Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Mann im Mond, Der (Offenbarung 23, Folge 27)

_Altbekannt? Die Mondlandung war nur ein Fake_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätsel wird gelöst.

Der Wettlauf zum Mond – die Amerikaner haben ihn am 21. Juli 1969 gewonnen, als der Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch die Oberfläche des Erdtrabanten betrat. Oder war alles ganz anders – eine gigantische Inszenierung, um die Welt zu täuschen und technischen Fortschritt dort zu suggerieren, wo keiner war? Der Berliner Student Georg Brand findet bei seinen Recherchen heraus, warum damals das eigentliche, von John F. Kennedy begonnene Raumfahrtprojekt auf jeden Fall scheitern musste.

_Der Autor und die Macher_

Jan Gaspard ist ein Pseudonym. Der reale Mensch hat immerhin eine Mailadresse – das ist doch schon mal was. Laut Verlag soll der Rechercheur für Unternehmer wie Axel Springer, Ross Perot, Rupert Murdoch und sogar Dick Cheney gearbeitet haben. Wer’s glaubt, sollte ihn engagieren. Er zeichnet für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren in der Titelmelodie – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Die Aufnahmeleitung oblag Anno Storbeck.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) [Das Bernsteinzimmer 3887
15) [Durst! 3900
16) [Krauts und Rüben 3934

|5. Staffel:|
17) [Die Waterkant-Affäre 4340
18) [Menschenopfer 4362
19) [Angst! 4537
20) [Die Pyramiden-Saga 4554

Einschub: 21) [Jack the Ripper 4875 (Live-Lesung)

|6. Staffel:|
22) [Der Fluch des Tutanchamun 5040
23) [Der Jungbrunnen 5171
24) [Ausgespäht und Ausgetrickst 5229
25) [Sex and Crime 5260

|7. Staffel:|
26) [Wer hat Angst vor Norma Jeane? 5403
27) Der Mann im Mond
28) Der Untergang der MS Estonia
29) 9-11

Mehr Infos: http://www.offenbarung-23.de sowie http://wiki.jan-gaspard.net/ und http://www.vertraue-niemandem.net.

_Die Sprecher_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt:

„Stimme der Wahrheit“: Friedrich Schoenfelder (David Niven, Peter Cushing, Vincent Price)
Ian G.: Till Hagen (Kevin Spacey, Billy Bob Thornton)
Georg Brand alias T-Rex: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale)
Nat Mickler: Helmut Krauss (Marlon Brando, James Earl Jones)
Kim Schmittke: Dietmar Wunder (Daniel Craig)
Miles Davison, NSA: Michael Pan (Martin Short, Brent ‚Data‘ Spiner)
John F. Kennedy: Oliver Siebeck (‚Vegeta‘ in „Dragon Ball Z“, ‚Velal‘ in „Deep Space Nine“)
Neil Amstrong: Tobias Kluckert (Tyrese Gibson, Seth Rogen)
McCandless: Lutz Schnell (Kevin Chapman, Eddie Marsan)
Buzz Aldrin: Rainer Fritzsche
Tatjana Junk alias Nolo: Marie Bierstedt (Kirsten Dunst, Kate Beckinsale)
Intro: Benjamin Völz (Keanu Reeves, James Spader) & Jaron Löwenberg (Adrien Brody in „King Kong“)

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“ und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen. Inzwischen hat der Arzt Nathan Mickler Nolo in dieser Rolle abgelöst.

_Handlung_

Georg liegt am Montag nach einem turbulenten Wochenende auf der Couch bei Dr. Nathan Mickler, seinem Mentor und Helfer. Das Band läuft. Unser Hackerfreund hat in letzter Zeit böse Träume, geradezu Visionen, die er mit denen des heiligen Antonius vergleicht. Er berichtet, in seinen Träumen laufe er vor etwas oder jemandem davon. Dann keucht er: „Sie haben den Präsidenten umgebracht!“

Er meint John F. Kennedy, der im November 1963 einen Attentat zum Opfer fiel. Rückblende: JFK forderte in einer seiner ersten Reden, dass die Vereinigten Staaten einen Mann auf den Mond bringen sollten: Das amerikanische Raumfahrtprogramm sollte das der Russen übertreffen, die bereits Juri Gagarin in eine Umlaufbahn geschossen hatten.

