Bernard Cornwell – Schwertgesang (Uhtred 4)

Uhtreds Heldentaten: Die Prinzessin ist das Silber

England im 9. Jahrhundert. Der große Krieger Uhtred wird vom sächsischen König Alfred beauftragt, die dänisch besetzte Stadt Lundene (London) zurückzuerobern. Doch herrschen soll dort ein anderer: sein unfähiger Schwager Aethelred von Mercien, der prompt eine große Dummheit begeht. Aethelreds Frau [Alfreds Tochter] gerät in die Hände der Nordmänner, und nur Uhtred wagt sich ins feindliche Lager. Dort wartet eine ungeheure Überraschung auf ihn… (Verlagsinfo)

Der Autor

Der 1944 geborene Brite Bernard Cornwell studierte Geschichte an der London University und arbeitete kurze Zeit als Lehrer, wechselte dann aber zur BBC, wo er lange Zeit als Reporter arbeitete. 1980 folgte er seiner amerikanischen Frau in die USA. Da ihm eine Arbeitserlaubnis verweigert wurde, konnte er sich von nun an ganz der Schriftstellerei widmen. Mit Erfolg: Seine Werke sind mittlerweile in über 20 Sprachen übersetzt.

Er teilt seine schriftstellerische Tätigkeit auf. Einerseits verfasst er erfolgreiche historische Romane aus der Zeit der Napoleonischen Kriege, in deren Mittelpunkt ein gewisser Sharpe steht, der als eine James-Bond-Figur der Epoche an allen möglichen Brennpunkten auftaucht, so etwa in der Seeschlacht von Trafalgar, aus der Admiral Nelson sowohl als Sieger als auch Leiche hervorging.

Andererseits weiß Cornwell aber auch ziemlich gute Fantasy zu schreiben. Mit „Winterkönig“ begann er eine Trilogie über den legendären König Artus, die komplett bei Blanvalet vorliegt. Inzwischen hat er eine weitere Fantasy-Trilogie veröffentlicht.

Der Saxon-Zyklus (Uhtred-Zyklus)

1. The Last Kingdom, 2004 (dt. Das letzte Königreich, 2007)
2. The Pale Horseman, 2005 (dt. Der weiße Reiter, 2007)
3. The Lords of the North, 2006 (dt. Die Herren des Nordens, 2008)
4. Sword Song, 2007 (dt. Schwertgesang, 2008)
5. The Burning Land, 2009 (dt. Das brennende Land, 2010)
6. Death of Kings, 2011 (dt. Der sterbende König, 2012)
7. The Pagan Lord, 2013 (dt. Der Heidenfürst, 2014)
8. The Empty Throne, 2014 (dt. Der leere Thron, 2015)
9. Warriors of the Storm, 2015 (dt. Die dunklen Krieger, 2016)
10. The Flame Bearer, 2016 (dt. Der Flammenträger, 2017)
11. War of the Wolf, 2018 dt. Wolfskrieg, 2019[6]
12. Sword of Kings, 2019 dt. Das Königsschwert 2020
13. War Lord, 2020 dt. Der Herr der Schlacht 2021

Der Sprecher

Gerd Andresen war 2009 künstlerischer Sprecher und Moderator beim SWR-Rundfunk und Fernsehen (z.B. ARTE), Schauspieler und Kabarettist.

Regie führte Lisa Bitzer, für den Ton war Acoustic Media, Freiburg, zuständig.

Handlung

Anno 885. Wenige Jahre nach der Schlacht um die Festung Dunholm dient Uhtred König Alfred als Lord des Wehrdorfs Coccham (= Cookham). Mit Gisela, König Guthreds heidnischer Schwester, hat er eine Familie gegründet und beschützt die Themse gegen dänische Räuber. Er begegnet Aethelwold, dem Neffen des Königs, wieder. Als ihm Aethelwold von den Prophezeiungen eines Orakels erfährt, begibt sich Uhtred auf den Weg, um mehr über seine Zukunft zu erfahren: Können Tote wirklich wiederauferstehen?

