Die drei ??? – Der schwarze Tag (Sonderfolge)

Die Handlung:

Wenn die drei ??? ermitteln, ist das immer ein schwarzer Tag für Verbrecher. Und manchmal bringt das Detektivbüro sogar schneller als sonst Licht ins Dunkel: Sei es in einem stockfinsteren Verlies, auf der Jagd nach einem schwarzen Phantom oder in einem Dunkelrestaurant – Justus, Peter und Bob lösen jeden Fall.
Sechs verzwickte, experimentierfreudige, rätselhafte Kurzgeschichten aus Rocky Beach!(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Das schwarze Verlies – Ben Nevis

Ein Ein-Akter, in dem die Jungs die ganze Zeit gefangen herumsitzen und darüber sinnieren, warum sie jemand eingesperrt hat. Die erste Hörhälfte zeigen die Sprecher von Peter und Bob wie überragend sie das Gefühlsleben der Charaktere vermitteln können, auch ohne Musik und viele Geräusche. Und dann wacht auch der erste Detektiv auf und redet ein Wörtchen mit … oder zwei oder drei.

Im Grunde ists eine interessante Idee, aber eher eine inszenierte Lesung, die sich selbst in dieser Länge/Kürze ein wenig plattgewalzt anfühlt. Der Fall, der halt durch die ganzen Gespräche nur außerhalb von allem stattfindet, scheint interessant zu sein … ist aber komplett streichbar und dient nur dazu, den Hörer nicht zu langweilen, während sich die Jungs keinen Meter vom Platz bewegen. Fälle, bei denen der Fan dabei sein kann und nicht nur von ihnen erzählt bekommt, machen auf jeden Fall mehr Spaß.

Schwarz ists im Übrigen während der langen Unterhaltung um die Jungs herum.

Der Autor vergibt: (3/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (10 Stimmen, Durchschnitt: 2,20 von 5)

Schwarze Seelen – André Minninger

Fetzen sich Helen und Ellen, dann gibt es Dellen .. Die beiden erwähnten Damen sind Zwillinge und werfen sich (fast) 20 Hörminuten lang gegenseitig irgendwelche Dinge vor, damit die eine oder andere vom Vater allein beerbt wird. Traurigerweise für ihn steht er die ganze Zeit daneben und muss den K(r)ampf miterleben. Die ??? sind auch dabei und analysieren am Ende, wer hier was behauptet und wer hier was wirklich gemacht hat.

Zickenterror zum Ohren verdrehen, der zum Glück nach 30 Minuten endlich wieder vorbei war. Der Autor hat sich zwar redlich Mühe gegeben, um die Detektivarbeit spannend und die Schlussfolgerungen interessant zu gestalten, meins wars aber so gar nicht.

Besonders die altertümliche Schriftsprache, in der sich alle Beteiligten hier unterhalten müssen, gefiel mir nicht. Wenn Justus so redet, dann ists Kult … aber, wenn das alle machen, dann ist das zwar grammatikalisch korrekt, macht aber überhaupt keinen Spaß … so redet halt keiner (mehr).

Schwarz ist hier übrigens gar nix. Vielleicht die Tinte im Testament.

Der Autor vergibt: (2/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (10 Stimmen, Durchschnitt: 2,20 von 5)

Ein schwarzer Tag für Mr Kingstone – Christoph Dittert (nach einer Idee von ihm und Martin Sturm)

Eigentlich müsste es hier „Die ??? tappen im Dunkeln“ heißen, denn sie sollen für Skinny Norris … ja, genau DEN Skinny Norris … einen Fall von Erpressung in einem Dunkelrestaurant übernehmen. Skinny wäre an dieser Stelle zwar problemlos austauschbar gewesen, für den Altfan ists aber immer eine nette Sache, wenn er hier und da mal wieder Beleidigungen ausstößt.