Mickler erwähnt, er habe Georg auf der Ostseeinsel Ruden in der Nähe von Usedom gefunden. Auf Usedom hatten die Nazis Wernher von Brauns Raketenerprobungseinrichtungen betrieben. Und von Braun hatte später Kennedys Raketenprogramm so weit entwickelt, dass die Amis mit einer Saturn-V-Trägerrakete Apollo 11 auf den Mond bringen konnten. Die Frage ist nun: Was hatte Georg auf Ruden zu suchen?

Georg erzählt. Nach der letzten Sitzung mit Mickler am Freitag fuhr er mit seinem Kumpel Kim Schmittke seiner Freundin Nolo alias Tatjana Solnzekow hinterher. Die wollte aber nichts von ihm wissen, sondern drohte mit den Knarren finsterer Typen, die ihr folgten. Ein GPS-Sender erlaubte es Georg und Kim, sie dennoch zu verfolgen: nach Peenemünde. Dort standen in einem aufgelassenen Bergwerk die in Mainz gestohlenen Server Ian Gs. Sie waren Nolos Lebensversicherung (siehe Folgen 26 und 24).

Als Nolo und ihr Bruder wieder abgezogen waren, brach Kim das Schloss des Serverlagers auf. Georg wollte Ian Gs Daten klauen, doch das war gar nicht so einfach. Es gab kein WLAN, und die Server waren beschädigt. Er brachte eine Festplatte zum Laufen und sah sich die Dateien an: Ausgerechnet mit dem Mondprogramm hatten sie zu tun. Eine Tondatei enthielt die Funksprüche der Astronauten um Neil Armstrong – aber in einem Filmstudio! Flogen die Amis also wirklich zum Mond oder war das nur ein riesiger Fake?

Die National Security Agency (NSA) gab dazu 1974 mehrere Memoranden heraus, wonach die Bilder vom Mond echt seien. Die NASA wollte sogar ein Buch schreiben lassen. Dagegen sprechen aber Bill Kaesings Einwände von 1976, wonach alles eine Lüge war. Hatte Kaesing seine Informationen wohl von der NSA bekommen, aber was hatte er damit vor? Er war beim Militär, bei der Marine, und baute später die Triebwerke der Saturn-V-Rakete.

Deren Bau und alles andere im Mondprogramm kostete seinerzeit rund 30 Milliarden Dollar – eine schöne Stange Geld. Aber das Geld fehlte bei den Rüstungsausgaben, und das fanden die Produzenten von Rüstungsgütern, der militärisch-industrielle Komplex, alles andere als nett. Sie taten alles, um das Mondprogramm zu sabotieren, und schafften es, dass es nach Apollo 13 oder 14 eingestellt wurde. Die Kriegstreiber hatten für einen sehr lukrativen Krieg in Südostasien zu produzieren, nicht mehr für den Mondflug. Erst brachten diese Falken Kennedy um, dann durch Kaesings Lügentheorie seine größte Errungenschaft, das Mondprogramm.

Georg erzählt weiter. Kaum hatte er die Tondateien usw. abgehört, trat der amerikanische Agent Miles Davison von der NSA, den er von früher kannte (Folge 9), in den Serverraum. Er wollte unbedingt Trons Laptop haben …

_Mein Eindruck_

Jan Gaspard, der Autor mit dem Pseudonym, arbeitet immer noch die fünfziger und sechziger Jahre ab. Dies ist schon die zweite Episode, in der er die Ära John F. Kennedys abklopft. War der Selbstmord Marilyn Monroes nicht doch ein Mord? Und fand die Mondlandung vom Juli 1969 tatsächlich statt? In der Scheinwelt der Regierungen und Geheimdienste lassen sich auch Großereignisse inszenieren. Das hat Hollywood schon Anfang der siebziger Jahre so formuliert und gezeigt. Diesmal rennt Gaspard also offene Türen ein.

Was weiß er uns Neues zu bieten? Es ist weiß Gott nicht allzu viel. Ein paar NSA-Memoranden, dann die sattsam bekannte Theorie von Bill Kaesing, die Hollywoods Drehbuchautoren eine Steilvorlage lieferte, und schließlich die verblüffende Tondatei aus dem Filmstudio. In diesem Mondlandungs-„Projekt“ treffen also die Scheinwelten des Kinos und der Regierungspropaganda aufeinander und gehen eine unheilige Allianz ein. Es wäre nicht das erste Mal.

