Die drei ??? Kids und du – Die geheimen Inseln (Band 20)

Inhalt:

Justus, Peter und Bob brauchen Hilfe: Ein Fall und 1.000 Spuren – welche davon ist wichtig, welche führt in die Irre? Der Leser entscheidet!

Auf einem alten Globus entdecken die drei ??? Kids eine geheime Botschaft. Ein Inselpuzzle führt sie in ein gespenstisches Hotel, in dem ein Schatz verborgen sein soll.

Ein neuer aufregender Fall für „Die drei ??? Kids“ – natürlich mit Hilfe des Lesers. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Das Lese-System

Dies ist kein normales „Drei ??? Kids“-Abenteuer, sondern ein „FYF-“ („Find Your Fate“) oder auch „Mitmach-„Fall. In den 1980ern gab es ein paar Versuche, um jungen Leuten mehr Spaß beim Lesen zu bereiten und sie aktiv ins Geschehen mit einzubeziehen. Mit am bekanntesten war nicht nur hierzulande die Reihe „Einsamer Wolf“.

Und wer die Jungs schon immer mal aktiv bei der Lösung eines Falles unterstützen wollte, der hat hier … in eingeschränkt vorgegebenem Rahmen … die Chance dazu. Ob es hier allerdings „1000 Spuren“ gibt, denen man nachgehen kann, wie es das Cover verspricht, darf man getrost bezweifeln. Von dem Personenregister, das es vor den normalen ???-Kids-Abenteuergeschichten nicht gibt, sollte man sich nicht einschüchtern oder verängstigen lassen. Die Namen muss man nicht auswendig lernen, um hier zu bestehen. Das sollte man eher als nützlichen Anlaufpunkt sehen, zu dem man immer wieder zurückkehren kann … als einzige Konstante in diesem Fall sozusagen, denn schließlich wird dieser Mitmach-Fall nicht von vorn nach hinten durchgelesen.

Die Leser werden vielmehr, je nachdem für welchen der vorgegebenen Vorschläge des Autors sie sich nach einem kurzen Krimihäppchen entschieden haben, wild blätternd im Buch hin und hergeschickt … das wäre dann der interaktive Teil, von dem die Verlagswerbung spricht. Entscheidet man sich nicht so, wie der Autor es gern gehabt hätte oder wie er es für unlogisch erachtet … oder einfach nur unglücklich vorschnell … dann gehts zurück zu der Szene, von der aus man in die Sackgasse gestartet war. Also heißt es beim Lesen „Aufpassen und überlegen! Und nicht einfach zu schnell über die Zeilen rasen.“ Zum einen würde der Leser zu viel verpassen, was wichtig wäre und zum anderen sich selbst um den Spaß bringen, den so ein verzweigter Mithilfekrimi mit sich bringt. Denn so ein Buch liest man in der Regel mehrmals … schließlich möchte der echte Fan doch auch wissen, was ihn erwartet hätte, wenn er sich für einen anderen Weg entschieden hätte.

Der Fall

„Alt“, „Puzzle“, „Schatz“? Count me in! Allein diese Schlagworte reichen schon, um bei mir die Vorfreude ansteigen zu lassen … ok, und auch die Erwartungshaltung.

Die Autoren der Drei-???-Geschichten beider Reihen habens beim Einsteig leichter als andere. Wenn die Jungs nämlich grad keinen Auftraggeber haben, dann wird immer wieder gern der Werstoffhandel von Onkel Titus herangezogen. Entweder entdecken die Detektive da was, das sie vorher noch nicht gesehen hatten oder … wie in diesem Fall … gibts grad eine frische Wagenladung voller mehr oder weniger interessanter Sachen. Und auf die haben es auch … grundsätzlich zeitgleich … immer böse Buben und/oder Mädels abgesehen.

Hier ist unter anderem ein Globus auf der Ladefläche zu finden, der ein Geheimnis in sich trägt … im wahrsten Wortsinn. Wieso keiner der vorherigen Besitzer aber auf das kam, was die Jungs mit der Kugel anstellen … das darf man am besten nicht hinterfragen. Wer neugierig genug ist, der liest den Anfang also in einem Zug und gerät auch in keine Sackgasse, wenn er sich zu entscheiden hat, auf welcher Seite es weiterzugehen hat.

Die eine oder andere Entscheidungskonsequenz hätte ich gern mal mit dem Autor durchdiskutiert, weil ich gefühlt jede Sackgasse mitgenommen habe, die es mitzunehmen galt. Aber die Recherche war diesmal ein echt tolles Abenteuer. Blitzschnell habe ich mich entscheiden wollen, damit es weitergeht.

Die Jungs ermitteln und hangeln sich von Rätsel zu Rätsel immer weiter vom Globus über die Bibliothek bis hin zum Hotel, in dem wir am Ende landen und wo uns vielleicht sogar ein Schatz erwartet. Der Leser ist neidisch, weil er diesmal noch lieber im Buch mitgemacht hätte und nicht nur davor sitzend … ok, ok, ICH war neidisch.

Der Autor:

Boris Pfeiffer wurde 1964 in Berlin geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte. Er machte Abitur, wurde Buchhändler und Taxifahrer, studierte Sprachwissenschaften und Landschaftsplanung an der TU-Berlin und Drehbuch an der Berliner Filmhochschule. Anschließend arbeitete er als Regieassistent und Regisseur an verschiedenen Theatern. (Aus der Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Mit einem mechanisch bestückten Globus gehts los und in einem Hotel der Rätsel endet diese Abenteuerreise. Dabei konnte ich gar nicht schnell genug lesen und mich schnell genug entscheiden, so gespannt war ich darauf, was sich der Autor wohl im nächsten Teil für die Jungs und den Leser ausgedacht hat.

Und das ist allerhand, abwechslungsreich und rund ists am Ende auch. Die Sackgassen habe ich gefühlt zu 99% alle besucht, weil ich mich entweder zu hektisch, zu mutig, zu schissig oder einfach zu vom-Autor-nicht-gewünscht entschieden habe beim Weiterlesen.

Es gibt hier sogar eine Sackgassen-Dauerschleife, in die man geraten kann, wenn man das Kurzzeitgedächtnis eines Goldfisches hat.

Frust kam dabei aber keiner auf, der Spaß hat hier absolut überwogen. „Die geheimen Inseln“ ist ein tolles Mitmachabenteuer, das ich gern auch als Hörspiel noch mal hören würde.

Laminierter Pappband: 144 Seiten
Mit ca. 30 Illustrationen von Stefani Kampmann
Vom Verlag empfohlen ab 8 Jahren
ISBN-13: 978-3-440-15940-8

www.kosmos.de

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)