TKKG – Tyrannai Kommando Eins (Folge 212)

Die Handlung:

An der Internatsschule häufen sich verbrecherische Zwischenfälle: Diebstähle, fiese Erpressungen, Mobbing. Schließlich trifft es auch Frau Meerbott, die Sekretärin des Direktors. Der mit Edding auf ihren Unterarm gekritzelte Schriftzug „K1“ bringt Tim, Karl, Gaby und Klößchen auf die Spur von „Kommando Eins“ und einen gerade aufflammenden Bandenkrieg. TKKG müssen dringend die Drahtzieher finden. Um diesen auf die Schliche zu kommen teilen sich TKKG auf, treten den Gangs bei und stürzen sich in ein gefährliches Abenteuer… (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Der Klappentext klingt auch wieder verdächtig nach einem handfesten Abenteuer. Wie glaubwürdig es aber ist, dass sich die (sicher) internat-, wenn nicht sogar stadweit bekannten und eigentlich extrem harmlosen und immer hilfsbereiten TKKG in eine Jugendgang einschleusen können. Wobei, so wie Tim in den letzten Folgen gezeichnet wurde, passt er da eigentlich prima hin … Wie viele Kommandos gibts denn da eigentlich so, wenn die sich schon durchnummerieren müssen, um den Überblick zu behalten, wer denn jetzt zu welchem gehört?

Und in der Tat scheints (zumindest in dieser Geschichte) zwei rivalisierende (Jugend-)Gangs zu geben. „Kommando 1“ und die „Panther“. Beide kamen mir bei der Vorstellung aber nicht sonderlich glaubwürdig rüber. Allzu harmlos wird da geredet und der Umgangston klingt seltsam aufgesetzt. Dass die „Bandennamen“ der Mitlgieder albern sind, fand ich … kann aber bei anderen Hörern sicher auch anders ankommen.

Dass man auf jede der beiden Gangs einfach zugehen kann, um zu fragen, ob man mitmachen darf … fand ich auch eher seltsam. Um sich als „loyal“ zu beweisen, soll man dann allerdings Schutzgeld erpressen, was dann aber schon eine eher handfeste Nummer ist. So ganz konsequent wird das Ganze hier also nicht durchgespielt. Auf der einen Seite zu harmlos nett, auf der anderen Seite pseudo-cool … und auf der dritten Seite vielleicht Verbrecher? Dass das „knallharte Typen“ sind, glauben offenbar nicht mal TKKG, denn nach Willis Bemerkung sind sie amüsiert … bis sie jemand erschießen will, was ja nun auch zum neuen „TKKG“ gehört.

Der Einfachheit halber teilen sich TKKG also auf. Eine Hälfte soll bei der einen, die andere bei der anderen Gang einsteigen, um herauszufinden, ob da was abgeht, das man Papi Glockner erzählen könnte/sollte.

Zum Augen verdrehen ist allerdings der Versuch, der ganzen Schule beizubringen, dass TKKG nach 211 Folgen auf einmal super cool, mies drauf und untereinander zerstritten sind. Das glaubt doch weder der Hörer, noch die Schüler .. oder? Ne, die Schüler haben das laut Autor ohne Gegenfragen gekauft.

Und dann das Gespräch mit dem Boss von K1 … der offenbar gar nicht der Boss ist. Harmlose Schriftsprache, die alles an Spannung und Dramatik plättet, was bis dahin leidlich vorhanden war. Und warum gibt der „knallharte Verbrecher“ eigentlich so bereitwillig Auskunft? Für die Story wichtig, klar, aber nachvollziehbar ist das überhaupt nicht.

Die Unglaubwürdigkeiten reihen sich weiter lustig aneinander … bis endlich mal einer kapiert, dass irgendwas bei den Neo-TKKG nicht stimmt. Ich hätte sonst auch abgeschaltet, kein Witz, das war ja nicht zum Aushalten! Ach so, und dass es Tim wundert, dass Kommissar Glockner eine verbrecherische Rockergang schon kennt … auch nicht nachvollziehbar.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler – Wolfgang Kaven
Tim – Sascha Draeger
Karl – Tobias Diakow
Klößchen (Willi) – Manou Lubowski
Gaby – Rhea Harder
Kommissar Glockner – Wolfgang Draeger
Kommissar Schalavsky – Flemming Stein
Frau Meerbott – Elga Schütz
Olaf Herzog – Christian Concilio
Mark „Gold“ Goldkind – Marco Schäffler
Stefan „Finger“ Neubinger – Valentino Karl
Ben – Ivo Divo
Axel „Axt“ Pfeiffer – Woody Mues
Astrid „Nadel“ Brunner – Maria Hönig
Jens „Hammer“ Behnen – Jannik Endermann
Patrick Holzer – Louis Körting
Helmer „Keule“ Heim – Alexander Merbeth
und Oskar, der schwarz-weiße Cockerspaniel

