Die drei ??? und der weiße Leopard (Band 210)

Die Handlung:

„Der weiße Leopard“, eine japanische Prunkschale, verschwindet trotz des hochmodernen Alarmsystems. Ein kniffliger Fall für die drei ???, denn auf der Schale liegt ein Fluch der Samurai. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Erwartet und hier ein Kombi-Fall? Zwei zum Preis für einen? Ein Kunstdiebstahl und noch ein Fluch dazu? Und … was sind denn wohl die Auswirkungen des Fluchs? Zehn Jahre eine laufende Nase? Nein … der Tod … gar nicht mehr so lustig.

Und wie starten oft ???-Fälle? Mit einem Anruf! Den gibts auch hier. Ist sogar jemand am anderen Ende, der den Jungs aus dem Abenteuer mit dem „Ameisenmenschen“ bekannt ist. Als kleinen Gag für alle Hardcore-Fans gibts dann ein Schmankerl: Kurz bevor Justus die Frage danach beantworten kann und auch will, warum der Fall damals eigentlich „… und der Ameisenmensch“ hieß und keinen plausibleren Titel hatte … ruft Tante Mathilda und schnürt ihm das Wort ab.

Pech gehabt. Aber, die Schale ist ja auch noch nicht geklaut, noch ists nicht allzu dramatisch. Allerdings hat der Auftraggeber der ??? einen weißen Leoparden gesehen … mutmaßlich einen echten. Und ob es so einen wirklich vor Ort gibt … das sollen die Jungs nun herausfinden. Im Zweifel werden sie dann ja vielleicht auch gleich Zeuge, wie die Weißer-Leopard-Schale gestohlen wird.

Noch nicht … aber der Autor spendiert gleich mehre „Verdächtige“, die ins zukünftige Täterprofil passen. Und auch deren Motive sind/wären sehr interessant. Ists am Ende dann tatsächlich so oder so … oder werden uns und den Jungs nur rote Heringe vor dem Gesicht herumgeschwenkt und am Ende ists alles ganz anders?

Und auch sonst gehts merkwürdig weiter, was ja immer für Aufmerksamkeit beim Leser gut ist. Sonderbare Dinge notieren sich die Detektive, aber wirklich vorwärts gehts nicht und wirklich erfolgreich ist die Antwortsuche auch nicht.

Aber, das war alles nur der Prolog … denn dann wird die Schale wirklich gestohlen. Weder die Jungs noch der Leser brauchen eine Tatortbeschreibung, denn wir wissen alle, wo es hingeht, wer da wohnt, wie alles gesichert ist/war … und wen wir als Verdächtige vorhin schon im Auge hatten.

Wars die Verwandtschaft, der Butler, der Japaner oder am Ende tatsächlich ein Geister-Samurai, der demnächst wiederkommt und sich auch noch das Leben des Bestohlenen mitnimmt? Oder zieht der Autor noch etwas aus dem Hut, mit dem niemand rechnet?

Ratlosigkeit macht sich trotz umfangreicher Ermittlungen breit. Und Bob fasst zusammen: „So schlimm sah’s selten aus“ bei den ???.

Der Autor:

Hendrik Buchna, geboren in Hamburg, ist freier Schriftsteller und Drehbuchautor. Seit 2011 schreibt er auch für „Die drei ???“, die ihn bereits seit seiner Kindheit begleiten. Seine Produktionen erhielten zahlreiche Preise und wurden mehrfach mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Wow, was für ein spannender Fall! Jeder, der sagt: „Früher waren die Fälle besser, heute ist doch alles öde und langweilig!“ wird nach dem Genuss dieses Abenteuers etwas anderes sagen.

Verschachtelt, clever konstruiert, mit vielen Beteiligten, mit wechselnden Anschuldigungen und viel Recherche begegnet uns dieser Fall. Der wird von Seite zu Seite immer spannender und bis zum Schluss ist nicht klar, wer hier was warum gemacht hat.

Beim entscheidenden Beweisstück hätte ich Diskussionsbedarf … aber ansonsten hat mich dieses Abenteuer restlos begeistert.

Hardcover: 144 Seiten
Vom Verlag empfohlen ab 10 Jahren
1. Auflage, September 2020
ISBN: 978-3-440-16049-7

www.kosmos.de

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