Die drei ??? – Der Geist des Goldgräbers (Band 176)

Die Handlung:

Im menschenleeren Dead Man’s Canyon begegnet den drei ??? plötzlich ein Goldgräber. Und zwar nicht irgendeiner – John Dewey kam vor über 100 Jahren zu Tode und verfluchte jeden, der seinem Gold zu nahe kommt. Für Justus steht fest: Alles Legende! Doch als in der darauffolgenden Nacht gespenstischer Besuch vor der Tür steht, erwacht die Legende zum Leben … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Gleich mit mehreren Knalleffekten zieht uns der Autor in seine mystisch-gruselige Story. Erst überfährt Peter einen Geist, dann kommt ein Hund, der nicht da ist und schließlich explodiert ein Fenster. So viel Action und gerunzelte Stirnfalten schaffen manche Fernsehserien nicht in so kurzer Zeit. Und das ist nur der Einstieg in diesen Akte-X-Gedächtnis-Fall der drei Jungdetektive, zu dem sie von einer neuen Klientin gerufen in den Dead Man’s Canyon aufbrechen.

Da wohnt die gute Dame nicht nur seit Kurzem, sondern wird auch schon von einem Geist belästigt. Der vor 100 Jahren aufgeknüpfte Goldgräber solls gewesen sein. Da Justus aber richtig feststellt, dass es Geister nicht gibt … was Peter „der Schisser“ Shaw ihm nicht so recht glaubt … betätigen sich die Rocky Beach Boys also als Ghostbusters. Oder ist doch alles ganz anders?

Und wie es bei solchen Fällen immer so ist, ist die Vorgehens- und Denkweise immer die Gleiche: Wer hätte einen Vorteil davon, wenn der Client den Ort verlässt? Hat der Client Feinde oder Neider? Wen gibts in der unmittelbaren Nähe, den man befragen kann? Es liegt also am Autor, uns diese Standards interessant genug zu gestalten und mit unvorhergesehenen Wendungen zu garnieren, damit wir bis zum Ende mitmachen und nicht vor Langeweile einschlafen.

Und als auch noch ein „Buuuuuuuuh“-Krokodil durchs Bild läuft und der Leser die Augen verdreht, weil er gemeines Seitenschinden wittert, dreht der Autor auf einmal so dermaßen an der Spannungsschraube, dass man sich anschnallen muss. Plötzlich gibts nicht nur ständig wechselnde Verdächtige, sondern auch verschiedene Motive und ein Story-Konstrukt, das nicht zu durchblicken ist.

So wird die Lesegeschwindigkeit mit fortschreitender Seitenzahl immer höher und höher, denn immer neue Zwischenfälle gibts zu erleben und gegen Ende sogar einen Schockmoment.

Wie der Autor das Ganze dann auflöst … alle Achtung. So lasse ich mich gern unterhalten. Einziger Kritikpunkt bleibt für mich am Ende dann nur die Verfolgungsfahrt von Peter … bei der er mit seinem Auto nicht bemerkt wird … obwohl der Canyon ja unbewohnt ist und da sicher auch kein anderes Auto rumfährt als sein MG.

Der Autor:

Andre Marx schreibt seit 1997 für die Reihe „Die drei ???“ und begeistert Krimifans und Rezensenten. Seit 2007 lässt er „Das Wilde Pack“ spannende Abenteuer erleben. Meisterhaft versteht er es, geheimnisvolle Rätsel, Nervenkitzel und Spannung in seinen Geschichten mit viel Sprachwitz umzusetzen. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Was mit einem Geist und einem unsichtbaren Hund als Running Gag beginnt, wird zunehmend spannender und gar nicht lustig, sondern lebensgefährlich. Die voreiligen Schlüsse, die dieses Abenteuer zu einem Langweiler machen könnten, werden allesamt vom Autor zerschlagen und am Ende habe ich meinen unsichtbaren Hut gezogen, weil hier ein wirklich gut durchdachtes Storykonstrukt clever bis zum Ende gesponnen wurde.

Laminierter Pappband: 144 Seiten
ISBN-13: 978-3440141182

www.kosmos.de

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (11 Stimmen, Durchschnitt: 4,09 von 5)

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