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Stefan Seitz – Die Gipfel der Schwefelzinnen, Die (Das Unkrautland 3)

_|Das Umkrautland|:_

Band 1: [„Auf den Spuren der Nebelfee“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5876
Band 2: „Das Geheimnis der schwarzen Hütte“
Band 3: _“Die Gipfel der Schwefelzinnen“_

_Geradewegs in die Eisregionen_ weisen die uralten Schriften und beschreiben einen Weg voller Hindernisse, Geheimnisse und Mysterien. Das, wonach Primus und Plim schon so lange forschen, scheint zum Greifen nahe. Aber die Berge sind tückisch. Geister durchstreifen die Schluchten, Trolle bevölkern die Hänge und in den Tiefen des sagenumwobenen Bleigebirges schlummern Mächte, die noch rätselhafter sind, als die schier endlosen Stollen. Dennoch, der Entschluss steht fest, und die Suche nach den Überresten eines längst vergessenen Zeitalters beginnt. (Klappentext)

_Kritik_

Mit „Die Gipfel der Schwefelzinnen“ hat der Autor Stefan Seitz den dritten Teil um Primus und Plims Abenteuer im Unkrautland veröffentlicht. Die Suche nach der Nebelfee geht weiter und auch ein längst besiegt geglaubter Feind tritt wieder auf den Plan.

Die originelle Geschichte der liebenswerten Darsteller Primus und Plim knüpft direkt an die Ereignisse aus dem zweiten Band „Das Geheimnis der schwarzen Hütte“ an. Mit seiem flüssigen und doch so bildgewaltigen Schreibstil erzählt uns Lesern der Autor Stefan Seitz die Abenteuer, die Primus und Plim auf der Suche nach der seit Jahrtausenden verschollenen Nebelfee erleben.

Die skurrilen Protagonisten haben wieder einmal ein paar unglaubliche Abenteuer zu bestehen, um das große Geheimnis des Unkrautlandes zu lüften. Die Schauplätze der Handlung, sei es Primus‘ Turm, Plims Hexenhäuschen oder das sagenhafte Bleigebirge, entstehen schnell vor dem inneren Auge. Für jüngere Leser sind zusätzlich einige Zeichnungen enthalten, die die Vorstellungskraft anregen. Das sprachliche Talent des Autors trägt die zauberhafte Geschichte und beeindruckt schnell. Auch jüngere Leser haben schnell Spaß an der Geschichte und können dieser spielend folgen. Interessant ist ebenfalls der Aspekt, dass der Autor eine gewählte, manchmal sogar altertümliche Umgangssprache benutzt. Diese kommt besonders bei den erfrischenden Dialogen der beiden Hauptdarsteller zum Tragen. Fein eingestreute Situationskomik zaubert oftmals ein leises Lächeln in das Gesicht der Leserschaft.

Trotz des spannenden Plots verläuft der Spannungsbogen recht flach. Hat es der Autor in den beiden ersten Bänden durchaus geschafft, Szenen, die die Leser an die Geschichte fesseln, zu konzipieren, bleibt diese Spannung dieses Mal auf der Strecke. Zwar erleben die gelungenen Figuren einiges auf ihrer abenteuerlichen Reise, trotzdem kommt es kaum zu actionreichen Szenen. Selbst als ein längst besiegt geglaubter Feind wieder auf den Plan tritt, laufen die beiden Handlungsstränge komplett getrennt voneinander ab. Mit einer anderen Umsetzung des wirklich originellen Plots hätte die Geschichte deutlich mehr Spannung bieten können. Auch das Ende der rätselhaften Geschichte war für eingefleischte Fans des Unkrautlandes enttäuschend. Auf den letzten Seiten angekommen, war die Erwartung auf ein Auflösen der Geschichte kaum vorhanden, wie sollte es der Autor schaffen, in seiner gewohnten Art da noch die Lösung zu präsentieren? Er hat es geschafft. Leider machte sich beim Lesen dann doch das Gefühl breit, da hätte jemand die Lust verloren. Hoffnung macht dann allerdings ein neues Rätsel, das sich Primus offenbart. Das schürt die Hoffnung, bald wieder von einem fantastischen Abenteuer aus dem Unkrautland zu lesen.

Die Zeichnung seiner Protagonisten ist dem Autor wieder einmal glänzend geglückt. Der Fokus liegt diesesmal auf Primus und Plim, beide bestehen fast alleine die ihnen gestellten Abenteuer. Liebevoll konzipiert, kann der Leser nicht anders, als diese beiden skurrilen Figuren in sein Herz zu schließen.

Am Beginn der Geschichte trifft der Leser auch wieder auf die beliebten Figuren wie den stattlich geprüften Präzensionswecker Bucklewhee, den Kürbis Snigg, Plims Vogelscheuche Chuck und die aufdringlichen Kröten Taddel und Mills. Leider begleiten diese ihre Freunde diesmal nicht auf der Reise und fehlen einfach. Neue Bekanntschaften werden leider auch nicht mehr so detailliert, wie die Leser es gewohnt sind. Als Leser ist man da doch in den ersten beiden Bänden sehr vom Autor verwöhnt worden.

