Ward, J. R. – Blutopfer (Black Dagger, Band 2)

Band 1: [„Nachtjagd“ 5283

_Inhalt:_

Düster, erotisch, unwiderstehlich – die letzten Vampire kämpfen um das Schicksal der Welt

Sie sind eine der geheimnisvollsten Bruderschaften, die je gegründet wurden: die Gemeinschaft der |Black Dagger|. Und sie schweben in tödlicher Gefahr: Denn die |Black Dagger| sind die letzten Vampire auf Erden, und nach jahrhundertelanger Jagd sind ihnen ihre Feinde gefährlich nahe gekommen. Doch Wrath, der ruhelose und maßlos attraktive Anführer der |Black Dagger|, weiß sich mit allen Mitteln zu wehren. Die Schlacht beginnt!

Mitten in diesem Krieg bittet Darius, ein alter Kampfgefährte, Wrath darum, sich um seine Tochter Beth zu kümmern, die nichts von ihrer vampirischen Herkunft weiß. Schon bald gerät die junge Frau zwischen die Fronten, und Wrath muss erkennen, dass sein Schicksal unauflöslich mit ihr verbunden ist – denn Beth ist seine Shellan, seine unsterbliche Liebe, für die sich jedes Opfer lohnt. Und er muss auch alles riskieren, um Beth zu retten …

_Meine Meinung:_

Eines muss man J. R. Ward lassen: Man mag noch so oft „Mainstream, Mainstream“ rufen, aber die Autorin hat ihre Leser mit dem ersten |Black Dagger|-Roman an der „Seriennadel“ – auch wenn die Vermutung naheliegt, dass sie im Original stilistisch noch besser rüberkommt.

Band zwei der Serie bietet wieder zu Anfang ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen und Eigennamen, was den Lesern das Eintauchen in die Vampirwelt der Autorin erleichtert. Und weiter geht es mit dem erotischen Vampirpaar Wrath und Beth. Wrath hat die schöne Beth zu sich – und somit in das Haus ihres Vaters – eingeladen und verhält sich verwirrenderweise ausgesprochen kühl und distanziert ihr gegenüber – beinahe schon unhöflich. Er gesteht Beth, dass er Tausende Lesser (seelenlose Vampirjäger) getötet hat und erzählt ihr von „Omega“ (Gott und Luzifer) und der „Jungfrau der Schrift“ (hat die Vampire erschaffen) – und von seiner Bruderschaft |Black Dagger|.

Dann ändert sich seine Haltung ihr gegenüber, und Beth merkt, dass auch er – wie sie – verunsichert darüber ist, dass sie sich so stark zueinander hingezogen fühlen. Die sexuelle Energie zwischen ihnen wird immer stärker, und zum ersten Mal sieht Beth seine Augen, die er immer hinter einer dunklen Sonnenbrille verbirgt. Sie sind von einem blassen Grün, fast Weiß – Wrath ist beinahe blind. Es kommt, wie es kommen muss: Wrath und Beth lieben sich, was die Autorin – bis auf wenige „too much“-Ausnahmen, die dann eher das Gegenteil bewirken – sehr anregend umgesetzt hat.

Beth nimmt das kostbar eingerichtete Zimmer ihres Vaters in Augenschein und findet dort überall Fotografien von sich an den Wänden – und eines ihrer Mutter. Ihr wird bewusst, dass ihr Vater sehr reich gewesen sein muss.

Wrath und Rhage, einer der |Black Dagger|, beobachten unterdessen das Lesser-Zentrum und lassen sich auf einen Kampf mit drei Lessern ein – ein vierter schießt auf Wrath. Da beginnt sich Rhage in eine schuppige Kreatur/Bestie zu verwandeln, fällt über die Lesser her und richtet ein Gemetzel an. Danach verwandelt er sich wieder zurück, ist aber verletzt. Wrath und Beth kümmern sich um ihn – besonders Beth, was sie Wrath innerlich noch näherbringt, als er sieht, wie liebevoll sie Rhage pflegt. Und endlich gestehen sich Beth und Wrath ein, dass sie zusammenbleiben wollen.

Beth kehrt in ihre Wohnung zurück, doch kaum dort angekommen, wird sie ohnmächtig. Butch findet sie dort auf dem Boden liegend, und Beth bittet ihn, sie zu Wrath zu bringen, denn ihre „Transitition“ (Wandlung zur Vampirin) hat begonnen! Wrath steht ihr bei, sie trinkt von ihm und er fragt sie, ob sie seine „Shellan“ (Frau) werden will.

Havers, Marissas Bruder, sinnt immer noch auf Rache, weil ihre Verbindung mit Wrath zerbrach – auch wenn Marissa sie selbst löste. Die junge Vampirin denkt ständig an Wrath und ihre Zeit als seine „Shellan“, und sie verspürt wie jede verschmähte Frau Rachegedanken. Das ändert sich, als Butch Marissa im Haus der Black Dagger begegnet. Er ist fasziniert von ihrer Schönheit, und auch sie fühlt sich zu ihm hingezogen.

