Die Gewinner des Kurd Laßwitz Preises 2021

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Kurd Laßwitz

Bei der Wahl des diesjährigen Kurd-Laßwitz-Preises 2021 gab es nur wenig Überraschungen. Wieder einmal hat Meister Eschbach den ersten Rang auf dem Siegertreppchen bestiegen, und erwartungsgemäß kam William Gibsons Roman „Agency“ unter die Top Five bei den ausländischen Werken. Die wirkliche Überraschung ist dem Schweden Simon Stålenhag mit seinem Roman „Tales from the Loop“ zu verdanken. Das mit großen gemäldehaften Bilder aufgewertete Werk erinnert sich an eine Zukunft, als der erste Beschleunigerring in der schwedischen Provinz aufgegeben worden ist. Das erinnert ein wenig an Kim Stanley Robinsons Debütroman „Das wilde Ufer“.

Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des 12. Penta-Cons, einer literarischen Veranstaltung zur Science Fiction, die dieses Jahr (hoffentlich) am ersten Novemberwochenende im Palitzschhof in Dresden stattfindet.

Abstimmungsberechtigt für diesen seit 1980 vergebenen Literaturpreis zur deutschsprachigen Science-Fiction waren ausschließlich professionell im Bereich SF tätige Personen – Autoren, Übersetzer, Lektoren, Grafiker, Herausgeber, Verleger und bisherige Preisträger. Zu den bekanntesten Nominierten gehören dieses Jahr Andreas Eschbach, Michael Marrak, William Gibson und Stephen Baxter. Glücklicherweise haben die zahlreichen Neueinsteiger für ordentlich Wirbel gesorgt, so etwa Tade Thomspn, der dem Veteranen Stephen Baxter den 2. Platz streitig machte. Sie müssen sich Platz 2 und 3 brüderlich teilen, da sie die gleiche Punktzahl erhielten, nämlich 64.

Bester deutschsprachiger SF-Roman mit Erstausgabe von 2020

1. Andreas Eschbach: Eines Menschen Flügel (Lübbe)

2. Tom Hillenbrand, Qube (Aus der Welt der Hologrammatica, Band 2), KIEPENHEUER & WITSCH (109 Punkte)
3. Gabriele Behrend, Salzgras & Lavendel, P.MACHINERY (88 Punkte)
4. Uwe Post, E-Tot, POLARISE (78 Punkte)
5. Michael Marrak, Anima ex Machina (2. Roman des Kanon-Zyklus), EDITION MONO / MONOCHROM (74 Punkte)
6. Zoë Beck, Paradise City, SUHRKAMP (70 Punkte)
7. Heribert Kurth, Unter den Sternen von Tha, P.MACHINERY (63 Punkte)
8. Marc-Uwe Kling, QualityLand 2.0, ULLSTEIN (54 Punkte)
9. Christoph Dittert, Fallender Stern, PIPER (48 Punkte)
10. Sameena Jehanzeb, Was Preema nicht weiß, EIGENVERLAG (36 Punkte)

Beste deutschsprachige SF-Erzählung mit Erstausgabe von 2020

1. Angela und Karlheinz Steinmüller, Marslandschaften in: René Moreau, Olaf Kemmler und Heinz Wipperfürth (Hrsg.): Exo-dus 41, EXODUS SELBSTVERLAG und in: Angela und Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, MEMORANDA (101 Punkte)

2. Heidrun Jänchen, Mietnomaden in: René Moreau und Hans Jürgen Kugler (Hrsg.): Der grüne Planet – Zukunft im Klima-wandel, HIRNKOST (87 Punkte)
3. Christian Endres, Der Klang sich lichtenden Nebels in: René Moreau und Hans Jürgen Kugler (Hrsg.): Der grüne Planet – Zukunft im Klimawandel, HIRNKOST (80 Punkte)
4. Gabriele Behrend, Meerwasser in: Sylvana Freiberg und Ralf Zacharias (Hrsg.): Unsere Freunde von ε Eridani, BEGEDIA (68 Punkte)