Das Orakel, ein angeblich toter Skalde namens Bjorn, nennt ihn „König von Mercia“. Zunächst glaubt ihm Uhtred wirklich, obwohl einiges an der Verkündung nicht ganz koscher ist. Der Plan, den die Dänen um Haesten, Erik und Sigefrid ausgeheckt haben, sieht vor, dass Uhtred ihnen als „König von Mercia“ hilft, den Beistand Ragnars von Dunholm zu gewinnen. Mit so vielen Männern könnten sie dann alle das Königreich Wessex besiegen, dessen neuer König – na, wer wohl? – Aethelwold werden soll (zumindest vorerst). Dass König Guthrum von Ost-Anglien in ihrer Rechnung gar nicht vorkommt, liegt daran, dass er zu geschwächt ist, um selbst die Eroberung seiner Festung Beamfleot abzuwehren.

Unterdessen plündern die Dänenbrüder Erik und Sigefrid mit 19 Schiffen aus dem Frankenreich London, die größte merzische Stadt an der Themse. Das bedeutet das Ende des Friedens. Aber die Brüder haben eine Armee von mehr als 1000 Söldnern, mit üblen Plänen, vor denen Uhtred König Alfred warnt. Dessen Spione, die Mönchen, haben Uhtred auf Abwegen gesehen, und er fällt in der Gunst des Königs. Nun müssen sich Wessex und Mercia zusammentun. Doch der König denkt weniger an Abwehrkrieg als an die Verheiratung seiner Tochter, um Mercia an sich zu binden.

Weil Alfreds Vertrauen in Uhtred nach der Episode mit dem Orakel geschwunden ist, soll der unerfahrene und überhebliche merzische Prinz Aethelred – Mercia hat derzeit keinen König – dessen Aufgaben als Befehlshaber der Truppen übernehmen. Dieser wird nach London geschickt, um Erik und Sigefrid aus der Stadt zu vertreiben. Der erste Angriff ist dank Uhtreds Haustruppe aus erfahrenen Kämpfern noch erfolgreich, doch schon wenige Monate später begeht Aethelred einen fatalen Fehler, den die Nordmänner um Erik, Sigefrid und Haesten sofort ausnutzen. Weil er die Prinzessin in die Schlacht mitgenommen hat, fällt die schwangere Aethelflaed in ihre Hände.

Aethelflaed kann nur gegen eine hohe Summe Silber und Gold ausgelöst werden – Edelmetall, das ganz klar der Bezahlung weiterer Söldner dienen wird, um Wessex anzugreifen. Um die Freilassung der Prinzessin zu verhandeln, schickt Alfred Uhtred, den Mönch Willibald und Pater Pyrlig zum Fort Beamfleot, wo die Prinzessin gefangen gehalten wird. Aethelflaed beginnt hingegen Gefallen an ihrer Gefangenschaft zu finden und schmiedet Fluchtpläne mit Erik. Die Rettung Aethelflaeds durch Uhtred und Erik mündet in eine folgenreiche Konfrontation. Die finale Schlacht um die Prinzessin und die Zukunft von England hat begonnen…

Mein Eindruck

Wer zuerst, wie ich, die TV-Verfilmung gesehen hat, wird sich verwundert die Augen reiben, denn im Film fehlen große Teile der Buchvorlage und nur noch die wesentlichen Kapitel am Anfang und Ende des Buches wurden verwendet. Aber es gibt ein paar sehr schöne Momente, die auch dem Buch zur Ehre gereichen. Am Anfang gibt es bereits einen Abwehrkampf von Uhtreds eingeschworener Haustruppe gegen die dänischen Seeräuber, die nun auch Wessex und das dazugehörige Kent heimsuchen, um zu plündern und Sklaven zu jagen.

Die Episode mit dem inszenierten Orakel ist in minutiösen Details erzählt und verleitet den Kriegsherrn Uhtred von Bebbanburg doch tatsächlich, an einen Traum vom Königtum in Mercia, wo er mütterlicherseits Verwandte hat, zu glauben. Von einem heimlichen Beobachter namens Sihtric ist im Buch keine Rede. Man hätte Uhtred mehr Schläue zugetraut. Das Gute an seiner Naivität ist jedoch, dass ihm die Nordmänner ihren umfassenden Generalplan für die Aufteilung der Insel Britannien offenlegen.

