Perry Rhodan – Drei Ritter der Tiefe (Silber Edition 144)

Die Handlung:

Zu den Rätseln und Mythen des Universums zählt der Frostrubin. Das gigantische Objekt beeinflusste weite Teile des Kosmos – doch dann veränderte es sich. Seither bringt der Frostrubin den Tod über zahlreiche Welten. Die einzigen, die etwas dagegen tun können, sind die Ritter der Tiefe. Ein Angehöriger dieses uralten Ordens ist Atlan, der Arkonide – er reist in das Tiefenland, eines der bizarrsten Gebilde im bekannten Universum. Dort hofft Atlan, wertvolle Hilfsmittel zu erhalten … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Nicht von ungefähr bekam der hier zuerst vertonte Heftroman den Zusatz „Atlan und Jen Salik – auf dem Weg ins Reich der Tiefe“ … denn genau das passiert hier auch. Nach einer wie gewohnt für mich zu langen Geschichtsstunde rund um den Auftrag, den die Raum-Zeit-Ingenieure zu erledigen haben, gehs abwärts für den Arkoniden und seinen Begleiter.

Hier gehts dann um einen Stahlherren, eine Grube, Kavernen, Graue Lords, graues und wahres Leben und hin wieder auch mal die eine und andere Alien-Neuerscheinung nebst Erstkontakt. Durchaus abwechslungsreich und spannend erzählt, wenn man sich auf die übliche „Der Weg ist das Ziel“-Thematik einlässt, mit der im Perryversum gern mal Handlungsfäden ausgedehnt werden. Dass immer mal wieder jemand gefangengenommen wird, um dann recht schnell wieder befreit zu werden, ist dabei ein gern genommener Einfall.

Apropos Geschichtsstunden, die mir zu lang sind … die vom Anfang sollte nicht die Letzte sein, denn auch andere Charaktere wollen uns ihre Herkunft vermitteln … lang und breit.

Das Hör-Erlebnis:

Bei Lesungen von Martin Bross bin ich auf ein Trommelfeuer von scharfen S- und Z-Lauten schon vorbereitet. Wenn er also „des Zöllners“ zu lesen hat, dann zucke ich zusammen, weil meine Ohren sehr empfindlich auf zwischen den Zähnen durchgezischte Laute reagieren. Den angesprochenen Tiefenzöllner Drul Drulensot liest er so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte … irgendwie fies. Kratzig, krächzig, hoch und eindringlich. Interessanterweise klingt der Irtipit Hulnan 2317 fast genauso und auch der Lippeninterpret Illor …

Wer also irgendwie unsympathisch ist, klingt diesmal bei Martin Bross hoch und krächzig, alle anderen … anders. Wobei der jähzorninge Omrayn, der nicht nett mit seinem Diener umgeht und den Martin Bross laut Romanvorlage auch mal brüllen lassen muss .. der klingt anders unsympathisch, von daher stimmt das nicht ganz.

Das waren aber jetzt nur die Ausreißer, denn der Sprecher hat auch jede Menge andere Figuren zu vertonen und das macht er gut. Lauter, leiser, sanfter, fordernder … und immer mal etwas mehr und weniger kratzig lässt er die Charaktere klingen, sodass sie gut voneinander zu unterscheiden sind.

Bei den beschreibenden Szenen lässt er den Erzählfluss nicht ins Stocken geraten und liest zügig, wobei ich hier und da schon das Gefühl hatte, dass die dramatische Pause zwischen den Wörtern/Sätzen manchmal etwas zu lang war.

Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.

Der Sprecher:

Martin Bross, geboren 1972 in Wetter an der Ruhr, absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Er spielte in zahlreichen Filmen und Fernsehspielen. Auf der Theaterbühne stand er erstmals 1997 in Heidelberg, später u.a. in Heidelberg, Mainz, Wiesbaden, Mannheim, Bonn, Hamburg und Mülheim. Als Sprecher in Hörspielen und Features tritt er für den WDR und andere Rundfunkanstalten auf. (Quelle: www.theater-an-der-ruhr.de)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern es wurde diesmal mit einer variablen Bitrate, VBR, kodiert, deren Wert zwar lustig hin- und herspringt, aber nie unter 112 geht, was für eine Lesung völlig ok ist. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei und entspricht der Front von Heft 1205, „Kundschafter der Kosmokraten“. Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover des gleichen Romans als JPG-Datei in der Auflösung 2027 x 2976 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Auszug aus dem Nachwort von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 1205-1209, 1215 und 1216. Außerdem gibts vorn noch mal die schicke CD-Cover-Version der Verpackungsfront und am Ende die von Band 1215, „Der Ruf des Stahlherrn“ zu sehen.

Mein Fazit:

Das Wort „Tiefe“ im Titel triffts, denn dieses Abenteuer findet unter anderem in der Grube statt und die ist 6000 Kilometer tief. Von da aus gehts ins Tiefenland und das hat einen Durchmesser von einem Lichtjahr.

Was sagt uns das? Dass wir damit rechnen müssen/können/dürfen, dass wir hier so schnell nicht wieder rauskommen und uns auf einige Hörstunden in diesem Bereich vorbereiten sollten. Dazu kommen noch reichlich Geschichtsstunden und ein paar interessante Erstkontakte. Auch fehlen die üblichen Verfolgungsjagden nebst Gefangennahme nicht.

Wer sich bewusst ist, was ihn hier erwartet, kann durchaus gut unterhalten werden … wer schnellen Handlungsfortschritt erwartet (den es am Anfang eines neuen Zyklus eher selten bis nie gibt), der könnte ein wenig frustriert sein. Vor allem, weil davon auszugehen ist, dass mutmaßlich viel von dem hier Erzählten, nicht von Dauer behaltenswert wichtig ist.

Empflindliche Ohren werden wie gewohnt auf die scharfen S- und Z-Laute des Sprechers reagieren, der aber davon abgesehen seinen Job wirklich gut macht. Die Dialoge werden mit viel Schauspiel serviert und auch die beschreibenden Szenen liest er flott und zügig.

2 MP3-CDs mit 228 Tracks
Spieldauer der Lesung: 17:16 Std.
Sprecher: Martin Bross
1. Auflage, Februar 2019
ISBN-13: 978-3-95795-140-3

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 144 ist auch als Downloadversion in vier Teilen oder komplett beim Verlag erhältlich.

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