Die drei ??? – Im Bann des Drachen (Band 191)

Die Handlung:

Peter erwacht aus einer Bewusstlosigkeit und befindet sich in einem Hotel in Shanghai! Wie ist er hier hergekommen und warum? Die Türe ist verschlossen. Offensichtlich wurde er entführt! Zur gleichen Zeit machen sich Justus und Bob in Rocky Beach auf die Suche nach dem verschwundenen Freund. Werden sich die drei ??? wiederfinden? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Wow, na das nenn ich mal ’ne Ausgangssituation. Ist Peter etwa …. Achtung, Wortwitz … shanghait worden? Immerhin ist dies wohl ein Fall, der die Jungs etwas weiter aus Rocky Beach entführt, als der ???-Freund es gewohnt ist.

Und sowieso ist dies ein Fall, der mich ungewöhnlich schnell und ungewöhnlich stark in seinen Bann gezogen hat. Lags wohl am ungewöhnlichen Setting oder dem ungewöhnlichen Umstand, dass es plötzlich nur noch DIE ZWEI ?? waren? Entführungen kennen wir ja … aber dass einer der Jungs das Opfer ist, das kommt eher selten vor.

Nach einem verstörenden Auftakt also resümieren wir zusammen mit Peter, wie zur Hölle er nach Shanghai gekommen ist … warum … und wer ihn dorthin gebracht hat. Man könnte sogar darüber nachdenken, wie er überhaupt problemlos ins Land einreisen konnte. Als Diplomatengepäckstück? Auch diese Frage wird beantwortet.

Zum Glück sind die restlichen zwei Detektive ohne ihren „Zweiten“ nicht ganz nutzlos, denn auch sie machen eine interessante Entdeckung, die sie in Richtung Peter bringen könnte. Klar, dass sie irgendwann auch mal gemerkt haben, dass etwas nicht stimmt, wenn er sich nicht meldet.

Und so wechselt die Szenerie immer wieder hin und her … beide Teile der ??? erfahren häppchenweise, wer hinter der Entführung steckt … und das sogar zeitgleich, was die Dramatik mit jeder Seite weiter ansteigen lässt. Peter bekommt eine Idee davon, was man von ihm will und Justus nebst Bob erfahren, warum es gerade Peter erwischt hat.

Das Setting steht also, die wichtigsten Infos sind da, der Fall ist eh schon spannend … wie also lösen Peter und seine beiden Freunde das Problem und bringen Peter wieder nach Hause? Selbst wenn er fliehen könnte … Geld genug für den Heimflug wird er kaum haben, oder? Im Oberstübchen des Lesers rattert es genauso wie bei den drei Detektiven.

Viel Zeit zum Grübeln lässt uns der Autor aber nicht, denn die Häscher sind uns hier und da auf den Fersen … und die gehen über Leichen … und das nicht nur, wenn sie müssen. Für Peter, Justus und Bob wirds auf zwei Erdteilen gleichzeitig mächtig gefährlich und der Leser kann sich gar nicht entscheiden, wem er jetzt als Erstes helfen möchte. Das Hin- und Herspringen übernimmt der Autor für uns … und das nicht nur kapitelweise, sondern manchmal sogar absatzweise, was die Spannungsschraube noch etwas mehr anzieht.

Ein kleiner Grinser lockert die Dramatik auf, als wir plötzlich die Visitenkarte der Jungs auf Chinesisch zu Gesicht bekommen. Ein wenig Recherche ergab, dass es sich hierbei wirklich um eine bemüht korrekte Übersetzung des Originaltextes handelt und nicht einfach nur wild zusammengesuchte Kanji, weils eh keiner merken würde. Es gibt immer Fans, die alles nachrecherchieren, was ihnen erzählt oder gezeigt wird. Schön, dass der Autor an dieser Stelle auch an sie gedacht hat.

Das große Wiedersehen gibts natürlich auch. Ein Grund zur Freude ist das aber eher nicht … denn es geschieht nicht so, wie die Jungs es gern gehabt hätten und schon gar nicht wo der Leser es erwartet hätte. Aber, wir haben einen Plan, der … wie könnte es anders in diesem Abenteuer sein … verdammt gefährlich ist.

Wie gefährlich? An dieser Stelle lasse ich einfach nur „Familienkrieg unter den Triaden“ fallen. Zu weit hergeholt für einen ???-Fall? Gar nicht, findet der Autor und hetzt uns durch Shanghai …

Der Autor:

Christoph Dittert studierte Germanistik, Literatur- und Buchwissenschaft und hat zahlreiche Romane in fantastischen Romanserien veröffentlicht. Dabei hat er maßgeblich zur “Perry Rhodan”-Serie beigetragen. Er erfüllt sich mit eigenen Fällen der Reihe „Die drei ???“ einen Kindheitstraum. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Wow, was für ein Abenteuer! Von dieser Geschichte möchte ich nicht nur schnellstens das Hörspiel hören, sondern vor allem den Film sehen … den es leider nicht geben wird. Ein tolles, spannendes und gut recherchiertes Storykonstrukt an einem exotischen Ort gibts hier zu erleben. Viel Dramatik, Hochspannung, handfeste Action und lebensbedrohliche Situationen. Die Jungs geraten in einen rechtlichen Schwarzbereich und müssen mit Chinas Unterwelt zusammenarbeiten.

All das geschieht zum Wohle des Lesegenusses, für den ich hier leider nur die Höchstpunktzahl vergeben kann und kein zusätzliches Plus. Das hätte der Fall verdient. Nur der Titel hätte noch viel dramatischer formuliert werden können und das Titelbild ist zwar schön, zeigt aber auch lange nicht das Feuer, das zwischen den Buchdeckeln auf den Leser wartet.

Laminierter Pappband: 144 Seiten
Illustrationen von Silvia Christoph
Vom Verlag empfohlen ab 10 Jahren
Besprochene Auflage: 1 (März 2017)
ISBN: 978-3-440-14833-4

www.kosmos.de

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