Doch wie gelangt dann Georg auf eine einsame Insel vor Usedom, quasi als moderner Robinson Crusoe? Dieses traurige Schicksal hat er einem Agenten der US-Regierung zu verdanken, wie könnte es anders sein? Es ist recht spannend inszeniert, wie sich Georg und Kim die Daten-Preziosen über die Mondlandung reinziehen und gleichzeitig unheimliche Geräusche sich nähernder US-Agenten im Hintergrund immer lauter werden.

Selbstredend kommen Kim und Georg nicht mehr rechtzeitig aus ihrem Bunker raus. Oder doch? Noch während Georg mit dem NSA-Agenten redet, der den Laptop Trons haben will, schleicht sich Kim durch den Hinterausgang hinfort. Georg spielt den Jesus-Part und lässt sich von den Schergen des Bösen um ein Haar opfern. Denn es ist ja schließlich das stets wiederholte Motto der Serie, dass die Wahrheit unsterblich sei und frei mache. Damit knüpft die Serie an das Motto von „Akte X“ an: „Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen.“ Im Gegensatz dazu ist jedoch die Wahrheit von „Offenbarung 23“ immer hier unten bei den Irdischen. Das macht die Serie so sympathisch und halbwegs glaubwürdig.

Die Episode endet in einem dramatischen Wettlauf um Leben und Tod, weit draußen auf der Ostsee. Georg kann sich trösten, dass er die NSA-Agenten von Kim und dem Laptop abgelenkt hat. Das finden die Agenten keineswegs lustig. Jetzt muss Georg bloß noch den Kopf über Wasser halten. Buchstäblich.

|Die Inszenierung|

In dieser Folge macht die Dramaturgie nicht mehr den Fehler wie in der Nitribitt-Episode „Sex and Crime“. Dort wurden jede Menge Informationen übereinandergestapelt, bis der arme Georg Brand davon schier erschlagen wurde – und wir mit ihm. In Folge 26 zeigte sich, dass dies nur die Vorbereitung auf den nächsten Blondinenfall war: Marilyn Monroes Tod. Parallel fand in Folge 26 die Story um den Agenten Ian G ihre Fortsetzung.

Auch Nolo, eine weitere verdächtig künstlich wirkende Blondine, geriet wieder ins Scheinwerferlicht. Mit Ian G, Nolo und Georg geht die Handlung in die nächste Runde. Das Mondlandungs-Fake spielt sozusagen nur die zweite Geige, aber das ist in Ordnung. Vorträge über Verschwörungen haben wir mittlerweile genug geboten bekommen.

_Unterm Strich_

Die in Folge 26 mit „Wer hat Angst vor Norma Jeane?“ begonnene (oder vielmehr weitergeführte) Dramaturgie der parallelen Handlungsführung zahlt sich auch diesmal aus. Nolo führt Georg zu ihrem Versteck, wo weitere Enthüllungen darauf warten, präsentiert zu werden. Zugleich steigt die Gefahr der Entdeckung und sogar des Getötetwerdens durch finstere Schergen des US-Geheimdienstes.

All dies liegt jedoch zum Glück bereits hinter Georg, denn er selbst liegt bereits auf der Couch seines Psychiaters. Den er hat er nach so viel Aufregung auch dringend nötig. Noch ein netter Trick, alles als große Rückblende aufzubauen. Aber er entrückt das spannende Geschehen aus der Welt eines James Bond in die Distanz der beschaulichen Rückschau, die Sicherheit garantiert.

Letzten Endes, so das Signal an den Hörer, geht es nicht um die Action wie bei Bond, Bourne & Co., sondern um die Info, genau wie in „Akte X“. Das ist begrüßenswert, denn genau das ist ja der Grund, warum man mehr über Verschwörungen und Regierungsschweinereien erfahren möchte. Die Dreckarbeit können dann immer noch Bond, Bourne & Co. erledigen.

Das Hörspiel ist von |Lübbe Audio| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden, und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der Inszenierung etwas Filmglamour. Die Story wartet in der Regel mit Verschwörungstheorien, Kurzinfos, Hacker-Eskapaden und allerlei zwielichtigen Aktionen auf.

|ca. 64 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-3685-2|
http://www.offenbarung-23.de
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http://www.lpl.de
http://www.luebbe-audio.de