Doch er ist Alfreds Schwurmann und kann diesen Schwur nicht brechen, ohne zu einem vogelfreien Gesetzlosen erklärt zu werden. Dann würde sein Traum, die Bebbanburg zurückzuerobern, in weite Ferne rücken – wer will schon einem Gesetzlosen folgen? Daher verrät er den Plan zu einem kleinen Teil und verschleiert seine eigene Beteiligung geschickt. Aethelwold, der Drahtzieher bei Hofe, schweigt, um sich selbst zu schützen. Kein Wunder, dass sich die Nordmänner später beschweren, Uhtred habe sie verraten. Er muss es tun.

Nach ihrer Vertreibung aus Lundene (London) wenden sich die Wikinger der Plünderung Kents zu, wobei ihnen nicht entgeht , dass im Wallfahrtsort Canterbury reiche Schätze auf neue Besitzer warten. Dieser neue Raubzug erbost Oberchrist Alfred derart, dass er Aethelred mit einer Flotte zu einer Strafexpedition ausschickt. Doch es hat keinen unfähigeren Befehlshaber als diesen merzischen Prinzen gegeben. Er ginge viel lieber auf die Jagd oder schlüge seine junge Frau. (Gisela, Uhtreds Frau, sind Aethelflaeds blaue Flecken keineswegs entgangen.) Die Katastrophe lässt nicht lange auf sich warten: Aethelflaed fällt am Ende einer verlustreichen Seeschlacht, die Aethelred einen „Sieg“ nennt, in die Hand des Feindes. Erst in einer Art Geheimkommando gelingt es Uhtred, zu ihr und ihrem neuen Geliebten Erik vorzudringen – just in dem Moment, als sich der abtrünnige Haesten mit der Braut und der ersten Anzahlung aus dem Staub machen will.

Es kommt zu einer recht verwirrenden Seeschlacht bei Nacht, also ungefähr das unübersichtlichste Kampfgeschehen, das es geben kann. Ich habe mich schwer damit getan, alle Namen von Schiffen und Kämpfern und Orten auseinanderzuhalten. Der Erzähler selbst – Uhtred mit 80 – gibt selbst zu, dass es nicht einfach ist, dabei den Überblick zu behalten. Im TV-Film ist alles ganz einfach auf das Wesentlichste zusammengefasst und dennoch höchst dramatisch geschildert.

Religionskrieg

Nach der Invasion der Dänen Ende des 8. Jahrhunderts (793 wurde Lindisfarne überfallen) bedeutet auch einen Krieg der Religionen. Da die Sachsen Christen sind und ihr König Alfred ein Superchrist, erscheinen ihnen solche ungetauften Typen wie Uhtred als seelenlose Monster. Alfreds mächtige Frau Aelswith graut vor Uhtred, und der Adelige Odda der Jüngere will Uhtred durch Intrigen ins Jenseits befördern. Daher sollte es nicht verwundern, wenn König Alfred den Krieger zu seinem Werkzeug machen will und ihn notfalls auch verrät, etwa als Geisel in der von Dänen besetzt gehaltenen Festung Wareham (Band 2) .

Warum nur will sich Uhtred nicht taufen lassen, fragen sich die Sachsen – und seine bisherige sächsische Frau Mildrith, die inzwischen ins Kloster gegangen ist, erst recht. Der Grund wird erst mit der Zeit, als sich die Figur entwickelt, deutlich: Es ist die christlich-sächsische Kirche, der er sich vollständig unterwerfen müsste. Die Kirche ist eine landesweite Organisation, die keineswegs als NGO oder non-profit auftritt: Sie lebt vom Zehnten (Mildrith ist hochverschuldet), Zinsen und natürlich jeder Menge frommer Spenden. Dass sie sich ein Stück Land nach dem anderen unter den Nagel reißt, widerspricht offenbar nicht ihrem menschenfreundlichen Auftrag. In einem Prozess erhebt der Bischof von Devonshire sogar Anspruch auf Uhtreds Land. Begründung: nicht entrichtete Schulden.