Die Grundidee ist interessant und die Ausführung von Justus‘ Plan kurz(geschichten)weilig. Ich frage mich nur, wie lange es dauert, bis auch das Label erkennt, dass man Skinny am besten mit Tim Kreuer (der ihn auch bei den DREI ??? KIDS überzeugend gut spricht) besetzen sollte. Michael Hark ist ein begabter Sprecher, keine Frage, aber keine gute Besetzung für den Erzfeind der Jungdetektive. Zum einen nehme ich ihm den Bösewicht nicht ab und zum anderen klingt seine Stimme im Vergleich zu den anderen für die Rolle unpassend alt.

Schwarz ists hier aber nur, wenn man im Dunkelrestaurant sitzt.

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (10 Stimmen, Durchschnitt: 2,20 von 5)

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? – Marco Sonnleitner

Keiner … der Überlieferung nach. Aber dennoch laufen alle weg, wenn er kommt! Komisch eigentlich, oder? In diesem Kurzhörspiel gibts auch einen schwarzen Mann, der Kindern die Murmeln klauen will. Klingt harmloser als es ist, denn etwas sehr Wertvolles steht auf dem Spiel.

Ein interessantes Storykonstrukt, das eine Menge Fragen aufwirft, sie aber am Ende alle nachvollziehbar beantwortet.

Interessant auch, dass die drei Detektive offenbar vom Verlag älter gemacht wurden, denn sie geben an einer Stelle vor, ein Referat für die Uni schreiben zu müssen. Nix mehr mit Schule. Von daher sind sie inzwischen offenbar 20+.

Und schwarz? Ja, eine der Murmeln ist auch schwarz …

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (10 Stimmen, Durchschnitt: 2,20 von 5)

Die schwarze PhantOma – Kari Erlhoff

Ob dieser Fall nun eine Hommage, eine Persiflage oder einfach nur großer Fromage ist, das kann jeder Hörer getrost selbst für sich entscheiden. In minütlich katalog- und kategoriesierten Kapiteln erleben wir zeit- und hautnah mit, wie die Jungs eine flotte Seniorin jagen.

Sehr kurzweilig erzählt und mit jeder Menge Grinsmaterial garniert. Teilweise sogar ein wenig hektisch. Einzige der Überblendesoundeffekt zwischen den Szenen ging mir nach dem zweiten Mal schon gehörig auf die Nerven.

Ach so … schwarz ist hier das Kostüm des Phantoms.

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (10 Stimmen, Durchschnitt: 2,20 von 5)

Das schwarze Nest – Hendrik Buchna

Dieser Fall ist Slapstick, der für mich nicht nur eine Idee zu albern war. Jeder Satz will lustiger als der vorherige sein. Das ist hier und da witzig, weil ideenreich, anfangs zumindest … für die ersten zwei bis drei Minuten vielleicht. Recht schnell aber fing es an, mich zu nerven … weil … immer nur lustig macht auf Dauer auch keinen Spaß. Besonders nicht, wenns so überzogen ist.

Der Erzähler klingt wie kurz vorm Einschlafen und tötet jeden Gag, den er vorzulesen hat, weil er seinen Text nur runterleiert und auch der überdrehte Justus auf Energydrink ging mir auf den Zeiger.

Vielleicht bin ich auch einfach nur nicht die Zielgruppe für diese Nummer. Ich war nicht böse drum, dass dieser „Fall“ der Kürzeste der sechs Kurzhörspiele ist, auch wenn die Auflösung des Ganzen am Ende clever war.

Schwarz ist übrigens auch das Federkleid von Blacky, dessen Gastauftritt zum Fremdschämen ist, weil auch sein Text zu lang(weilig), zu nervig und zu unlustig ist.