5. Uwe Post, Terra Halbpension in: Sylvana Freiberg und Ralf Zacharias (Hrsg.): Unsere Freunde von ε Eridani, BEGEDIA (54 Punkte)
6. Hans Jürgen Kugler, Die Insulaner in: René Moreau und Hans Jürgen Kugler (Hrsg.): Pandemie – Geschichten zur Zei-tenwende, HIRNKOST (52 Punkte)
7. Michael Marrak, Insomnia in: Michael Marrak: Das Haus Lazarus, MEMORANDA (50 Punkte)
8. Kai Focke, Gastropoda galactica in: Ellen Norten (Hrsg.): Das Alien tanzt Walzer, P.MACHINERY (46 Punkte)
und Frank Lauenroth, Delter in: Sylvana Freiberg und Ralf Zacharias (Hrsg.): Unsere Freunde von ε Eridani, BEGEDIA (46 Punkte)

10. Thorsten Küper, Unsere Freunde von ε Eridani in: Sylvana Freiberg und Ralf Zacharias (Hrsg.): Unsere Freunde von ε Eridani, BEGEDIA (39 Punkte)
11. Carsten Schmitt, Wagners Stimme in: Klaus N. Frick (Hrsg.): Wie künstlich ist Intelligenz?, PLAN9 (38 Punkte)
12. Galax Acheronian, Verloren auf Firr’Dars in: Galax Acheronian (Hrsg.): Hyper Orbis, VERLAG FÜR MODERNE PHANTASTIK (30 Punkte)
und Axel Kruse, Grassoden in: Peggy Weber-Gehrke (Hrsg.): 2101 – Was aus uns wurde, VERLAG FÜR MODERNE PHAN-TASTIK (30 Punkte)
14. Christian Künne, Friedensfahrt in: Peggy Weber-Gehrke (Hrsg.): Rebellion in Sirius City, VERLAG FÜR MODERNE PHAN-TASTIK (11 Punkte)

Bestes ausländisches SF-Werk mit deutscher Erstausgabe 2020

1. Simon Stålenhag, Tales from the Loop (Ur Varselklotet), FISCHER TOR (67 Punkte)

Weitere Platzierungen:

2. Stephen Baxter, Artefakt (Destroyer) (Sternenpforte, Band 1), HEYNE (64 Punkte)
und Tade Thompson, Rosewater (Rosewater) (Wormwood, Band 1), GOLKONDA (64 Punkte)
4. William Gibson, Agency (Agency) (Jackpot, Band 2), KLETT-COTTA TROPEN (62 Punkte)
5. Basma Abdel Aziz: Das Tor (Heyne) (58 Punkte)

6. Zack Jordan, Last Human – Allein gegen die Galaxis (The Last Human), HEYNE (48 Punkte)
7. Jodi Taylor: Miss Maxwells chaotischer Zeitkompass (Blanvalet) (45 Punkte)
8. Baoshu: Großes steht bevor (in Ken Liu (Hg.): Zerbrochene Sterne HEYNE (41 Punkte)
9. Samanta Schweblin, Hundert Augen (Kentukis), SUHRKAMP (35 Punkte)
10. Agustina Bazterrica, Wie die Schweine (Cadáver exquisito), SUHRKAMP (34 Punkte)

11. David Wellington, Die letzte Astronautin (The Last Astronaut), PIPER (33 Punkte)
12. James S.A. Corey [= Daniel Abraham & Ty Franck], Tiamats Zorn (Tiamat’s Wrath) (The Expanse, Band 8), HEYNE (25 Punkte)
13. Christopher Paolini, Infinitum – Die Ewigkeit der Sterne (To Sleep in a Sea of Stars), KNAUR (23 Punkte)
14. Dennis E. Taylor, Die Singularitätsfalle (The Singularity Trap), HEYNE (14 Punkte)
15. John Marrs: The Passengers – Du entscheidest über Leben und Tod, HEYNE (9 Punkte)
(Heyne)

Die Nominierungen in den weiteren Kategorien gibt es auf der Homepage des Preises.