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LKA-Ermittler Tom Babylon ist wie elektrisiert. Seit vielen Jahren sucht er nach seiner kleinen Schwester Vi. Und plötzlich gibt es einen Hinweis: Ein Foto von Viola als erwachsene Frau, das er im Keller seines Elternhauses findet.
Wenig später kommt Toms Vater bei einem mysteriösen Überfall in der Berliner U-Bahn ums Leben. Tom fürchtet, auch der Täter ist auf der Suche nach Viola. Und er hat einen Verdacht, wer es sein könnte: sein früherer Mentor Dr. Walter Bruckmann, der geschworen hat, ihm das Leben zur Hölle zu machen.
Doch wie kann ein Mann, der seit seiner Verurteilung in einer psychiatrischen Anstalt in den Alpen einsitzt, in Berlin einen Mord verüben? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Sita, eine LKA-Kollegin und gute Freundin von Tom, besucht den gemeingefährlichen Kriminellen Dr. Bruckmann in der Forensische Klinik Burg Tauenstein, um herauszufinden wie er trotz der Inhaftierung in einer Hochsicherheitspsychiatrie weiter Unheil anrichten kann. Als Sita sich ins Souterrain begibt, wo die Patienten verwahrt werden, ereignet sich ein verstörender Vorfall nach dem anderen, denn die Psychospiele sind eröffnet…

Einige Wochen später erwacht Tom Babylon auf der Intensivstation eines Londoner Krankenhauses, ohne zu wissen was ihm zugestoßen ist, oder warum er nach London gereist ist. Er kann sich nicht an die Ereignisse der vergangenen 28 Tage erinnern, dabei wüsste er zu gern wieso sein Arbeitsverhältnis beim LKA Berlin der Vergangenheit angehört, und warum seine Ehefrau nichts mehr mit ihm zu tun haben will.

Die mysteriöse, nervenaufreibende Geschichte zog mich vollkommen in ihren Bann, denn sie wird aus zwei Perspektiven und auf zwei Zeitebenen erzählt, sodass es ununterbrochen spannend bleibt. Marc Raabe verknüpft die beiden Handlungsstränge raffiniert zu einer komplexen Erzählung mit atemberaubendem Tempo. Ständig werden neue Fragen aufgeworfen, die mich regelrecht durch die Seiten jagten, den Antworten entgegenfiebernd.

Die Dynamik zwischen den verzweifelten Hauptfiguren und den undurchsichtigen Nebenfiguren, schafft ein enges Geflecht aus Misstrauen, Bedrohungen sowie Fragezeichen.
Die schaurige Stimmung in der geschlossenen Psychiatrie voller bösartiger Genies sorgt für unendlich viele Gänsehautmomente, denn perfide Machtspiele und kryptische Andeutungen beherrschen jede Begegnung. Das Personal, die Patienten; hier scheint jeder suspekt und gefährlich, aber möglicherweise auch hilfreich.

Toms Suche nach Antworten in London und Sitas Martyrium in der abgelegenen Alpenklinik bringen erschütternde Erkenntnisse hervor, die sich peu à peu zusammenfügen. Die Quälgeister der Vergangenheit, sowohl Tom als auch Sita werden von alten Schuldgefühlen geplagt, sind ihre ständigen Begleiter, und erschweren die ohnehin schon vertrackte, von Gewalt geprägte Schnitzeljagd.

Der Autor

Marc Raabe, 1968 geboren, arbeitete viele Jahre lang als Geschäftsführer und Gesellschafter einer TV- und Medienproduktion. Heute widmet er sich ausschließlich dem Schreiben. Seine Thriller mit Kommissar Tom Babylon, zuletzt erschien DIE HORNISSE, sind regelmäßig auf der LITERATUR SPIEGEL-Paperback-Bestsellerliste zu finden. Raabes Romane sind in über zehn Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Familie in Köln. (Verlagsinfo)

Fazit:

„Violas Versteck“ ist wahnsinnig rätselhaft, unheimlich sowie fesselnd. Hier stimmt wirklich alles: Der Schreibstil ist ausdrucksstark und erzeugt eine greifbar beklemmende Atmosphäre. Die außergewöhnlichen Figuren sind hervorragend ausgearbeitet, und die ausgeklügelte Dramaturgie bietet viele Überraschungen sowie schwindelerregende Wendungen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand zu legen. Ganz großes Kopfkino!

Das neuste Werk von Marc Raabe ist meiner Meinung nach der spannendste der Tom Babylon-Reihe. „Violas Versteck“ ist der vierte Band, kann aber unabhängig von den vorangegangenen Bänden (Schlüssel 17, Zimmer 19, Die Hornisse) gelesen werden. Das ggf. nicht vorhandene Vorwissen wird, wenn es darauf ankommt, geschickt zusammengefasst präsentiert.

E-Book: 624 Seiten
ISBN-13: 9783843727167
www. ullstein-buchverlage.de

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