Peter Folken – Ivanhoe (Europa-Originale 35)

Besetzung

Erzähler – Hans Paetsch
Brian de Bois Guilbert – Horst Stark
Ivanhoe – Claus Wilcke
Prinz Johann – Hans Clarin
Rowena – Heike Kintzel
Sir Cedrik – Rudolf Fenner
De Bracy – Michael Hinz
Fritzurse – Michael Weckler
Rebekka – Ingrid Andree
Locksley – Michael Poelchau
Der schwarze Ritter – Hellmut Lange
Lukas Beaumanoir – Konrad Mayerhoff
Wamba – Konrad Halver
Albert Malvoisin – Lothar Zibell

Regie: Konrad Halver

Story

Britannien nach den Kreuzzügen: Der treuselige Ritter Wilfried von Ivanhoe kehrt nach geschlagener Schlacht in seine Heimat zurück und traut seinen Augen nicht: Die einst friedseligen Normannen und Sachsen sind inzwischen zu Gegnern geworden, nachdem Prinz Johann, Ivanhoes Bruder, sich auf den Thron begeben hat. Das Erbe ihres Vaters Richard Löwenherz wird Tag für Tag mehr beschmutzt, was Ivanhoe jedoch zunächst nicht wahrhaben möchte. Erst als er die hübsche Jüdin Rebekka kennenlernt und sieht, welche Machenschaften Johann betreibt, sieht er die Ursache für den Eklat. Doch zu diesem Zeitpunkt ist es bereits zu spät. Johann hat Wilfried gleich doppelt verraten, und nun droht dem verwegenen Ritter und seiner Angetrauten der Scheiterhaufen. Aber wie Ivanhoe schon beim Turnier in Ashby bewiesen hat, ist er nicht so leicht unterzukriegen …

Persönlicher Eindruck

„Ivanhoe“ gehörte einst zu den ersten Hörspielproduktionen des erfolgreichen Genre-Regisseurs Konrad Halver und galt nicht zuletzt wegen der All-Star-Besetzung als eines seiner bis heute besten Werke. Neben alten Bekannten wie |Europa|-Stammsprecher Hans Paetsch und Horst Stark gelang es Halver auch, die TV-Legende Hans Clarin vors Mikro zu zerren, dessen verheißungsvoller Part als Prinz Johann erwartungsgemäß eines der Highlights dieser leider etwas knapp bemessenen Geschichte ist.

In dieser Kürze liegt eigentlich auch die einzige Schwäche von „Ivanhoe“. Wie schon in einigen anderen Produktionen der vierten Staffel der „Europa-Originale“ wirkt die Story ein wenig hektisch aneinandergereiht, ohne dabei Raum für willkommene Ausschmückungen oder etwas mehr Detailverliebtheit zu lassen. Des Weiteren greift Halver auch nicht die komplette klassische Erzählung um Ritter Ivanhoe auf, sondern beginnt seine Geschichte erst beim Turnier in Ashby. Die elementaren, vorangegangenen Ereignisse bleiben hingegen außen vor, obwohl sie eigentlich erst den Nährboden für die Brisanz der Handlung liefern.

Nichtsdestotrotz ist es dem Regisseur aber gelungen, ein spannendes, vor allem aber unterhaltsames Hörspiel zusammenzustellen. Die verschiedenen Einzelszenen werden zwar ein wenig ruckartig miteinander verknüpft, ergeben schließlich aber einen sympathischen Gesamtkomplex, der die grundlegenden Themen der Originalgeschichte sehr schön adaptiert und die Mahr um den legendären Ritter sehr schön wiedergibt. Dank der stark auftrumpfenden Sprecher ist auch für anständige Rahmenbedingungen gesorgt, die lediglich wegen des schwachen Sounds und der mäßigen musikalischen Untermalung ein wenig leiden. Doch da man es hier mit einer beinahe vier Dekaden alten Produktion zu tun hat, kann man darüber schon mal leicht hinwegsehen. Schlussendlich gehört „Ivanhoe“ nämlich zweifelsohne zu den bislang besten Hörspielen dieser Serie und derjenigen Titeln, die abseits der Karl-May-Domäne Zeichen setzen können.

Spieldauer: 38:01 Min.
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