Trackliste:

1. Überraschung in der Besenkammer
2. Panther
3. Kommando Eins
4. TKKG gibt es nicht mehr
5. Zwei Typen auf der Rückbank
6. Tim gegen Klößchen
7. Absichtlich in die Falle
8. Nicht zu fassen!
9. Macht ist meine Leidenschaft
10. Finale furioso

Technik-Credits:

Buch: Martin Hofstetter nach Motiven von Stefan Wolf
Produktion und Regie: Heikedine Körting
Redaktion: Svenja Bartsch, Wanda Osten
Geräusche und Effekte: Wanda Osten, André Minninger
Coverillustration: Comicon S.L. nach Artworkvorlagen von R. Stolte
Rahmendesign: KB&B – Gestaltung: Atelier Schoedsack
„TKKG – Die Profis in spe“: Bonda/Büscher
(c) 2018 – Eine Produktion der Sony Music Entertainment Germany GmbH

Die Ausstattung:

Die Hörspiel-CD steckt in einem Jewel-Case und ist in „TKKG-Blau“ bedruckt. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Aufstellung der bereits veröffentlichten Abenteuer ab Nummer 100 und sechs ausgewählte Cover. Dazu gibts noch die Sprecher und ihre Rollen sowie die Technik-Credits auf der Rückseite nachzulesen.

Mein Fazit:

Ach du meine Güte, was war das denn jetzt schon wieder? Dass TKKG nun reifer und handfester werden sollen, ist ja nun schon seit einigen Fällen rübergekommen … und es geht auch immer noch nicht auf. Aber, wer um Himmels Willen geht denn davon aus, dass nach über 200 Folgen Zusammenhalt auf einmal aus der „TKKG-Bande“ gefährliche und knallharte Gangmitglieder werden? Und alle aus der Schule nehmens einfach so hin und keiner fragt nach, was denn jetzt auf einmal los ist?

Klar ist die Grundidee interessant und auch die Auflösung passt, aber der ganze Fall passt nicht zu einer etablierten Jugendserie, deren Protagonisten stadtweit bekannt für das Gute eintreten und immer allen helfen. Für den Start einer neuen Serie wäre das absolut ok … ein paar Jugendliche, die sich in eine Gang einschleusen, um herauszufinden, was die so treiben.

Nur, auf „TKKG“ lässt sich das Ganze überhaupt nicht übertragen, so gar nicht. Hier wirkt jeder Dialog vor anderen gezwungen cool und auch die echten Gangster kamen irgendwie lauwarm rüber.

Was nicht zuletzt daran lag, dass die Bösewichte hier leider schauspieltechnisch vor dem Mikro nicht wirklich überzeugen konnten und ihre Texte einfach nur rhythmisch runterlesen (obwohl ironischerweise angeblich an der Schauspielschule unterrichtet!) und sie zusätzlich auch noch schrecklich gestelzte Dialoge untereinander führen müssen, die wenig mit authentisch gelebter Sprache und noch weniger mit Gangsprache zu tun haben. Da passt echt so gar nichts. Denn plötzlich gibts (mal wieder beim neuen „TKKG“) echte Morddrohungen und Lebensgefahr.

Eine prima Story-Idee, die als Nicht-TKKG-Roman sicher gut funktioniert hätte. Leider wurde die hier nur soundtechnisch prima umgesetzt und macht so wenig Spaß.

Audio-CD
Spieldauer: 58:10 Min.
Vom Verlag empfohlen ab 8 Jahren
1. Auflage, November 2019
EAN: 190759453223

www.natuerlichvoneuropa.de
www.tkkg.de

Der Autor vergibt: (2/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (4 Stimmen, Durchschnitt: 4,00 von 5)