In der Roman-Serie kommen die Kirche und ihre Vertreter – einzige Ausnahme ist Pater Beocca – moralisch ganz schlecht weg, in der Verfilmung nur wenig besser. Aber politisch ist die Kirche ein Machtfaktor, der nicht zu vernachlässigen ist, und Alfred bedient sich der weitreichenden Verbindungen der Kirchenleute. Und die Dänen? Sie bringen keinen einzigen Priester mit, ihre Glaubenssätze werden ebenso wenig niedergeschrieben wie ihre Gesetze. Am Schluss ziehen sie den Kürzeren, weil die Christenpriester immer in der Lage sind, notfalls auch Schriftstücke wie etwa Besitzurkunden zu fälschen.

Figuren

Es ist sehr zufriedenstellend zu verfolgen, wie sich alle Hauptfiguren weiterentwickeln. Der Grenzgänger Uhtred wird zunehmend zu einem Botschafter fremden Gedankenguts und Wissens – er darf sogar seine britonische Königin Iseult Heilhandlungen am Königskind vornehmen lassen. „Hat Gott in seiner unendlichen Weisheit nicht auch die Heiden erschaffen?“ fragt er Alfred. Wer würde sich schon über Gottes Weisheit stellen wollen?

Alfred entwickelt sich aus einem furchtsamen Theologen und Historiker – er lässt alles aufschreiben und den römischen Philosophen Boethius übersetzen – über die Zwischenstation eines magenkranken Zweiflers zu einem handelnden und entscheidenden Herrscher, der sich auch schon mal mit dem Blut seiner Feinde besudelt. Der Zyklus zeichnet diese erstaunliche Wandlung binnen sieben Jahren minutiös (871-878) nach. Im Jahr 880, als Uhtred zurückkehrt, ist Alfred zu einem mächtigen König aufgestiegen. Leider ist er im Jahr 885 immer noch magenkrank und geradezu paranoid, was Uhtreds Treue angeht.

Der Sprecher

Die Lesung verfügt weder über mehrere Sprecher noch über Musik oder Geräusche. Dennoch gelingt es dem hervorragenden Sprecher Gerd Andresen, die Figuren zum Leben zu erwecken und folglich ihr Schicksal für den Hörer spannend zu machen. Uhtred ist ein kerniger Sachse und Dänenzögling, der mal wütend auftreten kann, mal fröhlich lacht. Wenn er wütend oder glücklich ist, findet der Sprecher stets die richtige Tonlage. Eine andere Facette ergibt sich aus dem Umstand, dass es der 80-jährige Uhtred ist, der seine Lebensgeschichte erzählt: müde, aber weise.

Die gewöhnungsbedürftigste neue „Stimme“ in dieser Lesung gehört ausgerechnet Sigefrid, dem nordische Oberbefehlshaber. Sie ist ungewöhnlich hoch und hat in aufgeregten Momenten große Ähnlichkeit mit Gezeter. Das liegt in einer Stimmlage mit Petzliesen wie dem Mönch Asser, den Uhtred zu seinem ewigen Leidwesen in Cornwalum (Band 2) verschont hat.

Sehr schön hat der Sprecher hingegen die frommen Figuren wie Pater Beocca und Pater Willibald gestaltet, die mit ihrem frömmlerischen Getue und salbungsvollen Reden und Gebeten einen deutlichen Kontrast zu den tiefen Stimmen der Dänen bilden. Pater Beocca ist, ähnlich König Alfred, ein sanftmütiger, leiser Redner, der den Hörer nötigt, ihm zuzuhören. Am sonderbarsten ist die Stimme des jungen Osferth, eines Mönches , der unbedingt Krieger werden möchte, weil sein Onkel Leofric Uhtreds bester Freund und Kämpfer war. Sowohl im Film wie auch in der Lesung klingt der junge Mann, als könne ihn ein Fingerstupsen umkippen.

Befehle wie etwa „Schildwall!“ ertönen nahezu mit Stentorstimme, und was darauf häufig folgt, ist die Beschreibung eines Schlachtengetümmels. Mit frohlockender Stimme beschreibt der Sprecher die Freude Uhtreds, des Kriegers, am „Schwertgesang“. Nun, alles andere als Enthusiasmus würde der Hörer verdächtig finden, denn die Kampfszenen gehören zu den wichtigsten in der ganzen Geschichte, insbesondere im Finale.

