Die drei ??? – Geheimnisvolle Botschaften (Folge 160)

Die Handlung:

Der Raub eines alten handgefertigten Buchs stellt die drei ??? vor ein Rätsel. Denn im Haus von Professor Mathewson hätte es weitaus wertvollere Beute gegeben. Kaum beginnen Justus, Peter und Bob zu ermitteln, stecken sie schon bis zum Hals in Schwierigkeiten: Ein geheimnisvoller Gegner ist ihnen stets einen Schritt voraus und schreckt vor nichts zurück … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Dieser Fall startet recht unspektakulär und ungewohnt ruhig, wenn man mal davon absieht, dass Justus Angst um seine Frisur hat, die ihm fast von einem Feuerschlucker angesengt wird, der für meinen Geschmack ein wenig sehr und auffällig wie Udo Lindenberg klingt.

Dann findet auch schon „die Kartenübergabe“ statt, es gibt einen Lacher, der gut als Abschlusslacher hätte dienen können und die Jungs haben schon einen Fall, der nicht wirklich Spannung verspricht. Ein altes Buch ist gestohlen worden … wow, und nicht mal wertvoll soll es sein. Auch die Hintergrund-Musik, die prima in „Die 100 schönsten Fahrstuhlmelodien“ gewählt werden könnte, sorgt dauerhaft für Ruhe und beschwingte Entspannung.

Statt Dramatik gibts dann auch gleich einen weiteren Lacher, wenn der Auftraggeber dieser Folge die Jungs als „Die drei Ausrufezeichen“ engagieren will. An dieser Stelle hätte ich eigentlich ein „Sehen wir aus wie Mädchen?“ erwartet.

Ganz langsam nimmt die Story dann aber zum Glück Fahrt auf … wie Bobs Käfer. Und wenn man nicht blitzschnell den Lautstärkeregler auf „Max“ dreht, dann überhört man wichtige Details, die die Jungs im Restaurant nicht überhören, sondern absichtlich belauschen. Viel zu leise ist diese Stelle abgemischt. Das kann man wirklich nur verstehen, wenn man keine Störgeräusche in der Nähe hat. Was der Hörer aber schon lächelnd versteht, ist die bekannte Stimme von Alan Jones. Die gehört nämlich der deutschen Synchronstimme von Indiana Jones, Wolfgang Pampel. Sehr netter Einfall.

Dann wird wenigstens die Musik dramatischer, die Story aber immer noch nicht wirklich. Da zieht der Hörfan halt seinen Spaß aus anderen Dingen. Zum Beispiel daraus, dass diesmal nicht Justus als Erster auf die „geheimnisvolle Botschaft“ stößt, sondern der Auftraggeber der Jungdetektive, Professor Mathewson … das passiert auch eher selten bis nie. Ok, der Professor hat aber auch einen Wissensvorteil.

Dann fällt auch schon das erste Fremdwort, das sicher die meisten Hörer noch nie gehört haben: Palimpsest. Wer an dieser Stelle das Hörspiel stoppt, um herauszufinden, was das ist, dem dämmert dann auch schon vor Justus, worum es hier eigentlich geht. Und auch das kommt eher selten bis nie vor. Später erklärt der Professor dann auch den im Hörspiel Anwesenden, worum es sich bei einem Palimpsest handelt. Das lange Piepen, das dann folgt, sorgt rasch für Kopfschmerzen beim Hörer und hätte soundtechnisch anders gelöst werden können und sollen. Das hört sich an wie ein Tinitus.

Gut hört sich aber an, dass nach all dem Warten darauf, dass aus dem Fall mit dem gestohlenen Buch endlich etwas Spannendes wird, endlich und tatsächlich eine geheime Botschaft zu Tage befördert wird. Und nicht nur das, die allseits beliebten Rätsel gibts noch obendrauf und eine Schatzsuche noch dazu. Alan „Indiana“ Jones mit seiner Peitsche auf Schatzsuche? Passt!

Allerdings ist Wolfgang Pampel in jedem Hörbuch, das er spricht und in jedem Hörspiel, in dem er Gastauftritte hat, leider immer anzumerken, dass er Schwierigkeiten hat, seinen Text wirklich lebendig ins Ohr des Hörers zu bringen. Bei seiner Arbeit als Synchronsprecher bekommt er die Vorlage von der Leinwand, ohne diese Vorgabe vermag er wenig zu fesseln. Und so klingt es dann auch hier bei den Aufeinandertreffen mit den drei Detektiven von seiner Seite her ziemlich abgelesen und von den „Jungs“ her sehr authentisch und lebendig.

So gestaltet sich dann auch die Schatzsuche, an der sich auch Justus, Peter und Bob beteiligen. Und nebenbei lernen wir … von Justus natürlich … was eine „Gartenzaun-Verschlüsselung“ ist und wie man sie knackt. Und am Ende wissen wir dann auch, dass der Spruch mit den „Ausrufezeichen“ vom Anfang gar nicht so abwegig war.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler: Thomas Fritsch
Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Barbara: Tanja Geke
Professor Mathewson: Stephan Schwartz
Arthur: Stephan Benson
Alan Jones: Wolfgang Pampel
Shu Liin: Monika Freisfeld-Pampel
Kellner: Sven Dahlem
Frank: Simon Jäger
Stadtverwalter: Achim Schülke
Inspektor Cotta: Holger Mahlich
Godween: André Minninger
Feuerschlucker: Bertram Hiese

Trackliste:

1. Der Pergamentmacher
2. Geschick und Verstand
3. Volltreffer!
4. Einbruch in die Suite
5. Einstiche
6. Der Text über dem Text
7. Die erste Station
8. Gartenzaun
9. Die Gruft

Technik-Credits:

Based on characters created by Robert Arthur
Erzählt von Christoph Dittert
Buch und Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Titelmusik: Simon Bertling & Christian Hagitte (STIL)
Musik: Christian Hagitte & Simon Bertling (STIL), Stahlberg, Betty George, Morgenstern
Cover-Illustration: Silvia Christoph
Design: Atelier Schoedsack

Die Ausstattung:

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Bookletchen enthält eine Doppelseite voller Live-Tourdaten der „Phonophobia“-Tour, die 2014 stattfinden wird. Dazu kommt noch eine Aufstellung der Sprecher und ihrer Rollen und eine kleine Bildvorschau für die nächste Folge 161 „Die blutenden Bilder“. Auf der Rückseite des Case finden wir eine kurze Inhaltsangabe und die Trackliste.

Mein Fazit:

Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis dieses Abenteuer in Fahrt kommt und den Namen auch verdient. Wenn aber endlich die geheimnisvolle Botschaft auftaucht und einen Widersacher mit ins Spiel bringt, wirds auch spannend. Und dann gibts endlich die beliebten Worträtsel und sogar einen „Gartenzaun“, der zwischen den Jungs und dem Finale steht.

Langsamer Start, knifflige Rätsel, ein „bekannter“ Gegner und ein interessantes Finish.

1 Audio-CD
Spieldauer: 63:40 Min.
Tracks: 9
Vom Verlag empfohlen ab 8 Jahren
1. Auflage, März 2013
EAN: 886979233027

http://www.natuerlichvoneuropa.de

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