Die drei ??? und der schwarze Tag (Sonderband)

Die Handlung:

Wenn die drei ??? ermitteln, ist immer ein schwarzer Tag für Verbrecher. Sechs Kurzgeschichten von sechs Autoren und alle handeln sie von der Farbe, die seit jeher für die drei ??? steht: Schwarz! Sei es in einem Dunkelrestaurant, auf der Jagd nach einem schwarzen Phantom oder in einem stockfinsteren Verließ – Justus, Peter und Bob lösen jeden Fall. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ok, erst mal: Schwarz ist keine Farbe und wenn die ??? für Farben stehen, dann sinds doch wohl Weiß, Rot und Blau, die Farben der Fragezeichen auf dem Cover … wobei auch Weiß wieder keine Farbe ist. Gut, die Buchumschläge sind schwarz … zumindest die der Erstausgaben … oooooooder ist der Klappentext schon eines der mysteriösen Rätsel, die uns hier erwarten? Dreimal schwarzer Kater aber auch!

Nach einem ziemlich überzogenen Vorwort, in den der/die Autor(in) jeden Kalauer gepackt hat, der ihm/ihr im Zusammenhang mit „schwarz“ einfiel, gehts auch los mit den Fällen. Ach so, der Aufmacher mit der Farbe bezieht sich hier tatsächlich auf die schwarzen Buchcover der bei KOSMOS erscheinenden Romane.

Ein schwarzer Tag für Mr Kingstone Christoph Dittert (nach einer Idee von ihm und Martin Sturm)

Eigentlich müsste es hier „Die ??? tappen im Dunkeln“ heißen, denn sie sollen für Skinny Norris … ja, genau DEN Skinny Norris … einen Fall von Erpressung in einem Dunkelrestaurant übernehmen. Skinny wäre an dieser Stelle zwar problemlos austauschbar gewesen, für den Altfan ists aber immer eine nette Sache, wenn er hier und da mal wieder Beleidigungen ausstößt.

Die Grundidee ist interessant und die Ausführung von Justus‘ Plan kurz(geschichten)weilig. Schwarz ists hier aber nur, wenn man im Dunkelrestaurant sitzt.

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (60 Stimmen, Durchschnitt: 3,75 von 5)

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? – Marco Sonnleitner

Keiner … der Überlieferung nach. Aber dennoch laufen alle weg, wenn er kommt. In dieser Kurzgeschichte gibts auch einen schwarzen Mann, der Kindern die Murmeln klauen will. Klingt harmloserm als es ist, denn etwas sehr Wertvolles steht auf dem Spiel.

Ein interessantes Storykonstrukt, das eine Menge Fragen aufwirft, sie aber am Ende alle nachvollziehbar beantwortet. Und schwarz? Ja, eine der Murmeln ist auch schwarz …

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (60 Stimmen, Durchschnitt: 3,75 von 5)

Schwarze Seelen – André Minninger

Fetzen sich Helen und Ellen, dann gibt es Dellen .. Die beiden erwähnten Damen sind Zwillinge und werfen sich (fast) die ganze Kurzgeschichte lang gegenseitig irgendwelche Dinge vor, damit die eine oder andere vom Vater allein beerbt wird. Traurigerweise für ihn steht er die ganze Zeit daneben und muss den K(r)ampf miterleben. Die ??? sind auch dabei und analysieren am Ende, wer hier was behauptet und wer hier was wirklich gemacht hat.

Zickenterror zum Augen verdrehen, der zum Glück nach 23 Seiten endlich wieder vorbei war. Der Autor hat sich zwar redlich Mühe gegeben, um die Detektivarbeit spannend und die Schlussfolgerungen interessant zu gestalten, meins wars aber so gar nicht. Hoffentlich gibts diese Kurzgeschichte nicht als Hörspiel … bei dem Gekeife würde das keinen Spaß machen. Schwarz ist hier übrigens gar nix. Vielleicht die Tinte im Testament.

Der Autor vergibt: (2/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (60 Stimmen, Durchschnitt: 3,75 von 5)

Die schwarze PhantOma Kari Erlhoff

Ob dieser Fall nun eine Hommage, eine Persiflage oder einfach nur großer Fromage ist, das kann jeder Leser getrost selbst für sich entscheiden. In minütlich katalog- und kategoriesierten Kapiteln erleben wir zeit- und hautnah mit, wie die Jungs eine flotte Seniorin jagen.

Sehr kurzweilig erzählt und mit jeder Menge Grinsmaterial garniert. Teilweise sogar ein wenig hektisch. Ach so … schwarz ist hier das Kostüm des Phantoms.

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (60 Stimmen, Durchschnitt: 3,75 von 5)

Das schwarze Verlies – Ben Nevis

Diese Story ist als Hörspielskript nachzulesen. Mit Sprechernamen vor jeder Aussage und Regieanweisungen in kursiver Schrift dazwischen, damit die Sprecher auch wissen, in welcher Gefühlslage der Autor sie jetzt grad zu hören wünscht. Es ist ein Ein-Akter, in dem die Jungs die ganze Zeit gefangen herumsitzen und darüber sinnieren, warum sie jemand einverliest hat.

