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Mein persönlicher Besuch der Frankfurter Buchmesse 2015

Am 16. Oktober besuchte ich Frankfurter Buchmesse. Hier mein Bericht.

Meine erste Station ist das Lesezelt, denn hier soll Andreas Eschbach (http://www.andreaseschbach.de) aus seinem neuen Jugendroman AQUAMARIN (http://www.arena-verlag.de/artikel/aquamarin-978-3-401-60022-2) vorlesen. Das Zelt ist rund, an den Rändern sind Sitzecken aufgebaut und in der Mitte des Runds sitzt ein zahlreich erschienenes Publikum. Es ist zu etwa 99 Prozent weiblich. Das entspricht ungefähr dem gefühlten Durchschnitt des Publikums in den Belletristikhallen 3.0 und 3.1.

Eschbach liest den Anfang und eine weitere Passage aus seinem Roman, während ein Fotograf ihn aufdringlich umschleicht. Die Lektorin des Arena-Verlags (http://www.arena-verlag.de) stellt dem Schriftsteller ein paar freundliche Fragen, die sich der Autor ausgiebig zu beantworten bemüht. Er verrät auch, dass es eine Fortsetzung geben soll – und dass AQUAMARIN gar nicht der von ihm gewählte Arbeitstitel ist, sondern der vom Verlagsmarketing gewählte. Tja, so kann’s gehen. Aber mal ehrlich: Durch den Arbeitstitel die Pointe preiszugeben, war auch nicht besonders schlau von ihm.

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Clarissa Linden – Ich warte auf dich, jeden Tag

Der Titel, der mit Schmetterlingen verzierte Einband und der Name der Autorin lassen bei diesem Roman eigentlich nur eine Liebesschnulze erwarten. Auch die Rahmenhandlung von einer verlassenen Mittvierzigerin, deren gesamtes Leben plötzlich Kopf zu stehen scheint, nebst den vergeblichen Aufmunterungsversuchen einer besten Freundin erinnern zunächst eher an rosafarben eingebundene Romanzen. Doch schon nach den ersten Kapiteln wird klar, dass man es bei „Ich warte auf dich, jeden Tag“ der deutschen Autorin Clarissa Linden nicht mit einem Bridget Jones-Aufguss sondern mit einem erfrischend erwachsenen Roman um Liebe, deren Erfüllung und auch deren Scheitern zu tun bekommt.

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[NEWS] ANDREAS FRANZ & DANIEL HOLBE – Teufelsbande (Ein neuer Fall für Julia Durant)

Ein neuer Fall für die Ermittlerin Julia Durant bei Knaur: „Teufelsbande“ von Andreas Franz und Daniel Holbe.

Tatort Frankfurt am Main. Auf einer Autobahnbrücke bietet sich Kommissarin Julia Durant ein entsetzlicher Anblick: ein verbranntes Motorrad, darauf die Überreste eines versengten Körpers. Das Opfer eines Bandenkrieges im Biker-Milieu? Die Ermittler stoßen auf eine Mauer des Schweigens. Höchste Zeit, den Kollegen Brandt aus dem benachbarten Revier zu Rate zu ziehen.
(Verlagsinfo)

Taschenbuch, 512 Seiten

Der Verlag bietet unter dieser Adresse eine Leseprobe an.

Carla Federico – Die Rosen von Montevideo

„Montevideo“ – den Namen hat man schon einmal gehört; vielleicht im Zusammenhang mit der gleichnamigen Verfilmung des Theaterstücks “Das Haus in Montevideo” mit dem großen Heinz Rühmann. Aber sehr viel mehr weiß man von Uruguays Hauptstatt nicht, wenn man nicht gerade leidenschaftlich an Lateinamerika interessiert ist. Umso interessanter gestaltet sich Carla Federicos Frauenroman “Die Rosen von Montevideo”, der zu großen Teilen in den Jahren von 1829 bis 1898 in Montevideo spielt. Diese zeitliche Periode war gekennzeichnet von einer starken Einwanderungsbewegung aus Europa, staatliche Bevormundung durch die Briten und außerdem tobte ein grausamer Dreibundkrieg von Uruguay, Brasilien und Argentinien gegen Paraguay. Auch in Uruguya selbst hatte sich eine tiefe Kluft zwischen Arm und Reich sowie Stadt- und Landbevölkerung aufgetan.

Mit den ersten Einwanderern gelangt auch Valeria Olivares nach Montevideo. Doch wie die Rosen in ihrem Garten wird Valeria nie richtig heimisch in Uruguya. Ihre Tochter Rosa de la Vegas versucht mit Hilfe einer überstürzten Heirat mit dem Bankier Albert Gothman einer Zwangsehe mit einem wesentlich älteren Mann und Geschäftspartners ihres Vaters zu entgehen. Dadurch verschlägt es sie nach Frankfurt am Main, wo sie wiederum Montevideo vermisst und nicht richtig heimisch wird. Frankfurt wird als aufstrebendes Macht- und Kulturzentrum in Europa charakterisiert. Doch seine Einwohner und hierbei vor allem die Frauen scheinen im Vergleich zu Rosa zwar gebildeter, dafür aber auch steif und hinterhältig. Der Niedergang der im Überschwang der Gefühle geschlossenen Ehe und ihre Entwicklung hin zur Ehrlichkeit und zum Verzeihen, die schließlich in einer Freundschaft mündet, ist unter den Beziehungen im Roman am differenziertesten ausgearbeitet. Mit Rosas Tochter Valeria und Clair, der Tochter ihrer Schwägerin, hingegen kehrt der Leser mit der nächsten Frauengeneration wieder zurück nach Montevideo.
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