Beht wiederum steht zum ersten Mal Marissa und den Brüdern der Black Dagger gegenüber. Wrath nennt sie vor ihnen „Lielan“ (mein Liebstes) und die Brüder zeigen ihr deutlich ihre Verehrung. Beth erzählt Butch – vor dessen Augen sich Marissa dematerialsiert und dem dadurch bewusst wird, dass er in einem Haus voll mysteriöser Wesen gelandet ist -, dass sie alle Vampire sind und dass der Mann in dem explodierenden Auto (siehe Band eins) ihr Vater war.

Wrath nimmt mit der Jungfrau der Schrift (Analisse) Kontakt auf und bittet sie, ihm Beth zur Frau zu geben. Sie willigt ein, fordert aber von ihm, dass er sein Volk als König anführen soll. Butch fühlt sich in der Gemeinschaft der Vampire wohl. Besonders mit Vishous, einem Red-Soux-Fan, schließt er rasch Freundschaft.

Beth lernt derweil Wellsie, die Shellan des Black Daggers „Tohr“, kennen. Sie hilft Beth bei den Vorbereitungen zu der Hochzeitszeremonie. Doch bevor diese vollzogen werden soll, will Wrath Beth rächen und ihren „Vergewaltiger“ Billy R. zur Strecke bringen. Doch er stellt nicht nur ihn, sondern auch Mr X, den Anführer der Lesser. Dieser nennt Wrath den „Blinden König“. Die Jungfrau der Schrift vermählt Wrath und Beth – doch dann wird Beth von Mr X entführt …

J. R. Wards Stil ist schnörkellos, direkt und ohne Längen. Man liest die Black-Dagger-Bände weg wie geschnitten Brot. Mainstream hin, Mainstream her – die Texte wecken die düster-romantisch-erotische Note in uns und bescheren ein Stück dessen, was wir uns alle insgeheim wünschen: die große Liebe, die einzigartige Nähe zweier Liebenden, das Wesen, das zu einem gehört wie kein anderes – egal wie schwierig die Umstände auch sein mögen und über alle Zweifel erhaben. Doch |Black Dagger| ist viel mehr. Unter dem vermeintlichen Plauderton entwickelt sich eine Gesellschaft von Anta- und Protagonisten, die lebendig und in die Tiefe gehend agieren, mit all ihren Facetten, die die Charaktere verschiedener Wesen ausmachen.

Wrath ist die perfekte Mischung aus Brutalität und Sensibilität – eben der Bad Boy mit Charme, den sich so manche Frau wünscht. So wird |Black Dagger| vermutlich von einem vorwiegend weiblichen Publikum frequentiert werden – was die Serie keineswegs schmälern soll. Aber auch die anderen Charaktere zeigen Profil und kommen nicht eindimensional daher. Was aber das große Plus der Serie ist: Sie langweilt nicht einen Satz lang und zieht den Leser sofort in die Handlung und somit in ihren Bann.

_Fazit:_ Düster, erotisch und ohne jegliche Längen unterhält auch dieser |Black Dagger|-Band auf kurzweilige Weise.

_Die Autorin:_

Jessica Rowley Pell Bird (geboren 1969 in Massachusetts, New England) ist sowohl unter ihrem Geburtsnamen Jessica Bird als auch unter ihrem Pseudonym J. R. Ward schriftstellerisch tätig. Sie ist die Tochter eines Bankvorstandes und einer Architekturzeichnerin und hält ein Diplom in Rechtswissenschaften. Sie ist seit 2001 mit dem Unternehmensberater Neville Blakemore verheiratet und lebt mit ihm mittlerweile in Louisville, Kentucky.

Ihren ersten Roman „Leaping Hearts“ veröffentlichte sie 2002 und erhielt 2007 den |Romantic Times Reviewer’s Choice Award| für „Lover Awakened“ aus der |Black Dagger|-Serie sowie im gleichen Jahr den |RITA Award| des Schriftstellerverbands „Romance Writers of America“ für ihr Buch „From the First“. Für beide Awards war sie darüber hinaus bereits vielfach nominiert.

|Die Black-Dagger-Serie:|

Dark Lover (September 2005) – [„Nachtjagd“ 5283 (Part 1) und „Blutopfer“ (Part 2)
Lover Eternal (März 2006) – „Ewige Liebe“ (Part 1) und „Bruderkrieg“ (Part 2)
Lover Awakened (September 2006) – „Mondspur“ (Part 1) und „Dunkles Erwachen“ (Part 2)
Lover Revealed (März 2007) – „Menschenkind“ (Part 1) und „Vampirherz“ (Part 2)
Lover Unbound (September 2007) – „Seelenjäger“ (Part 1, deutsch im März 2009)
Lover Enshrined (Juni 2008)

|Originaltitel: Dark Lover (2. Teil)
Aus dem Amerikanischen von Astrid Finke
304 Seiten, Paperback
Titelfoto von Dirk Schulz / Titelgestaltung von Animagic Bielefeld
ISBN-13: 978-3-453-52301-2|

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