Das Cover zeigt eine Szene aus dem Buch und hier merkt der Leser die Liebe, die der Autor in seine Figuren invertiert haben muss. Geheimnisvoll und düster sieht der Betrachter einen Ausschnitt aus den Bleibergen und den unvergleichlichen Primus. Im Buch selber ist eine detaillierte Karte des Unkrautlands abgebildet. Kapitel in einer angenehmen Länge sowie wunderschöne Zeichnungen machen das Buch auch schon für jüngere Leser interessant.

_Fazit_

Mit dem dritten Teil „Die Gipfel der Schwefelzinnen“ seiner Geschichten um das Unkrautland konnte der Autor Stefan Seitz die zauberhafte Geschichte um Primus, Plim und eines der größten Geheimnisse des Unkrautlands lüften.

Insgesamt überzeugt der Autor durch seinen Ideenreichtum und die zauberhaft konzipierten Charaktere. Zwar gibt es im dritten Band einige Schwächen, dennoch ist die Geschichte um die fantastischen Figuren unbedingt lesenswert. Wer die ersten beiden Teile um das Unkrautland gelesen hat, sollte in jedem Fall auch zum dritten Teil greifen. Wer dies noch nicht getan hat, sind die ersten beiden Teile „Auf den Spuren der Nebelfee“ und „Das Geheimnis der schwarzen Hütte“ definitiv ans Herz zu legen, um diese genüsslich zu verschlingen.

Die Schwächen des dritten Bandes habe ich schnell verziehen und hoffe nun auf eine baldige Fortsetzung, um auch ein neues Geheimnis gelüftet zu sehen. Hoffentlich wieder in der alten Form des Autors.

Ein Besuch auf der [Homepage]http://www.unkrautland.com des Unkrautlandes lohnt sich übrigens immer!

Im Dezember 2012 wird „Auf den Spuren der Nebelfee“ als Taschenbuchausgabe vom CARLSEN Verlag veröffentlicht.

|Gebundene Ausgabe: 303 Seiten
ISBN-13: 978-3981317152
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 – 12 Jahre|
http://www.cleon-verlag.de
http://www.unkrautland.com

Stefan Seitz – Auf den Spuren der Nebelfee (Das Unkrautland 1)

_|Das Unkrautland|:_

01 _“Auf den Spuren der Nebelfee“_
02 „Das Geheimnis der schwarzen Hütte“

_Im Unkrautland, Distelpfad 13_, zwischen den Schwefelzinnen und dem Finsterwald lebt Primus in seinem windschiefen Turm. Etwas einsam, aber nicht verlassen geht Primus seinen beschaulichen Tagesablauf nach. Auf Bucklewhee, den staatlich geprüften Präzisionswecker, der mit seiner Pendeluhr pünktlich den gemütlichen Turmbewohner weckt, allerdings erst um 14 Uhr, und der gern intellektuelle Diskussionen führt, ist immer Verlass. Ebenso auf Snigg, den gemütlichen Kürbis, der auf dem Komposthaufen neben dem alten Turm haust und im Sommer schneller braun wird als andere.

Es gibt viele Legenden und Geheimnisse im Finsterwald. Im nahegelegen Dorf Klettenheim geht die Angst um, des Nachts fliegt eine Fledermaus in Frack und Zylinder um den Kirchturm und verbreitet Angst und Schrecken unter den ängstlichen Einwohnern. Ist es ein blutrünstiger Vampir, der hier sein Unwesen treibt? Nein, es ist Primus, der sich immer gerne einen Spaß erlaubt und eher Himbeertorten in der Konditorei hinterherjagt als alles andere. Doch die Dorfbewohner haben die nächtlichen Überfälle satt und installieren am Kirchturm eine überdimensionale Fliegenklatsche, um die nervige Fledermaus/Primus auszuschalten.

Opfer dieser Falle wird aber nicht Primus, sondern die Hexe Plim, die auf ihrem motorisierten Besen den verwandelten Primus als Zutat für einen Zaubertrank nachstellt. Als Primus die anhängliche Hexe Plim in einer nächtlichen Verfolgungsjagd in die Falle der Klettenheimer Bewohner lockt und diese von der Klatsche im vollen Flug getroffen und in den Wald katapultiert wird, hat der listige Turmbewohner seinen größten Spaß.

Entspannt und amüsiert möchte Primus in seinem superbequemen Sessel den Zauberzirkel lesen, das wissenschaftliche Monatsmagazin für Alchemie, Hexenkunst und Zauberei, als er den Prospekt eines Spielzugladens entdeckt, der seine angeborene Neugierde erneut weckt. Inhaber des Spielzugladens ist niemand anderer als die nervige Hexe Plim, und als Primus in der Gestalt einer Fledermaus den Laden aufsucht, erwischt ihn die junge Hexe und sperrt Primus kurzerhand in ein unbequemes, lächerlich kleines Einmachglas.