Unterm Strich

Dieser vierte Band in der Uhtred-Saga deckt mindestens zwei Jahre ab, von 885 an. Das sorgt leider dafür, dass sich die Kette der im Mittelteil erzählten Ereignisse unnötig dahinzieht. Nach der Rückeroberung Lundene von der dänischen Besatzung weicht die TV-Verfilmung ganz erheblich von der Buchvorlage ab und geht gleich zur Gefangennahme der Prinzessin von Wessex über – eine grandios dramatisch inszenierte Szene. Im Buch entwickelt sich ein monatelanges Katz-und-Maus-Spiel zwischen den nordischen Seeräubern und den desorganisierten Verteidigern.

Erst als auch im Buch Aethelflaed wegen der Unfähigkeit ihres Gatten in Gefangenschaft gerät, gelangt die Geschichte auf die Zielgerade. Doch statt einer einfachen Auslösung gegen Silber und Gold geht es auf einmal um das Schicksal Britanniens: Die Liebe zwischen Erik, dem Nordmann, und der westsächsischen Prinzessin ist nicht nur ein zum Scheitern verurteilter Traum, sondern ein gefährlicher obendrein: Das Schicksal von Wessex und Mercia steht auf dem Spiel, und als Erik auch noch Fürst Ragnar von Dunholm und König Guthred von Northumbria als Optionen ins Spiel bringt, erkennt Uhtred, dass sein eigener Traum, König von Mercia zu werden, eine mindestens genauso große Gefahr bedeutete wie die Pläne von Erik und seiner Prinzessin.

Zum Glück vereiteln die kriegerischen Ereignisse vor Beamfleot jede Möglichkeit, diesen Traum in die Tat umzusetzen. (Mehr dazu siehe oben.) Das dramatische Finale ist unübersichtlich, endet aber halbwegs zufriedenstellend: Wessex und Mercia sind gerettet.

Die Leistung des Autors

Bernard Cornwell gelingt es, durch Detailreichtum das versunkene Zeitalter zwischen dem Abzug der Römer (ca. 440) und der normannischen Invasion (1066), die ja beide dokumentiert sind, zum Leben zu erwecken, als sei er selbst dort gewesen und zurückgekehrt, um uns davon zu berichten. Viele Funde aus Ausgrabungen und Forschungen haben ihm sicherlich unzählige Indizien geliefert, wie das Leben damals ausgesehen haben könnte. Prof. JRR Tolkien lieferte ihm den sprachlichen Schlüssel, wie jeder Leser des „Herrn der Ringe“ bezeugen kann: Die Reiter von Rohan stammen genau aus jener Epoche, in der der junge Uhtred aufwuchs. Dann kamen die Wikinger und stellten alles auf den Kopf, bevor sie im Danelag siedelten, den von Alfred geduldeten Königreichen an der Ostküste.

Das Hörbuch

Obwohl dies lediglich eine Lesung ist und daher sowohl Geräusche als auch Musik fehlen, gelingt es dem Sprecher, die Geschichte spannend, anrührend und interessant zu gestalten. Ich habe die Lesung in nur einer Sitzung genossen, denn ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht. Zwar hat auch die relative Kürze von 502 Minuten verlockend gewirkt, aber die Hauptmotivation bezog ich aus dem gekonnten Vortrag des Sprechers. Dass der Text offenbar erheblich gekürzt wurde, störte mich nicht, eher im Gegenteil. 400 Minuten sind an einem einzigen Nachmittag zu bewältigen: sechseinhalb Stunden.

Der CD-Box ist ein Einleger beigefügt, der wichtige Informationen liefert: eine Landkarte des damaligen Südost-Britanniens und von Lundene sowie im Booklet ein Verzeichnis der im Text benutzten Ortsnamen mitsamt ihren heutigen Entsprechungen. So taucht York hier als Eoferwic auf und London als Lundene, einem von sieben möglichen, historisch verwendeten Namen. Die „alten“ Namen stellen also eine Auswahl aus den Quellen dar. Welche Quellen dies waren, wird im Booklet angegeben.

Lesung: 400 Minuten
Originaltitel: Sword Song, 2007
Aus dem Englischen von Karolina Fell;
ISBN-13: 9783899643350

www.Audiobuch.com

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