TKKG – Geiselnahme im Villenviertel (Folge 211)

Die Handlung:

Klößchen will eigentlich nur sein Taschengeld von seinem Schülerkonto abheben, um seine Freunde Tim, Karl und Gaby zu einem Eis einzuladen. Genau in diesem Augenblick wird die kleine Filiale der Taunitz-Privatbank Schauplatz eines Raubüberfalls. Aber die Verbrecher wollen nicht nur das schnelle Geld – sie nehmen Geiseln und erpressen Lösegeld. Bald ist die Bank umstellt von unzähligen Polizisten. Es sind bange Minuten in der Filiale für TKKG und erst der Anfang eines gefährlichen Falls! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Bevor wir uns so richtig auf das von Willy auszugebende Eis freuen können, gehts hier auch schon los. Banküberfall … und TKKG sind mittendrin und dabei. Irgendein Schlaumeier meint zu wissen, dass die in der Regel nach einer Minute vorbei sind … ist ja auch nachvollziehbar … aber dieser hier nicht. Der zieht sich … warum? Und warum ist einer von den beiden Räubern so höflich zu allen und drückt sich so gewählt aus?

Offenbar haben sich die zwei Diebe nicht nur einen einfachen Rein-Raus-Raub vorgenommen, sondern auch eine Geiselnahme mit passender Lösegeldforderung ist geplant. Alles inklusive geforderter Luftevakuierung und so. Wie die allerdings unbemerkt ablaufen soll, hab ich mich schon gefragt, beim heutigen Stand der satellitengestützten Luftüberwachung.

Die vorläufige Antwort bekommen wir nach ein paar weiteren bangen Minuten. Aber, als alles sich (auch vorläufig) wieder entspannt, macht Tim mal wieder einen auf übermütig und will den Räubern hinterherjagen. Hat er vergessen, dass die bewaffnet und in der Überzahl sind? Als ob die Frage nicht schon interessant genug wäre … wieso lassen sich die restlichen TKKGs von dieser Idee anstecken? Erst wollen sie so schnell wie möglich aus der Situation raus und auf einmal können sie gar nicht genug davon bekommen? Das passt nicht. Mutig sein ist super … aber das ist so unglaubwürdig wie gefährlich.

Und da wir ja seit einigen Folgen bei einer gefühlten Altersempfehlung von 12+ sind, wollen die Gangster sich Tim entledigen … endgültig. Nachvollziehbar, strafverschärfend, aber für eine Kinder- und Jugendserie unpassend brutal.

Wir hätten also Tim in Gefahr, der Rest der Bande und vor allem die Eltern in Sorge, Kommissar Glockner hin- und hergerissen zwischen Lob und Tadel … und Gangster, die nicht viele Skrupel haben.

Kommt Tim wohl halbwegs ungeschoren aus seiner Einzelkämpfer-Aktion wieder raus? Vor allem … wo es doch eine interessante Wendung gibt, die es für ihn nicht leichter macht. Und wie erfolgreich ist die Detektivbande ohne ihren Häuptling?

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler – Wolfgang Kaven
Tim – Sascha Draeger
Karl – Tobias Diakow
Klößchen (Willi) – Manou Lubowski
Gaby – Rhea Harder
Kommissar Glockner – Wolfgang Draeger
Kommissarin Mandelbaum – Christiane Leuchtmann
Herr Sauerlich – Henry König
Frau Sauerlich – Marianne Bernhardt
Frau Glockner – Heidi Berndt
Frau Vierstein – Ingeborg Kallweit
Pilot – Don Jayakody
Feuerwehrmann – Roman Rossa
Kommissar Krause – Constantin Stahlberg
Nils Falkner – Peter G. Dirmeier
Paula Rundhaus – Gabi Libbach
Konstantin Weiß – Oliver Böttcher
Yannis Beer – Romanus Fuhrmann
Arthur Borgmann – Heiko Wohlgemuth
Mareike Schmuck – Katrin Decker
Frank Freitag – Peter Franke
und Oskar, der schwarz-weiße Cockerspaniel

Trackliste:

1. Das ist ein Banküberfall
2. Das Ultimatum verstreicht
3. Nervenprobe
4. Knigge, Maulwurf …
5. Der fehlende Anführer
6. … und Frost
7. Blamiert
8. Eine Planänderung tut not
9. Es gibt kein Zurück
10. Familie Von Teschendorff

Technik-Credits:

Buch: Martin Hofstetter nach Motiven von Stefan Wolf
Produktion und Regie: Heikedine Körting
Redaktion: Svenja Bartsch, Wanda Osten
Geräusche und Effekte: Wanda Osten, André Minninger
Coverillustration: Comicon S.L. nach Artworkvorlagen von R. Stolte
Rahmendesign: KB&B – Gestaltung: Atelier Schoedsack
„TKKG – Die Profis in spe“: Bonda/Büscher
(c) 2018 – Eine Produktion der Sony Music Entertainment Germany GmbH

Die Ausstattung:

Die Hörspiel-CD steckt in einem Jewel-Case und ist in „TKKG-Blau“ bedruckt. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Aufstellung der bereits veröffentlichten Abenteuer ab Nummer 100 und sechs ausgewählte Cover. Dazu gibts noch die Sprecher und ihre Rollen sowie die Technik-Credits auf der Rückseite nachzulesen.

Mein Fazit:

TKKG funktioniert einfach nicht mehr richtig. Das TKKG, das der Alt-Fan von früher kennt und bei dem die Altersempfehlung des Verlags noch stimmt, das heißt jetzt „TKKG junior“.

Dieses TKKG versucht vergeblich den Spagat zwischen erwachsenen Fällen und damaligem TKKG-Charme, was nicht klappt. Auf der einen Seite gibts flapsige Sprüche und immer mal wieder eingebauten Humor zur Auflockerung. Auf der anderen Seite gibts Gangster, die Tim umbringen wollen, Waffengewalt, Geiselnahme und Todesangst.

Überhaupt nicht passt dann das hier gezeigte, sprunghafte Gefühlsleben der Protagonisten. Erst passend zurückhaltend und ängstlich im Bedrohungsszenario und dann auf einmal übermütig, gar selbstmörderisch überheblich, obwohl der Gegner gar nicht einzuschätzen ist.

Das Motiv, das hier hinter allem steckt, ist nicht neu und die Story selbst recht schnell zusammengefasst, weil auch alle Einzelheiten mehrfach in Krimis aller Art schon durchgekaut wurden.

Ein durchaus spannender Fall … in den TKKG aber irgendwie künstlich hineingeschrieben wurden und das fühlt sich auch so an.

Audio-CD
Spieldauer: 72:21 Min.
Vom Verlag empfohlen ab 8 Jahren
1. Auflage, September 2019
EAN: 190759117521

www.natuerlichvoneuropa.de
www.tkkg.de

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