TKKG – Diamantenrausch auf der A9 (Folge 214)

Die Handlung:

Auf einem Rastplatz der Autobahn A9 wird ein Werttransportfahrzeug überfallen und Diamanten im Wert von sieben Millionen Euro erbeutet. Tim, Karl, Gaby und Klößchen
werden zwar Zeugen der spektakulären Flucht, von den Räubern fehlt allerdings jede Spur – sehr zum Missfallen von Frau Mathilda Guggenheim, der eigentlichen Besitzerin der Juwelen. Sie lässt TKKG wissen, dass sich unter den gestohlenen Edelsteinen auch die „Prinzessin von Botswana“ befindet – ein ganz besonderer, pinkfarbener Diamant, und verspricht TKKG 70.000 Euro, wenn sie ihre geliebten Diamanten wiederfinden. Tim, Karl, Gaby und Klößchen brauchen nicht nur ihre gesammelte kriminalistische Erfahrung, sondern auch ihren ganzen Mut, um diesen Fall zu knacken! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Der Klappentext klingt schon mal spannend, wirft aber die Frage auf, warum die Eigentümerin der geklauten Juwelen gerade TKKG beauftragt und mit einer satten Erfolgsprämie anlockt. Oder ist die Suche öffentlich ausgeschrieben? Oder … Gott bewahre … ist vielleicht sogar die Polizei eingeschaltet worden? Wir werden es mutmaßlich erfahren!

Aber erst mal müssen die Klunker gestohlen werden. Das wird zügig erledigt. Jetzt kommt die Flucht, bei der TKKG ein wenig zu sehr mittendrin sind und nicht nur Zuschauer. Dann wirds schmerzhaft und lebensbedrohlich und anschließend gehts ab zum mürrischen Kommissar Schalavsky … Gabis Papi ist nämlich im Urlaub. Ein hektischer Start in den neuen Fall … den TKKG ja eigentlich auch noch gar nicht haben.

Was macht man da? Man hilft ein wenig nach … denn, was für ein Zufall … nicht nur wohnt die Bestohlene im gleichen Ort wie die Kids … nein, sogar in der gleichen Straße wie Willi … und sie kennt ihn sogar! Na, wenn das so ist …

Wir holen uns also den Fall igeninitiativ selbst und nebenbei erklärt uns Karl, warum Diamanten eigentlich so wertvoll sind und woraus sie so bestehen. Seltsam, dass beim „neuen TKKG“ solche recht einfachen FÜNF-FREUNDE-Erklärungen für die jüngsten Hörer mit dabei sind, während auf der anderen Seite Brandsätze geschleudert und Menschen mit dem Tod bedroht werden. Das passt mal wieder gar nicht zusammen … oder nur mir nicht, könnte natürlich auch sein.

Dann gehts auf einmal so schnell, dass ich verdutzt auf die Restzeitanzeige meines CD-Players geguckt habe … die Hälfte ist erst rum und wir haben schon den ersten Verdächtigen festgenommen? Kommt da noch irgendwas mit Insiderhandel, Versicherungsbetrug oder irgendwas, das den Hörer durch eine unerwartete Wendung überrascht oder werden jetzt nur noch einzeln die restlichen Bösewichter verhaftet?

Tja, Karl findet etwas Interessantes heraus und bevor noch darüber diskutiert werden kann, entscheidet Tim, dass bloß nicht die Polizei eingeschaltet werden sollte. Stattdessen wollen TKKG die Aktion selbst durchführen. Klar, weil eine Gruppe Jugendlicher ja so gute Erfolgsschancen hat, bei einem Aufeinandertreffen mit skrupellosen Juwelenräubern … Kindlicher Übermut und Selbstüberschätzung … zwei Markenzeichen vom neuen Tim und vom neuen TKKG. Lachen musste ich dann, als er wenig später genau zu dieser Erkenntnis kommt und einlenkt …

Tinitus-fiependes Rostscharnier-Quietschen im Hintergrund, wenns spannend wird, gibts auch. Das tat aber mal richtig in den Ohren weh!

Weh tat auch das Drittelwissen im Bereich IT, das hier keine unwesentliche Rolle in der Überführung der Täter spielt. Wenn der „IT-Nerd“ dieser Folge schon ein dicker, Pizza essender Typ ist, was mal ein Klischee in den 1990ern war, wieso hat er dann so überhaupt nichts drauf bzw. so gar keine Ahnung? Und wieso kommt die Polizei nicht auf die gleiche Idee wie Computer-Karl, dessen simpler Einfall nicht im Entferntesten zum Erfolg führen könnte, hätte der IT-Nerd … aber, darüber hatte ich ja schon gemeckert.

