enthält eine Aufstellung der bereits veröffentlichten Folgen ab Folge 100. Dazu gibts noch die Sprecher und ihre Rollen sowie die Technik-Credits auf der Rückseite nachzulesen.

Mein Fazit:

Mal im Ernst … wie viele sechsjährige TKKG-Fans kennt die Welt, die sich für Stromverbrauch und alternative Energiegewinnung interessieren? Keinen? Sehe ich auch so. Aber auch bei der älteren, treuen Anhängerschaft wirds ähnlich sein. Stromverbrauch ist sicher ein Thema, aber keins, dem man sich in einem Kinder- und Jugendhörspiel widmen kann. Es ist schlichtweg einfach nicht spannend, auch wenn der Autor und die Hintergrundmusik es dem Hörer gern unterjubeln würden.

Die bösen Buben der Folge sprechen zudem allesamt steif und bringen keine Stimmung rüber. Da passt dann auch der eher müde klingende Abschlusslacher gut ins schwache Gesamtbild, das auch noch in einem Track mit einem technischen Defekt aufwartet. Insgesamt eine der schwächsten Folgen, die ich je von der TKKG-Bande gehört habe. Hoffentlich wird die Jagd auf den „unsichtbaren Dieb“ in der nächsten Folge wieder spannender.

1 Audio-CD mit 60:38 Minuten Spieldauer
Vom Verlag empfohlen ab 6 Jahren
EAN: 887654415721

www.natuerlichvoneuropa.de
www.tkkg.de

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