Der Autor vergibt: (2/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (10 Stimmen, Durchschnitt: 2,20 von 5)

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler – Axel Milberg
Justus Jonas, Erster Detektiv – Oliver Rohrbeck
Peter Shaw, Zweiter Detektiv – Jens Wawrczeck
Bob Andrews, Recherchen und Archiv – Andreas Fröhlich
Helen – Balancinha Blanc
Ellen – Dorette Hugo
Vater – Douglas Welbat
Tante Mathilda – Karin Lieneweg
Skinny Norris – Michael Hark
Marc Kingstone – Rainer Brandt
Aaron Kingstone – Tommi Piper
Sarah – Christiane Leuchtmann
Albert – Franzisko Löwe
Kelly – Juliane Szalay
Mrs. McGee – Alice Krimmel
Toby – A. Stengelin
Mrs. Wells – Heidi Schaffrath
Junge – Linus Tauber
Mädchen – Katinka Jaekel
Ericsson – Detlev Tams
Sprecher/ Moderator – Oliver Böttcher
Tarek Shabana – Werner Wilkening
Tasha – Victoria Zöller
Domino Laverna – Sabine Hahn
Biff Rogers, Reporter – Daniel Schütter
Lesley Dimple – Ann Montenbruck
Zeus Zenon Johnson – Michael Prelle
Computer – Peter Bayer
Off-Sprecher – Frank Roder
Sprecher – Andreas Birnbaum
Blacky – Pamela Punti
Kassiererin – Angela Stresemann
Inspektor Cotta – Holger Mahlich

Trackliste:

CD1:
Das schwarze Verlies – Unverschämter Kerl
Das schwarze Verlies – Dunkelrestaurant
Das schwarze Verlies – Kontaktschranke
Schwarze Seelen – Albtraum?
Schwarze Seelen – Das Herz von Afrika
Schwarze Seelen – Lasso-Künste

CD2:
Ein schwarzer Tag für Mr. Kingstone – Ohne Gewissen
Ein schwarzer Tag für Mr. Kingstone – Ohne Rücksicht
Ein schwarzer Tag für Mr. Kingstone – Ohne Reue
Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? – Wasserdichte Alibis
Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? – Kriminelle Abwege
Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? – Tägliches Training

CD3:
Die schwarze PhantOma – Gefesselt
Die schwarze PhantOma – Betäubt
Die schwarze PhantOma – Verrostet
Das schwarze Nest – Grabesstille
Das schwarze Nest – Demokratische Abstimmung
Das schwarze Nest – Fall gelöst

Technik-Credits:

Buch und Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Titelmusik: Simon Bertling & Christian Hagitte (STIL)
Musik: Jens-Peter Morgenstern, Constantin Stahlberg, Betty George, Bach Violinkonzert
(P) & (c) 2018 Sony Music Entertainment Germany GmbH

Die Ausstattung:

Die schwarzen CDs stecken in einer Multibox. Das Booklet enthält die Klappentexte der einzelnen Geschichten sowie Aufstellungen der Sprecher und ihrer Rollen.

Mein Fazit:

Was man dieser Kurzhörspielsammlung auf keinen Fall absprechen kann, ist Kreativität. Hier gibts nicht nur sechs kurze Fälle, sondern sechsmal unterschiedlich aufbereitete Hörkost. Lange Monologe, Tagebucheinträge und alberner Blödsinn … irgendwas wird jeder mögen, aber sicher nicht jeder alles. Das Wort „experimentierfreudig“ vom Klappentext triffts da ganz gut.

Interessanterweise hatte ich hier beim Lesen der Romanvorlage eine Idee mehr Spaß als mit der Hörspielumsetzung. Es eignet sich halt nicht jede Vorlage zum Verhörspielen, auch wenn die Sprecher noch so talentiert sind.

3 Audio-CDs mit 3:15 Std. Spieldauer
CD1: 1:08 Std.
CD2: 1:01 Std.
CD3: 1:06 Std.
Vom Verlag empfohlen ab 9 Jahren
1. Auflage, Oktober 2018
EAN: 889854671525

www.natuerlichvoneuropa.de

Der offene Autor vergibt: (3/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (10 Stimmen, Durchschnitt: 2,20 von 5)