Eine interessante Idee, die sich aber selbst in dieser Länge/Kürze ein wenig plattgewalzt anfühlt. Schwarz ists während der langen Unterhaltung um die Jungs herum.

Der Autor vergibt: (3.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (60 Stimmen, Durchschnitt: 3,75 von 5)

Das schwarze Nest – Hendrik Buchna

Dieser Fall ist Slapstick in einer extrem puristischen Form. Jeder Satz will lustiger als der vorherige sein. Das ist hier und da auch wirklich witzig, weil ideenreich, anfangs zumindest … für die ersten zwei bis drei Seiten vielleicht … recht schnell aber fing es an, mich zu nerven … weil … immer nur lustig macht auf Dauer auch keinen Spaß.

Und jetzt dürfen sich alle ???-Fans fragen, wem wir das Ganze zu verdanken haben! Na? Wer nervt und versucht sich immer neue Bezeichnungen auszudenken, die in der Regel nur er exklusiv lustig findet? Nein, nicht Krusty, der Clown … sondern?

Diese Story zu vertonen wird den drei Hörspiel-Sprechern sicher eine Menge Spaß machen und dem Hörer dann im Anschluss auch. Schwarz ist übrigens auch das Federkleid von Blacky!

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (60 Stimmen, Durchschnitt: 3,75 von 5)

Die Autoren:

Marco Sonnleitner ist seit seiner Kindheit großer Fan der drei ??? und seit dem Frühjahr 2003 im Autorenteam. Er sprüht nur so vor Ideen und es gelingt ihm mühelos, diese gekonnt in Texte mit starken, witzigen Dialogen umzusetzen.

Christoph Dittert studierte Germanistik, Literatur- und Buchwissenschaft und hat zahlreiche Romane in fantastischen Romanserien veröffentlicht. Dabei hat er maßgeblich zur “Perry Rhodan”-Serie beigetragen. Er erfüllt sich mit eigenen Fällen der Reihe „Die drei ???“ einen Kindheitstraum.

Kari Erlhoff lebt in Schleswig-Holstein und arbeitet unter zahlreichen Pseudonymen als freie Autorin und Redakteurin. Wenn sie nicht gerade dabei ist, die drei ??? in schwierige Situationen zu bringen, schreibt sie Jugendbücher, Hörspielskripte, ratlose Ratgeber und Einkaufszettel.

Ben Nevis ist seit seiner Kindheit begeisterter Fan der drei Detektive aus Rocky Beach. Souverän versteht er es, in seinen Geschichten eine dichte Atmosphäre geheimnisvoller Spannung zu schaffen.

Hendrik Buchna, geboren in Hamburg, ist freier Schriftsteller und Drehbuchautor. Seit 2011 schreibt er auch für „Die drei ???“, die ihn bereits seit seiner Kindheit begleiten. Seine Produktionen erhielten zahlreiche Preise und wurden mehrfach mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet.

André Minninger arbeitet erfolgreich als Drehbuchautor und Regisseur. Unheimliche, gruselige Themen sind sein Spezialgebiet. (Verlagsinfos)

Mein Fazit:

Sechs Autoren bekommen den Auftrag, das Wort „schwarz“ möglichst interessant in eine Story einzubauen. Herausgekommen sind dabei sechs sehr unterschiedliche und durchaus interessante Kurzgeschichten, in die das Wort aber fühlbar künstlich reingehämmert wurde und sei es auch nur in den Titel oder als Sprich…-Wort zwischendrin. Denn die Farbe ist völlig nebensächlich/austauschbar/überflüssig und hat mit keiner der Geschichten irgendetwas Ausschlaggebendes zu tun.

Diesen Kurzgeschichtenband hätte man auch als „Die drei ??? in Kurzform“ veröffentlichen können. Der Titel hätte besser gepasst und niemand hätte aufgrund des gruseligen Covers an Schauergeschichten und Jugend-Horror gedacht. Dann käme auch nicht das Gefühl auf, dass „schwarz“ als KO-Wort künstlich injiziert worden wäre, weil es das dann auch nicht gebraucht hätte.

Im Klappentext steht zwar drin, dass es „witzig“ werden würde, aber intelligenter Humor ist eigentlich in jeder ???-Geschichte zur Auflockerung immer mit dabei. „Albern“ und streckenweise „überzogen“ ist dann eher nicht so mein Ding.

Laminierter Pappband: 144 Seiten
Illustrationen von Silvia Christoph
Vom Verlag empfohlen ab 10 Jahren
Besprochene Auflage: 1 (März 2017)
ISBN: 978-3-440-14226-4

www.kosmos.de

Der Autor vergibt: (3.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (60 Stimmen, Durchschnitt: 3,75 von 5)

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