Gefangen versucht Primus der Hexe klarzumachen, dass er ein Mensch ist und verspricht Plim, ihr auf der Suche nach einer geheimnisvollen Mondsichel zu helfen, denn Primus besitzt offensichtlich eine kleine Scherbe. Angeblich sollen Teile der Sichel den Besitzern endlose Macht versprechen, wie Schönheit, Klugheit, Unsterblichkeit. Besonders angetan von dieser Legende ist Plim, wenn es um ihre Schönheit geht, denn ihr trügerischer Spiegel zeigt ihr alles andere als ein ansehnliches Antlitz.

Primus ist ebenso fasziniert von dieser Legende und zusammen mit Plim forscht er nach weiteren Bruchstücken der Mondsichel, die einst über dem Finsterwald gehangen haben soll. Behilflich ist dem Duo Primus‘ Spiegel, der Hinweise gibt und es stellt sich heraus, dass Primus‘ Vergangenheit Teil dieses Rätsels sein muss …

_Kritik_

Stefan Seitz, der Autor dieses fantastischen Kinderbuches „Das Unkrautland – Auf den Spuren der Nebelfee“, hat eine wunderbare Geschichte für Groß und Klein erzählt. Es ist sein Debütroman und wirkt mit seinen skurrilen Figuren bezaubernd. Schon in den ersten Kapiteln mit Einführung von Primus und seinen Nachbarn, dem intellektuellen Präzisionswecker und dem Kürbis Snigg überzeugt der Roman mit seinen Protagonisten und seinem oftmals tiefgründigen Humor und den flotten Sprüchen.

Der Charme der Geschichte und seine Figuren bestehen aus vielen kleinen Details, die das Unkrautland mit unserer bildlichen Vorstellungskraft in eine bunte, vielfältige Welt verwandeln.

Die Atmosphäre der Geschichte ist nicht nur spannend, sondern auch vielseitig geprägt von Überraschungen und immer wieder der Einbringung neuer Charaktere. Primus hat in seinem Turm genauso Gesellschaft wie die naive Plim in ihrem Hexenhaus. Dort tummeln sich zwei schadenfrohe Frösche und eine modebewusste Vogelscheuche namens Chuck, die gerne gruppentherapeutische Sitzungen und Kaffeekränzchen genießt, sowie die verschlafene Rätselrübe, die Flötenmusik und Kerzenlicht bevorzugt.

Stefan Seitz hat seine Geschichte geschickt konzipiert. Mit jedem Kapitel fügt sich die Handlung Stück für Stück zusammen, sodass viele versteckte Hinweise am Ende ein überzeugendes Ende bilden. Manchmal ist das Tempo der Handlung ein wenig langsam, wie in einem Zeitraffer erzählt, doch der Leser bekommt gerade in dem letzten Drittel des Romans einen abwechslungsreichen und mit einer Prise Action versehenden Showdown präsentiert, den man vorher gar nicht für möglich gehalten hat.

Der Autor hat sprachliches Talent, das er eindrucksvoll einzusetzen vermag. Situationskomik begegnet dem Leser in jedem Kapitel, Primus und Plim sind nicht auf den Mund gefallen und alles andere erledigen dann die vielen verstreuten Hinweise, die es einzusammeln gilt.

Auch nach den letzten Kapiteln bleiben viele Fragen offen, nicht nur zu Primus‘ Vergangenheit oder die der anderen Personen. Somit sind nachfolgenden Geschichten viel Platz und Raum geboten für mehr Abenteuer im Unkrautland.

_Fazit_

„Das Unkrautland – Auf den Spuren der Nebelfee“ ist mit absoluter Garantie ein willkommener Geheimtipp in der Welt der Fantasy.

Das Unkrautland besitzt den eigentümlichen Zauber von geheimnisvollen und merkwürdigen magischen Figuren, deren Charakterisierung einzigartig und vor allen entwicklungsfähig ist. Primus und Plim wird man schnell ins Herz schließen und auch an die Nebenfiguren, z. B. an die arbeitslose, modebewusste Chuck wird man sich gerne erinnern.

Sefan Seitz hat aber nicht nur seinen Debütroman in seinem eigens gegründeten Cleon Verlag erscheinen lassen, sondern auch seinem Unkrautland auf der Homepage [www.unkrautland.de]http://www.unkrautland.de eine vielversprechende Bühne gegeben. Hier findet der Leser nicht nur einen Trailer zum Buch, sondern auch die Bewohner, die Ortschaften und allerlei Gerümpel des Unkrautlands wieder. Und wer wissen möchte, wie Primus oder Buckelwhee in der Fantasie des Autors aussehen, sollte diese Seite aufs Dringlichste aufsuchen.

„Das Unkrautland“ wird sich mit der Zeit zum Kult entwickeln. Spätestens dann, wenn die Abenteuer um Primus und Plim verfilmt werden sollten, wird es Fans von jung bis alt geben.

Überraschend frisch, abwechslungsreich und vor allem wegen der vielen abgefahrenen Figuren eine andere Art von Fantasy, die ver- und bezaubert.

|Hardcover: 304 Seiten
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: 10-11 Jahre
ISBN-13: 978-3000202957|
[www.cleon-verlag.de]http://www.cleon-verlag.de