Und dass man im Darknet zwar Verbotenes kaufen kann, aber keiner so einfach an Infos kommt … auch wenn er Karl heißt … sollte auch dem Autor dieser Story nachvollziehbar erscheinen. Tuts aber nicht. Jeder, der auch nur ein wenig Ahnung hat, wird hier minutenlang die Augen verdrehen. Wer gerade mal weiß, wo man den Computer einschaltet, den wirds nicht stören.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler – Wolfgang Kaven
Tim – Sascha Draeger
Karl – Tobias Diakow
Klößchen (Willi) – Manou Lubowski
Gaby – Rhea Harder
Georg – Gordon Piedesack
Mathilda Guggenheim – Sandra Keck
Hans Theodor Meier-Lütt – Till Huster
Juliane von Hengstberg – Mignon Remé
Ludwig Eumler – Holger Wemhoff
Andreas Lehmbrock – Christian Rudolf
Pizzabote – Woody Mues
Daniel Groß – Robin Brosch
Frauke Wiesner – Neda Rahmanian
Kommissar Krause – Constantin Stahlberg
Kommissar Schalavsky – Stephan Schad
und Oskar, der schwarz-weiße Cockerspaniel

Trackliste:

1. Flucht durch die Rettungsgasse
2. Brandgefährlich
3. Die Prinzessin von Botswana
4. Kopie
5. Der richtige Riecher
6. Tränen lügen nicht
7. Sitting Bull
8. Hans Theodor Meier-Lütt
9. Das perfekte Verbrechen
10. Künstlicher Stau

Technik-Credits:

Buch: Martin Hofstetter nach Motiven von Stefan Wolf
Produktion und Regie: Heikedine Körting
Redaktion: Svenja Bartsch, Wanda Osten
Geräusche und Effekte: Wanda Osten, André Minninger
Coverillustration: Comicon S.L. nach Artworkvorlagen von R. Stolte
Rahmendesign: KB&B – Gestaltung: Atelier Schoedsack
„TKKG – Die Profis in spe“: Bonda/Büscher
(c) 2020 – Eine Produktion der Sony Music Entertainment Germany GmbH

Die Ausstattung:

Die Hörspiel-CD steckt in einem Jewel-Case und ist in „TKKG-Blau“ bedruckt. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Aufstellung der bereits veröffentlichten Abenteuer ab Nummer 100 und sechs ausgewählte Cover. Dazu gibts noch die Sprecher und ihre Rollen sowie die Technik-Credits auf der Rückseite nachzulesen.

Mein Fazit:

Wer so überhaupt keine Ahnung von Computern hat, den wird es nicht stören, was andere hier die Handfläche vor die Stirn schlagen lässt. Mir hats nämlich ziemlich den Fall vermiest. Wenn man schon IT-Zeug in sein Abenteuer mit einbaut, dann bitte Nachvollziehbares, das auch glaubhaft und überzeugend ist! Einfach ein paar Begriffe in den Kontext zu werfen, in der Hoffnung, dass das jemanden beeindruckt, reicht nicht.

Das sieht dann aus wie in den TV-Nachrichten, wenn über „Cybercrime“ berichtet wird, im Studio das Licht ausgeht, die „Matrix“-Zeichenkolonnen über den Bildschirm rauschen und Hoodie-tragende Kapuzentypen gezeigt werden, weil … so sehen sie halt aus, die Hacker … nicht!

Blendet man das aber mal komplett aus, kann sich der Hörer hier durchaus turbulent und abwechslungsreich unterhalten lassen. Direkt von A nach B gehts nämlich nicht. Es wird eine Menge ermittelt und einiges muss aufgedröselt werden, bis die Hintergründe tatsächlich geklärt sind.

Allein die Lebensgefahr, die auf der einen Seite häufig besteht … und die harmlose Erklärung von Begriffen für die Jüngsten, die wir vom Verlag von seinen Kinder- und Jugendhörspielen gewohnt sind, auf der anderen Seite … passt für mich nach wie vor nicht zu TKKG und zusammen schon gar nicht.

Audio-CD
Spieldauer: 68:44 Min.
Vom Verlag empfohlen ab 8 Jahren
1. Auflage, März 2020

www.natuerlichvoneuropa.de
www.tkkg.de

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